Lampertheim. Die Alternative zur belebten Spargelwanderung war die Stille auf der Heide mit dem Besuch der Grube Feuerstein. Nur der Gesang eines Buchfinks und der Ruf eines Zwergtauchers waren dort in der ehemaligen Sandabbaugrube zu hören. Die Naturschützer der Nabu-Gruppe Lampertheim haben zum Tag der offenen Tür eingeladen – und zahlreiche Gäste kamen, um einen geführten Rundgang auf dem Gelände des Biotops zu unternehmen.
„Die Grube Feuerstein hat sich zum schützenswerten Lebensraum entwickelt, denn sie ist ein Rückzugsgebiet für seltene Pflanzen- und Tierarten. Hier wächst, was sich auf dem sandigen Boden wohlfühlt“, erklärte Klaus Feldhinkel, der Erste Vorsitzende und Gärtnermeister im Ruhestand. Den Erwachsenen erläuterte der Botaniker die aus dem Boden sprießenden Pflanzen, wie Spitzwegerich, Feldbeifuß, Reiherschnabel und Schillergras.
Das Ehepaar Marina und Manfred Muhr entflieht gerne dem Trubel und genießt Flora und Fauna. Noch dazu bei schönstem Ausflugwetter. Weil die Lampertheimer Hobby-Naturfotografen sind, hielten sie ihre Eindrücke gleich mit den Kameras fest. Auch Alexander Schwarz kam mit seiner Familie zielorientiert zu den Naturschützern. „Wir haben Besuch aus Frankental und der möchte ebenso zu der Aktion“, erklärte der Lampertheimer. Zur Spargelwanderung könne später noch gegangen werden.
Froschkonzert am Teich und Wasserflöhe unterm Mikroskop
Vor allem viele Familien mit Kindern kamen zum Biotop geradelt. Wie Kristina Schaller mit ihrem Sohn Logan aus Mannheim. Ihre Begleiterin brachte ihren Sohn Marlon mit und so gingen die zwei Jungs auf Entdeckungsreise. Besonders von den Fröschen und den Kaulquappen waren die Jungen fasziniert. Die Amphibien hatten die Naturschützer zur Anschauung vorübergehend in verschiedenen Aquarien untergebracht. Feldhinkel nahm einen Frosch auf seine Hand, und schon blies der grüne Hüpfer seine Schallblasen auf. Ein lautes Quaken war das Ergebnis und als Echo ertönte ein Froschkonzert im Teich der Grube. Logan und Marlon waren von dem Schauspiel beeindruckt. Außerdem hatte Feldhinkel zwei Spitzhornschnecken parat. „Möchte jemand die Schnecken anfassen?“, fragte der Vorsitzende und die Jungen reagierten verhalten. Diese Art Schnecken lebten auch in Gartenteichen, so Feldhinkel. Das Nabu-Mitglied Dieter Melchior zeigte dem Fünfjährigen und dem Sechsjährigen noch die stattlichen schwarzen Larven von Mosaikjungfern. Die daraus entstehenden Großlibellen seien an langsam fließenden oder stehenden Gewässern anzutreffen.
Schon lockte die Naturschützerin Andrea Hartkorn mit ihren Gerätschaften am Teich. Dort durften die Kinder keschern. Die kleinen Lebewesen, die von den Mädchen und Jungen auf diese Art im Netz gefangen und in einer kleinen Wanne mit Wasser für kurze Zeit aufbewahrt wurden, konnten anschließend unter dem Mikroskop begutachtet werden. Lanea und Neyla aus Lampertheim-Hüttenfeld wollten gerne Wasserflöhe vergrößert sehen. Doch das Keschern von Kleinstlebewesen erwies sich als gar nicht so einfach. Dieter Melchior war über das Interesse der Mädchen und Jungen sehr erfreut: „Im Kindesalter fängt man mit Naturschutz an.“
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