SPD-Sommertour

Vereinsförderung reicht für einen Monat Strom

Sozialdemokraten informieren sich über die aktuelle Lage im AZ Vogelpark. Wasserleitung reicht jetzt bis ans Gelände, endgültiger Anschluss steht noch aus

Von 
Dieter Stojan
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Stephan Germann (l.) führte die Genossen mit ihrem Vorsitzenden Jens Klingler (3.v.l.) durch den Vogelpark. © Dieter Stojan

Lampertheim. Im Rahmen der jährlichen Sommertour der SPD war auch diesmal der AZ Vogelpark in den Böllenruthen ein Ziel. Der SPD-Vorsitzende Jens Klingler konnte trotz hoher Temperaturen eine große Zahl von Interessierten begrüßen. Empfangen wurden sie von dem Vorsitzenden des Vogelparks Stephan Germann.

Über die aktuelle Situation vor Ort nach der Corona-Pandemie wolle man sich informieren, erklärte Jens Klingler. Dazu gehört auch, dass nun endlich eine Frischwasserleitung zu den hier residierenden Vereinen gelegt worden ist. Vogelpark, Tierheim und Hundeverein können sich nun an das öffentliche Wassernetz anschließen. „Wir haben jahrelang dafür gekämpft“, so Klingler. Die Finanzierung des Anschlusses für nur drei Anlieger sei nicht einfach gewesen. Nur großzügige Spenden und Zuschüsse hätten das Projekt überhaupt ermöglicht, wobei der Anteil der Vereine je nach Entfernung unterschiedlich ist. Stephan Germann bestätigte, dass die Anschlussstelle seit vier Wochen fertig ist. Allerdings muss der Verein die Endleitung in eigener Verantwortung legen. „Damit warten wir aber bis zur besucherfreien Zeit, um die geplanten Veranstaltungen nicht zu stören“, berichtete Germann.

Der Rundgang führte zunächst zur im Bau befindlichen Quarantänestation. 70 000 bis 80 000 Euro muss der Verein in die Hand nehmen, um die sanitären Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört auch eine Fußbodenheizung. Notwendig ist der Bau, weil neue Tiere, ehe sie in den Bestand integriert werden, eine Quarantänezeit durchlaufen müssen. Eine weitere erfreuliche Nachricht hatte er auch gleich parat. Eine Sondererlaubnis zum Halten von Tieren bis zum Jahresende hat das Veterinäramt mittlerweile erteilt. Mitarbeiter des Vogelparks sind vom Veterinäramt nach einer Unterweisung und Prüfung mit einem entsprechenden Sachkundeausweis zertifiziert worden. Der Anschaffung von Ziegen oder Schafen steht nun nichts mehr im Wege.

Weiter ging die Tour über den neu angelegten Rundweg, vorbei am Teich mit den schwarzen Schwänen. Viel Arbeit habe man in den Weg gesteckt, ehe er seinen jetzigen Verlauf hatte. Geplant ist eine Verlängerung bis zum Gehege für die Ziegen am Ende des 8000 Quadratmeter großen Grundstücks.

Letzte Station war die ehemalige Vogelvoliere, wo der Verein eine Lehrausstellung installiert hat, die der Frage nachgeht „Wie lange braucht der tägliche Müll, ehe er verrottet ist?“. Eine Ausstellung, die zum Nachdenken anregen soll, erklärte Germann.

Das Abschlussgespräch fand wieder im Bewirtungsbereich statt. Germann nutzte die Gelegenheit, um auf die finanziellen Schwierigkeiten bei der Neuplanung des Vogelparks hinzuweisen. „Im Rahmen der Vereinsförderung erhalten wir 383,48 Euro im Jahr von der Stadt, insgesamt 540 Euro. Damit können wir gerade die Stromrechnung für einen Monat bezahlen“, beklagte Germann. „Vielleicht kann das Stadtparlament die Problematik überdenken und sich für mehr Unterstützung entscheiden“, so Germann.

„Der Verein versucht, durch eine Vielzahl von Veranstaltungen die notwendigen finanziellen Mittel zu generieren“, verwies er auf die Open-Air-Konzerte oder die Familiensonntage. Am 4. September ist ein Gottesdienst geplant, am 17. September der Familiensonntag. Jens Klingler versprach, die Anregungen mitzunehmen.

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