Lampertheim. Bei über 27 Grad Celsius und Sonnenschein fand im Lampertheimer Stadtpark der 14. Forschertag statt. Viele Besucher und Familien versammelten sich im Park und konnten sich den Nachmittag über die verschiedenen Experimente anschauen und ausprobieren. Die Erklärungen lieferten Kinder, die in ihrer Schule oder ihrem Kindergarten zuvor fleißig geprobt hatten.
„Hier geht es um den Spaß. Naturwissenschaften machen Spaß,“ erklärte Sabine Nieter, die Koordinatorin des Lampertheimer Forschernetzwerks. Hinter diesem Projekt steht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführenden Schulen und der Naturwissenschaft.
17 Einrichtungen dabei
Nieter hieß die Gäste am Donnerstagnachmittag herzlich willkommen und übergab das Wort im Anschluss an den Ersten Stadtrat Marius Schmidt. Beide hielten sich kurz, denn „heute geht es um die Naturwissenschaft und nicht um lange Reden“, lachte Schmidt. Es war der zweite Forschertag nach Corona und auch der zweite im Stadtpark. 17 Einrichtungen stellten an den Ständen ihre Ideen und Versuche vor, die jeder Besucher, egal ob klein oder groß, durchführen durfte.
Die Kindergärten und Grundschulen aus Lampertheim und den Stadtteilen sowie die Lampertheimer weiterführenden Schulen, das Lessing-Gymnasium und die Alfred-Delp-Schule, hatten sich in den vergangenen Wochen gut auf ihre Versuche vorbereitet, Plakate gebastelt und geprobt.
In früheren Jahren hatte es ein Leitthema gegeben, zu dem die Einrichtungen experimentieren sollten. Doch dieses Jahr war die Thematik frei. Von Farben, Kräften und Gleichgewicht bis hin zu Blumentöpfen und kinetischem Sand reichte das Angebot. Mit dem Thema Reibung und Kraft beschäftigte sich die Klasse 4a der Goetheschule. Aufgebaut hatten sie zum einen zwei gleich steile und lange Rampen, die ein Eishockey-Puck herunterrutschen sollte. Eine der beiden Rampen bestand zur Hälfte aus Schleifpapier. Ohne Nervosität erklärten sie den Gästen, warum der Puck auf der Rampe ohne Schleifpapier schneller rutscht, nachdem sie die Gäste den Versuch ausführen ließen.
Motivierte Schüler
„Sie sind unglaublich motiviert und haben großen Spaß an den Naturwissenschaften“, erklärte Johanna Koch, die Lehrerin der Klasse. Im Sachunterricht hatten sie und ihre Klasse dieses und ein weiteres Experiment zur Kraft kennengelernt. „Die Kinder haben auch gelernt, den Sachverhalt außenstehenden Personen zu erklären, die das Experiment vielleicht nicht kennen.“ So konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur etwas aus der Naturwissenschaft lernen, sondern auch das Sprechen über spezifische Dinge.
Mit einem ganz anderen Thema, der Herstellung von Farbe aus natürlichen Gegenständen, lockte der Waldkindergarten Fuchsbau seine Besucher an. Die Kinder hatten vor dem Fest fleißig gesammelt, gekauft und sogar Blumen aus Läden vor der Entsorgung gerettet, um eine Art Wasserfarbe aus ihnen herzustellen. Mit diesem Experiment konnten die Kinder nicht nur direkt malen. Das Experiment kann auch zu Hause ganz einfach wiederholt werden.
Ebenso zu Hause machbar ist das Projekt der Kita am Graben, in dem man aus leeren Milchkartons Blumentöpfe basteln konnte. Den Karton musste man klein treten und die erste Schicht der Verpackung abziehen, dann war der schwierigste Teil auch schon geschafft. Nun galt es, den Topf zu bemalen, anschließend mit etwas Blumenerde aufzufüllen und die Kressesamen oder Blumensamen einzusäen. Und schon hat man aus Müll einen Blumentopf gebastelt. Die Idee kam so gut bei den Besuchern an, dass bereits nach kurzer Zeit keine Blumensamen mehr zu haben waren.
Strom und Wasser an jedem Stand
Diese wurden, so wie alle weiteren Materialien, von jeder Einrichtung selbst finanziert. Die Stadt Lampertheim versorgte alle Stände mit Wasser und Strom, so dass alle Experimente funktionieren konnten. Strom wurde beim Versuch der Kita Hüttenfeld zwar nicht benötigt, dafür aber hergestellt. In eine aufgeschnittene Kartoffel wurden eine Schraube aus Zink und eine Kupfermünze gesteckt und der Anschluss eines Kopfhörers an diesen gerieben. Die Kinder, die den Kopfhörer auf hatten, konnten nun ein Knistern hören – ihren selbst erzeugten Strom.
Noch viele weitere Ideen wie Gleichgewichtsexperimente, das Spiel mit dem heißen Draht oder Experimente zum Magnetismus wurden den Besuchern angeboten, sodass trotz des großen Besucherinteresses jeder Naturwissenschaftsfan etwas entdecken konnte.
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