Präventionstag

Vereine in Lampertheim setzen Zeichen gegen Langeweile

Was Lampertheim alles zu bieten hat, machten Stadt, Polizei und die Vereine beim Präventionstag im Freibad deutlich. Dort gab es vor allem für Kinder und Jugendliche viel zu entdecken.

Von 
Dieter Stojan
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Immer dicht umlagert war der Stand des KKMV, wo die Kinder Musikinstrumente ausprobieren konnten. © Dieter Stojan

Lampertheim. „Kein Bock auf Langeweile“: Unter diesem Motto hatte die Stadt Lampertheim in Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen ins Schwimmbad eingeladen. Bei herrlichem Spätsommerwetter war der Andrang von Besuchern, vorwiegend Familien mit Kindern, riesig. Die Veranstaltungsflächen rund um die beiden Schwimmbecken und die Bühne waren immer stark frequentiert.

Zielgruppe des Events waren Kinder und Jugendliche, denen aufgezeigt werden sollte, wie vielfältig das Angebot an Unterhaltung und Mitmachgelegenheiten in Lampertheim ist. Ziel war aber auch, darüber zu informieren, wie durch Aktionen, die Sicherheit und die Wohlfühlatmosphäre in Lampertheim beurteilt und gesteigert werden können.

Sichtbares Zeichen war die große Präsenz der Polizei, welche durch den Polizeipräsidenten Björn Gutzeit und die Leiterin der Polizeidirektion Bergstraße Juliane Ries, sowie den örtlichen Stationsleiter Florian Mohr vertreten war. Gutzeit und Ries betonten im Gespräch, dass die Respektlosigkeit in der Gesellschaft zunehme. Dafür seien auch Integrationsprobleme verantwortlich. Bürgermeister Gottfried Störmer eröffnete die Veranstaltung und stellte die zahlreichen Mitstreitenden vor, darunter Janina Hallstein vom Netzwerk Gewalt Südhessen und Frank Behrens Multiplikator für „Gewalt – Sehen – Helfen“.

Kinderfreundliche Stadt

In seiner Rede richtete Störmer die Aufmerksamkeit auf das Sicherheitsprogramm „Kompass“ und betonte, dass Lampertheim für Jugendliche viel zu bieten hat. Insbesondere das Programm „Kinderfreundliche Stadt“ stehe dabei im Fokus der Stadtverwaltung.

Die Steigerung des Alkohol-und Drogenkonsums, aber auch der Anstieg von Vandalismus und Gewaltbereitschaft bereite zunehmend Sorge. Er verstehe, dass Angsträume für die Bürger entstehen, zumal Treffplätze immer mehr vermüllt zurückgelassen werden. Die Stadt versuche, dem durch zahlreiche Maßnahmen wie der Umgestaltung von Spiel- und Bolzplätzen entgegenzuwirken und empfiehlt den Jugendlichen, sich im Jugendbeirat zu engagieren, um ihre Wünsche konkret einzubringen. Der Blick in die ausliegende Broschüre „Kein Bock auf Langeweile“ zeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten es in Lampertheim gibt. Auch das Sicherheitskonzept „Kompass“ mit den Verantwortlichen Christina Wegerle und Katja Sen trage dazu bei, anstehende Probleme in den Griff zu bekommen, ergänzt der Bürgermeister.

Polizeipräsident Björn Gutzeit stellte das Sicherheitsgefühl in den Mittelpunkt seiner Rede. Er verstehe nicht, wenn Mitarbeiter vom Roten Kreuz oder der DLRG angegriffen werden und forderte mehr Zivilcourage. Sie hätten Respekt und Achtung verdient, meinte Gutzeit.

Seminar im November

Das Programm „Gewalt – Sehen – Helfen“ soll mit Seminaren die Bevölkerung sensibilisieren, bei Gewalttaten nicht wegzuschauen, sondern ohne Selbstgefährdung zu helfen. Bürgermeister Gottfried Störmer überreichte er eine Urkunde, welche bestätigt, dass Lampertheim in das Programm aufgenommen wurde. Am Samstag, 25. November, findet im Alten Rathaus ein entsprechendes Seminar statt.

Auch der Erste Stadtrat Marius Schmidt als Hausherr war anwesend. Auf die Frage nach der Sicherheit in Lampertheims Schwimmbad meinte Schmidt, dass es hier keine Probleme gebe. Sorge bereite ihm vielmehr der Vandalismus, der von vorwiegend auswärtigen Gruppierungen verursacht werde.

Nach dem offiziellen Teil standen Aufführungen, Spiele und Informationen an. Viele Vereine hatten Stände aufgebaut. Ob DLRG, Jugendfeuerwehr, Rotes Kreuz oder THW, alle versuchten, die Kinder für ihre Anliegen zu gewinnen.

Natürlich war auch „Kompass“ vertreten mit seinen Präventionsprogrammen. Die Polizei war mit Info-Material und Maskottchen präsent. Die Wassersportvereine boten Mitmachgelegenheiten an. Auch der Katholische Kirchenmusikverein (KKMV) freute sich über großen Andrang. Kinder konnten Musikinstrumente ausprobieren, eine gute Werbung für das Jugendorchester. Im Schwimmbecken lud der WSV zum Paddeln ein. Die Feuerwehr ließ ihr Häuschen löschen. Auf dem See konnte man Bootsfahrten machen.

Spürhund im Einsatz

Dazu kam eine Vorstellung der Polizei mit einem Spürhund, der seine Fähigkeiten eindrucksvoll demonstrierte. Auf der Bühne waren die Gruppen von der Tanzschule Dance Style und der Tanzebene aktiv, Kids on Keys demonstrierten in verschiedenen Gruppierungen musikalisch ihr Können.

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