Lampertheim. Die Errichtung von zwei Windrädern auf Lampertheimer Gemarkung zwischen Hofheim, Rosengarten und Bürstadt war Thema im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss. Von der GGEW Bensheim war Steffen Hundemer, Referent für Erneuerbare Energien, in die Sitzung gekommen, um die Pläne des Versorgungsunternehmens vorzustellen.
Geplant und mit der Stadt Bürstadt bereits beschlossen ist, dass nördlich der B 47 auf Bürstädter Gemarkung zwei Windenergieanlagen außerhalb der Bebauung errichtet werden. Die erforderliche Flächennutzungsplanänderung hat Bürstadt bereits auf den Weg gebracht. Aktuell lässt die GGEW eine Machbarkeitsstudie erstellen, die prüft, wie viel Wind an dieser Stelle tatsächlich weht, wie hoch die Windräder sein müssten und ob sie wirtschaftlich betrieben werden könnten. Für den Standort spricht aus Sicht der GGEW die Nähe zum Umspannwerk in Rosengarten, wie Hundemer darstellte.
Seitens der Stadtverwaltung Lampertheim gibt es daher die Anregung, in unmittelbarer Nähe, aber eben auf Lampertheimer Gemarkung zwischen Hofheim, Bürstadt und Rosengarten zwei weitere Windräder zu bauen – insgesamt also vier. Die Argumentation der Verwaltung: Wenn die Lampertheimer schon auf Windräder blicken müssen, sollen sie auch was davon haben. Die zwei Anlagen auf Bürstädter Gemarkung seien – wenn die Machbarkeitsstudie zu einem entsprechenden Ergebnis kommt und das Regierungspräsidium keine Einwände hat – durch die Stadt Lampertheim rechtlich nicht zu beanstanden. Deshalb schlägt die Lampertheimer Verwaltung vor, die Bürstädter Pläne „interkommunal mitzugehen“. Entschieden wurde aber noch nichts.
Hundemer sprach davon, dass die Stadt Lampertheim etwa 60 000 Euro pro Jahr an Gewerbesteuer zusätzlich einnehmen könnte. Auch am Stromertrag würden die Kommunen beteiligt – mit schätzungsweise jeweils 75 000 Euro jährlich. Gegebenenfalls könnten auch die Bürger von dem regional erzeugten Strom profitieren.
Gernot Diehlmann von der FDP wollte denn auch wissen, wie es mit Bürgermodellen aussehen könnte. Es gäbe prinzipiell zwei Säulen, erklärte Hundemer: Bürgerstrom oder ein Investitionsmodell. Der Experte kündigte an, dass die GGEW Windmessungen vornehmen und die Verhältnisse vor Ort auch hinsichtlich des Artenschutzes prüfen wird. swa
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