Lampertheim. „Mit den farbigen Kartoffeln sieht ein Salat besonders attraktiv aus. Auch Kinder mögen dann wegen der Farbtupfer viel eher Kartoffelsalat“, sagt die Landfrau Lenuta Billau und zeigt auf die kürzlich geernteten Knollen in Rot- und Lila-Tönen. Aber auch als Salz-, Pell- und Ofenkartoffeln oder Gratin und Püree lassen sich die farbigen Knollen verwenden. Die Landfrau gibt auch noch den Tipp: „Die verschiedenen Sorten können gleich zusammen in einem Topf gekocht werden.“
Jungbauer Martin Billau und seine Frau Lenuta bauen eine bunte Kartoffelvielfalt an, die in Billaus Hofladen in der Römerstraße 62 verkauft wird. „Das Kartoffelsortiment ist eine Liebhabersache“, erklärt Martin Billau. Der Lampertheimer ist Landwirt aus Leidenschaft. Er erklärt: „Die Knollen sind nicht nur farbige Hingucker, sondern bieten auch ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Denn jede Kartoffel hat ihren eigenen Geschmack. Wie auch die Frühkartoffeln haben wir die farbigen Pflanzkartoffeln im März dieses Jahres gesteckt.“
Viele verschiedene Sorten in allen Farben
Aus Erfahrung weiß der Landwirt, dass Kartoffeln anfällig für Krautfäule sind. Deshalb müsse die Pflanze durch eine ausgewogene Düngung gestärkt und der richtige Erntezeitpunkt abgepasst werden.
Martin Billau stellt die farbigen Kartoffelsorten vor, die als vorwiegend festkochend gelten: Die Herkunft der „Roten Emmalie“ ist Deutschland. Deren Knollen sind rotfleischig und rotschalig. Hingegen besitzt die französische Sorte „Cheyenne“ eine rote Schale, aber gelbes Fruchtfleisch.
„Bleue de la Manche“ heißt die violette Kartoffel, die auch violettes Fruchtfleisch hat und somit die Speisen mit ihrer besonderen Farbe bereichert. Die Knollen fanden bereits im 16. Jahrhundert ihren Weg von Südamerika nach Frankreich, wo sie kultiviert wurden.
„Diese Art von Kartoffel wird besonders in gehobenen Restaurants angeboten, die seltene Zutaten für ihre Speisen verwenden“, berichtet Martin Billau. Die lilafarbenen Knollen würden dann kunstvoll zubereitet und präsentiert. Doch in der „Bleue de la Manche“ stecke noch viel mehr. „Man kann sie auch für Bratkartoffeln, Pommes frites und für Kartoffelchips verwenden“, schildert der Kartoffelanbauer.
Die „Puikula“, die gelbfleischige Mandelkartoffel, schmecke sehr fein und leicht nussig. Ihre Herkunft ist Lappland.
Die Knollen sind wahre Kraftpakete und sehr gesund
Eine Ähnlichkeit im Geschmack besäßen auch die Bamberger Hörnchen. „Das ist eine alte Kartoffelsorte aus Franken. Ihr Fleisch ist hellgelb. Die ockerfarbenen Knollen sind länglich und besitzen eine krumme Form“, so Martin Billau.
Er bedauert, dass der Kartoffelverbrauch zurückgegangen sei. Denn die Knollen seien wahre Kraftpakete. Sie dienen nicht nur als Nahrungsmittel, sondern lieferten auch zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate und Ballaststoffe. „Kartoffeln sind wichtig für eine ausgewogene Ernährung und haben bedingt durch ihre Bestandteile einen hohen Wert für die Gesundheit. Außerdem können sie auf eine vielfältige Weise zubereitet werden“, erklärt Billau.
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