Konzert - Petra Fluhr und Gernot Blume bieten irische Lieder

Segenreiche Sprüche zur Musik

Von 
Ronald Ehret
Lesedauer: 
Petra Fluhr und Gernot Blume in der Gustav-Adolf-Kirche. © Ronald Ehret

Hüttenfeld. „Guinness, Folk and Blessings“ hieß es am Sonntag in der Gustav-Adolf-Kirche in Hüttenfeld im Rahmen der Konzertreihe „Klassik zwische Bergstroß un Rhoi“. Petra Fluhr (Oboe, Flöte, Gesang) hatte dazu auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Hüttenfeld den Gitarristen und Harfenisten Gernot Blume mitgebracht, mit dem sie alte und neue Musik aus England und Irland präsentiert hat.

Der in Bingen am Rhein gebürtige Komponist, Pianist und Multi-Instrumentalist Blume wuchs mit klassischer Klaviermusik ebenso wie mit irischer, jiddischer und osteuropäischer Folklore auf. Autodidaktisch erlernte er zudem das Spiel der Gitarre, Mandoline, Flöte und Harfe sowie diverser Perkussionsinstrumente.

„Guinness, Folk and Blessings“ war das Motto – und das trotz der hochsommerlichen Temperaturen zahlreich erschienene Publikum fühlte sich entführt auf die grüne Insel. Nach Irland – das grüne Land, zu dem sich so manche Fantasie entwickelt, man von Schafen träumt, von Pubs und Sessions, von urigen Typen, Familien mit zahllosen Kindern, von keltischen Harfen und Whistles und den berühmten irischen Segenssprüchen, den Blessings. Selbstverständlich gibt es da auch ein paar irische Kleinigkeiten für den Gaumen.

Bier und Gaumenschmaus

Und so wurden die Gäste in der Gustav-Adolf-Kirche zwischen den musikalischen Programmpunkten mit echtem irischen Bier und echten irischen Kleinigkeiten für den Gaumen verwöhnt. Zu hören gab es dazu Werke von Turlough O´Carolan und John Dowland, sowie klassischen irischen Folk, bei dem Petra Fluhr neben Oboe, Flöten und Akkordeon hauptsächlich mit ihrer Stimme bestach.

Turlough O´Carolan war ein blinder Harfenist und Sänger zur Zeit des Barock. Gernot Blume zeigte mit einem Harfestück des irischen Komponisten sein ganzes Können auf dem Instrument. John Dowland lebte 100 Jahre früher und war ein englischer Lautenist sowie bedeutender Komponist und Musikherausgeber des Elisabethanischen Zeitalters.

Oboe statt Dudelsack

Petra Fluhr zeigte dann in bravouröser Manier, dass man das eigentlich mit Geige oder Dudelsack zu spielende irische Volkslied „King oft the Ferries“ auch sehr gut mit der Oboe interpretieren kann. Und dass die Oboistin auch singen kann, hat sie schon öfter bewiesen und so unterstrich sie dies auch mit dem innigen Song „Flow, my tears“ von John Dowland.

Immer wieder wurden die musikalischen Elemente mit interessanten Erläuterungen zu Irland sowie irischen Blessings (Segenswünsche) ergänzt. Das Publikum jedenfalls war begeistert und ließ die beiden Musiker ohne eine Zugabe nicht von dannen ziehen.

Freier Autor

Copyright © 2025 Südhessen Morgen