Lampertheim

So blicken Schüler aus Lampertheim auf Europa

"Europa (un)limited" war das Thema des 71. Europäischen Wettbewerbs, an dem sich auch das Lessing-Gymnasium in Lampertheim mit rund 40 Beiträgen beteiligte. Die Ergebnisse geben Anlass zur Freude

Von 
Dirk Timmermann
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Die Lehrer freuen sich mit den Preisträgern: Charlotte Dereich (hinten v.r.), Zoe Erhardt, Joyleen Kugatas, Hanna Swietlicki und Celina Becker sowie Hannah Schäfer (vorne 3.v.l.), Suela Kelmendi (vorne 4.v.l.), Linus Weidenauer (vorne 2. v.r.). © Dirk Timmermann

Kreativ lernend Europa entdecken und mitgestalten – das können die Schülerinnen und Schüler beim Europäischen Wettbewerb. Die 71. Ausgabe stand unter dem Motto „Europa (un)limited“. Dass Europa mehr als ein geografischer Raum ist, zeigten bundesweit über 60 000 Schülerinnen und Schüler in ihren Themenarbeiten. 120 junge Menschen haben sich allein am Lessing-Gymnasium Lampertheim (LGL) an dem Wettbewerb beteiligt. Rund 40 Werke haben sie eingereicht – mit gutem Erfolg.

„Die Kunst ist in diesem Bereich traditionell sehr aktiv“, würdigte Europaschulkoordinatorin Monika Hebbeker das Interesse. In vielen der Arbeiten hätten die Schüler Sprache mit Kunst kombiniert, wovon sich Besucher im Treppenhaus des Hauptgebäudes derzeit überzeugen können. Kunstlehrerin Elke Mayer hat den kompletten Kurs (E2) mit eingebunden, so dass 24 Schüler der elften Klassen Ideen kreierten.

Grenzen verschwinden auch in den Schülerarbeiten

Von den Doppelarbeiten wurden jene von Joyleen Kugatas und Zoe Ehrhardt sowie von Charlotte Dereich und Linus Weidenauer mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. „The Sky is not the Limit“ hieß ihr Modul, das sich mit der „scheinbar grenzenlosen Nutzung des Weltalls“ aus europäischer Sicht beschäftigt.

„Was erlebt ihr gemeinsam in Europa?“, lautete die Fragestellung für Hannah Swietlicki, die einen Anerkennungspreis erhielt – ebenso wie Anna Bloch, die sich den verschwindenden Grenzen mit Hilfe der europäischen Fabel widmete. Die Schülerinnen der Klassen 7 e und 6 f hat Kunstlehrer Gerrit Stevens begleitet.

Für die Zehntklässlerinnen Hannah Schäfer und Celina Becker stand die Sprache im Mittelpunkt. In ihren Werken zu „Migration überschreitet Grenzen“ stellten die 16-Jährigen dar, inwiefern Migration schon immer ein Thema für Europäer war und wie Grenzen, Flüsse und kulturelle Welten überwunden werden. Der Einsatz hat sich gelohnt: Beide Mädchen gewannen den Landespreis.

Das Thema Flucht beschäftigt die Jugendlichen sehr

Gleichfalls motiviert von Deutsch- und Geographielehrer Jörg Werner war Suela Kelmendi. „Die Tagebücher von Edon“ beschreibt die Fluchtbewegungen im Kosovo zum Ende des 20. Jahrhunderts. Basierend auf Informationen und Erfahrungen aus der eigenen Familie hat die in Deutschland geborene Schülerin die Erlebnisse des Hauptcharakters, der selbst nicht im Kriegsgebiet leben musste, zu Papier gebracht – in Teilen auch humorvoll. Einige Recherche habe ihr dies abverlangt, die Berichte von Verwandten seien schmerzhaft gewesen.

Für ihr fiktives Fluchttagebuch erhielt Suela Kelmendi den Bundespreis – was Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur mit Stolz erfüllte. „Die Schüler haben sich große Mühe gegeben, das Thema der Grenzen umzusetzen“, lobte Wolfgang Freudenberger, ehemaliger Vorsitzender der überparteilichen Europa-Union.

Durchgeführt wird der Europäische Wettbewerb seit 1953, die Kultusministerkonferenz empfiehlt die Teilnahme der Schulen und die fächerübergreifende Behandlung Europas im Unterricht. Trägerverein ist die Europäische Bewegung Deutschland Eine besondere Relevanz hatte der Wettstreit in diesem Jahr: Erstmals waren die 16- und 17-Jährigen berechtigt zur Wahl des Europaparlaments. Eine Vielzahl an Beiträgen bezog sich deshalb auf Wahlkampfthemen.

Die Preisträger

60 000 Schülerinnen und Schüler haben am diesjährigen Europäischen Wettbewerb teilgenommen. Unter dem Motto „Europa (un)limited“ entstanden bundesweit mehr als 42 000 bildnerische Arbeiten, Texte und mediale Kunstwerke.

Rund 40 Beiträge hat das Lessing-Gymnasium Lampertheim (LGL) eingereicht. Einen Bundespreis gewann Suela Kelmendi (Kl. 10 a) mit ihrem fiktiven Fluchttagebuch. Landespreise errangen Hannah Schäfer und Celina Becker (10 a).

Anerkennungspreise erhielten Hannah Swietlicki (7 e), Anna Bloch (6 f) sowie für ihre Doppelarbeiten Joyleen Kugatas/Zoe Ehrhardt und Charlotte Dereich/Linus Weidenauer (E2). dtim

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