Corona

Vorsichtiger Start in neues Schuljahr

Von 
Tanja Rühle
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Bekannte Bilder aus der Goetheschule: Wie im Juni müssen die Masken nach den Sommerferien auch wieder am Platz getragen werden, um die Ausbreitung von Corona zu verhindern. © Nix/A

Lampertheim. Für einen sicheren Schulstart nach den Ferien wollte das hessische Kultusministerium sorgen und hatte bereits vor den Sommerferieneinen Maßnahmenkatalog vorgestellt. „Für uns ist das sehr zufriedenstellend, weil wir eine konkrete Handlungsanleitung haben“, erklärt Cornelia Schürer, Schulleiterin der Hofheimer Nibelungenschule. Dieser Meinung ist auch ihre Kollegin Michaela Ohse-Beck von der Pestalozzischule in Lampertheim. „Ich begrüße es, dass die Infos vom Kultusministerium frühzeitig und sehr detailliert kamen. Dadurch konnten wir auch die Eltern rechtzeitig informieren.“

Das Konzept der Landesregierung sieht verschärfte Maßnahmen in der Schule nach den Sommerferien vor. Unter anderem sollen Schüler medizinische Masken auch wieder an ihrem Platz tragen. Corona-Tests soll es in den ersten zwei Wochen drei statt bisher zwei in der Woche geben.

Routine mit Pandemie-Regeln

„Ich finde es gut, dass man nach den Ferien wieder vorsichtiger ist“, sagt Schürer im Hinblick auf die vielen Reiserückkehrer nach den Sommerferien. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Neuinfektionen nach den großen Ferien stark angestiegen. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass nach den Ferien Vorsichtswochen eingeplant sind“, betont auch ihre Kollegin Silke Weimar-Ekdur vom Lessing-Gymnasium. Zwar sei man zuversichtlicher und entspannter als noch vor Wochen, dennoch müsse man in der Schule besonders aufpassen.

So waren die Schulen in den Sommerferien drauf und dran, sich auf die nächste Welle einzustellen. Hier und da wurden einige Regeln angepasst. Einiges, was sich gut eingespielt hatte, kann so weitergehen. Mittlerweile hat man Erfahrung mit den Pandemie-Maßnahmen. Mehrarbeit fürs Kollegium bedeuten sie an vielen Stellen aber trotzdem. Neu im Leitfaden des Kultusministeriums ist beispielsweise ein Testheft, in dem negative Nachweise aus der Schule festgehalten werden. Diese sollen Schülern den Alltag und die Teilnahme an Freizeitaktivitäten erleichtern. „Das ist eine gute Einrichtung, weil die Test dann auch im privaten Bereich genutzt werden können“, findet die Rektorin der Pestalozzischule. Einige ihrer Kollegen fürchten hingegen, dass dadurch viel Zeit draufgeht, die dann wieder im Unterricht fehlt.

„Wir fühlen uns ganz gut vorbereitet“, sagt Sibylle Hermanns, Rektorin der Biedensandschule. Der größte Teil des Kollegiums sei geimpft und auch schon einige Schüler. Wie sich die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission, auch Kinder ab einem Alter von zwölf Jahren impfen zu lassen, auswirkt, ist für Sylvia Meier, Schulleiterin der Alfred-Delp-Schule, noch nicht abzusehen. „Wir können nicht einschätzen, wie viele sich impfen lassen“, sagt sie. Das Thema Impfung sei für viele Eltern nicht einfach. Einerseits gebe es die Angst vor Impfschäden, andererseits die Furcht vor der Quarantäne des Kindes. „Die steigende Inzidenz bringt viel Unsicherheit“, so Meier.

„Ich hoffe nicht, dass es nochmal Distanzunterricht gibt“, sagt die Rektorin des Lessing-Gymnasiums Silke Weimar-Ekdur, was auch viele ihrer Lampertheimer Kollegen denken. Falls doch, hatte das Land eine Videoplattform in Aussicht gestellt, die aber zum Schuljahresbeginn voraussichtlich noch nicht zur Verfügung stehen wird. Deshalb können die Schulen das bisher genutzte Format vorübergehend weiter verwenden.

Regeln im Überblick

Die Schulen in Hessen starten am Montag, 30. August, in den Präsenzunterricht.

Die Landesregierung rät allen Schülern und deren Eltern, sich in der letzten Ferienwoche testen zu lassen, um eine Ausbreitung von Infektionen in der Schule zu vermeiden.

Für die ersten zwei Schulwochen gelten nach Angaben des Kultusministeriums in Hessen besondere Vorsichtsmaßnahmen:

erhöhte Testfrequenz von zwei auf drei Tests in der Woche,

medizinische Masken – auch am Platz,

dringende Empfehlung zum Tragen der Maske auch im Freien bei Einschulungsfeiern und ähnlichen Schulveranstaltungen.

Daneben gelten Regeln wie das regelmäßige Lüften der Klassenräume und Hygienemaßnahmen.

Neu ist die Anschaffung eines Test-heftes für jeden Schüler. Darin werden die negativen Testergebnisse festgehalten. Diese dienen dann auch als Nachweis im privaten Bereich und sollen Familien den Alltag und Freizeitaktivitäten erleichtern. to

Autor Volontariat beim "Mannheimer Morgen", 3 Jahre Redakteurin im Regionalen (Lampertheim) des "MM", 9Monate Nachrichten-Redakteurin bei T-Online, seit 2012 freiberufliche Journalistin, insgesamt 11 Jahre Berufserfahrung.

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