Stadtentwicklungs- und Bauausschuss

Stadtumbau kommt voran

Vertreter von NH-Projektstadt gibt Bericht zum aktuellen Stand

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Die Umgestaltung des Alfred-Delp-Platzes im Rahmen des Stadtumbaus soll in diesem Jahr erfolgen. © Berno Nix

Lampertheim. Der Lampertheimer Stadtumbau kommt gut voran. Das hat Tjark Albrecht, Projektleiter bei NH-Projektstadt, den Mitgliedern des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses in ihrer jüngsten Sitzung am Dienstagabend bescheinigt. „Es läuft hier in Lampertheim – verglichen mit anderen Städten – sehr gut“, sagte Albrecht, der seit Herbst für das Programmmanagement zuständig ist.

Zuvor hatte Albrecht ausführlich über den aktuellen Sachstand beim Stadtumbau berichtet. Mehrere Projekte sind bereits abgeschlossen. Dazu zählen:

das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK),

die Stadtklima-Analyse,

das Grün- und Freiflächenkonzept,

die Teilräumlichen Entwicklungskonzepte für das Unterdorf und das Areal Domgasse/Emilienstraße,

das Entwicklungskonzept für die Umgestaltung des Friedhofs Mitte zum Stadtpark,

ein neuer Besprechungsraum im Stadthaus,

die barrierefreie Toilettenanlage in der Domgasse,

Begrünung der Bürstädter und der Neuschloßstraße sowie

die smarte Beleuchtung im Stadtpark.

Andere Projekte werden aktuell geplant und vorbereitet. Dazu zählen:

die Neugestaltung des Alfred-Delp-Platzes,

die Sanierung und Modernisierung der Zehntscheune, des Heimatmuseums und des Alten Rathauses,

die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds,

das Strategiekonzept zur Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels,

die Quartiersentwicklung im Unterdorf und in der Emilienstraße/Domgasse,

die Straßenbeleuchtung in der Kaiserstraße und die Aufwertung des Schillerplatzes,

das Naherholungskonzept und die Aufwertung der Freiräume am Altrhein.

Im Fördermittelantrag für das laufende Jahr sind drei Vorhaben angemeldet: neben weiteren Straßenbaumpflanzungen und den Themengärten im Stadtpark die Umgestaltung der Alten Viernheimer Straße. „Das ist ein größeres Projekt, bei dem wir in diesem Jahr in die Bürgerbeteiligung gehen wollen“, erläuterte Albrecht. Zum Tag des Städtebaus sei für Freitag, 26. Mai, eine Veranstaltung im Stadtpark geplant, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können. Für die Umgestaltung des Alfred-Delp-Platzes habe es im Mai vergangenen Jahres eine solche Veranstaltung gegeben, die sehr erfolgreich gewesen sei. „Das war ein sehr positives Event mit einem guten Austausch und vielen Anregungen“, so Albrecht.

„Es ist gut, dass die Umgestaltung des Alfred-Delp-Platzes jetzt beginnt“, sagte auch Anne Wicke, Leiterin des Fachbereichs Bauen und Umwelt. „Wir haben viel angefangen, sind aber bei manchen Projekten nicht so erfolgreich, wie wir es gerne wären“, sagte sie. Dies liege aber nicht immer an der Stadtverwaltung, sondern auch an den Verhandlungspartnern, wenn es zum Beispiel um Grundstücksflächen oder ähnliches gehe. „Das sind oft sehr zähe Gespräche mit den Eigentümern“, beklagte Wicke. Es tue ihr sehr leid, dass es beispielsweise im Bahnhofsumfeld oder auch im Unterdorf nicht schneller vorangehe.

Auch für den Erwerb des Bahnhofsgebäudes könnten Mittel aus der Stadtumbau-Förderung beantragt werden, bestätigte Anne Wicke eine entsprechende Anfrage. Dominik Ofenloch von der SPD wollte wissen, was mit dem Gebäude ist, das inzwischen offiziell zum Verkauf steht (wir haben berichtet). „Wir haben das Vorkaufsrecht, da wird uns nichts durch die Lappen gehen“, erklärte Bürgermeister Gottfried Störmer.

Dieses Recht hatte sich die Stadt im vergangenen Jahr eingeräumt. Allerdings könne es erst gezogen werden, wenn ein anderer Kaufvertrag bei einem Notar vorliege. „Momentan werden wir nicht aktiv. Wir haben keine Eile“, sagte Störmer. Das Baulandmobilisierungsgesetz von 2021 regelt, dass, wenn eine Kommune von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, der Verkehrswert eines Grundstücks oder Gebäudes ermittelt wird. So können überteuerte Preise für die öffentliche Hand ausgeschlossen werden.

„Wachstum und nachhaltige Erneuerung“

Dezember 2015: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über Aufnahme in das LandesförderprogrammStadtumbau in Hessen“.

November 2016: Aufnahme, Land und Bund zahlen je ein Drittel der Förderung, Stadt leistet ein Drittel als Eigenanteil.

Juni 2018: Beschluss des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), Start der Umsetzungsphase (bis 2031).

2020: Programm wird überführt in „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Städtebauförderung Hessen“.

Februar 2025: Letzte Möglichkeit für Förderantrag.

Dezember 2031: voraussichtlich letzte Möglichkeit, Mittel abzurufen.

Bisher wurden bereits 8,25 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Davon wurden 1,9 Millionen bereits ausgegeben, 1,26 sind abgerufen und 4,15 Millionen noch verfügbar. swa

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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