Seelinger für zwei Monate Inseldoktor

Lampertheim. Der Lampertheimer Hausarzt Walter Seelinger (kl. Bild) ist am Freitag zu einem Aufenthalt auf den Philippinen aufgebrochen. Dort wird der Mediziner auf der Insel Mindoro bis zum Jahresende ehrenamtlich bei den German Doctors mitarbeiten. Wie der Mediziner im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet, unterstützen er und seine Frau das Engagement des Vereins schon seit Jahrzehnten. Der Verein ist im Jahr 1983 mit dem Namen „Ärzte für die Dritte Welt“ gegründet worden, um bedürftige Menschen in Ländern des Globalen Südens basismedizinisch zu versorgen.

Auf Mindoro, einer der Hauptinseln der Philippinen, wird es für Seelinger vor allem um die medizinische Versorgung des indigenen Volkes der Mangyanen gehen. Die Menschen leben in schwer zugänglichen Bergregionen und haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung.

Mit einer mobilen Klinik unterwegs auf der Insel Mindoro

Die German Doctors versorgen sie mit einer „Rolling Clinic“, einer fahrenden Klinik also. Seelinger wird ab nächster Woche also auch mit den Jeeps unterwegs sein und Sprechstunden abhalten. Mit dabei sind auch Fachkräfte, die die Menschen zu Themen wie Hygiene und Pflege beraten. „Tuberkulose, AIDS und Unterernährung sind dort große Themen“, sagt der Allgemeinmediziner und ist sich bewusst, dass ihn dort ganz andere Krankengeschichten erwarten als in seiner Lampertheimer Hausarztpraxis. Es könne auch sein, dass Patienten unbehandelt weggeschickt werden müssen – wohlwissend, dass eine Behandlung im deutschen Gesundheitssystem überhaupt kein Problem wäre.

Doch Walter Seelinger freut sich auf diesen ehrenamtlichen Auslandseinsatz. Für die Philippinen habe sich der Lampertheimer bewusst entschieden. Auf Kreuzfahrten, die er früher als Schiffsarzt begleitet hat, habe er die auf dem Schiff arbeitenden Filipinos als sehr nette Menschen kennengelernt.

Im Januar wieder in der Lampertheimer Praxis zurück

Gerüchten, dass der Aufenthalt der Beginn seines Ruhestands sein könnte, tritt Seelinger entgegen: Nach Abschluss des Projektes werde er von Januar 2025 wieder in der Praxis in der Blücherstraße seiner Tätigkeit als Arzt nachgehen. (Bild: Berno Nix)