Lampertheim. Schulleiterin Sylvia Meier hat relativ überraschend die Lampertheimer Alfred-Delp-Schule (ADS) verlassen. Zum 15. Mai ist sie in gleicher Funktion an die Schillerschule in Bensheim-Auerbach gewechselt – eine Grundschule mit angeschlossener Sekundarstufe (Haupt- und Realschule) mit 600 Schülerinnen und Schülern. An der ADS übernimmt das Schulleitungsteam um Stellvertreter Mario Mörstedt die Leitung, bis ein neuer Rektor oder eine neue Rektorin gefunden ist.
Wie das Schulamt in Heppenheim auf Nachfrage bestätigt, wird die Stelle sobald wie möglich ausgeschrieben – in der Hoffnung, sie vielleicht auch schon zu Beginn des neuen Schuljahres wieder besetzen zu können. Jedoch ist für die Ausschreibung und Besetzung nicht das Schulamt im Kreis Bergstraße zuständig, sondern das Hessische Kultusministerium in Wiesbaden – wie bei allen Schulleiterstellen. „Wir sind allerdings beteiligt, das Anforderungsprofil entsprechend zu formulieren“, erläutert Ingo Stechmann in Vertretung für Schulamtsleiterin Susann Hertz. Er hofft auf ein schnelles Verfahren und ist optimistisch, dass es gelingt, die Stelle rasch wieder zu besetzen. Die ADS sei gut aufgestellt und eine attraktive Schule, so Stechmann.
Allerdings sollten potenzielle Bewerber keine Scheu vor Veränderungen und Bauprojekten haben: Ab 2027, so der Plan des Kreises als Schulträger, soll die Haupt- und Realschule grundlegend erneuert werden – unter Erhalt der Bausubstanz. Damit kann jedoch erst begonnen werden, wenn dann der Neubau des benachbarten Lessing-Gymnasiums steht und bezogen ist. Denn danach soll die ADS ins alte LGL umziehen, solange es braucht, ihre Gebäude rundum zu erneuern und zu erweitern.
Mario Mörstedt ist zuversichtlich, dass er mit dem erweiterten Schulleitungsteam den bisherigen Kurs halten kann. „Wir sind gut aufgestellt und haben, nachdem wir wussten, dass Sylvia Meier geht, drei, vier Wochen durchgearbeitet, alles ordentlich übergeben und die Aufgaben auf alle im Team verteilt.“ Für das Kollegium sei der Wechsel zwar kurzfristig, aber nicht völlig überraschend gekommen: „Schon als Sylvia Meier 2014 zu uns kam, hat sie gesagt, dass sie nach einigen Jahren gerne noch einmal die Stelle wechseln möchte, wenn es sich ergibt. Das war immer ihre persönliche Lebensplanung. Jetzt hat sie die Chance in ihrem Heimatort ergriffen.“ Das Angebot für die Schulleitung in Auerbach habe Meier in den Osterferien erhalten und sich dann auch relativ schnell entscheiden müssen, so Mörstedt.
Da an der Alfred-Delp-Schule Schulleitung nie allein Sache einer Person gewesen sei und viele Ziele gemeinsam definiert worden seien, ist dem Stellvertreter nicht bange, die Vakanz gut zu überbrücken. Eine öffentliche Verabschiedung habe Meier nicht gewollt, sie wechsle doch nur die Stelle wie so viele andere Kollegen auch, habe sie gesagt. Trotzdem hätten sich alle Klassen persönlich von ihr verabschiedet und sie habe allen gegenüber betont, dass ihre Entscheidung keine gegen die ADS gewesen sei.
Allerdings kam der Wechsel in einer Zeit, da der Terminkalender der Schule randvoll ist: Vergangene Woche fanden die Abschlussprüfungen statt, nun müssen das Schulfest am 23. Juni und die Entlassfeiern vorbereitet werden.
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