Lampertheim. „Europäisch gleich bunt“ – unter diesem Motto fand der 70. Europäische Wettbewerb in diesem Jahr statt. Mit künstlerischen Arbeiten haben sich auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus dem Lessing-Gymnasium beteiligt. Am Donnerstag erhielten sie dafür ihre Urkunden.
Wie Wolfgang Freudenberger von der Europa-Union Bergstraße sagte, dient der 1953 in Frankreich entstandene Schülerwettbewerb dem Ziel, „junge Menschen für Europa zu interessieren“. So sei es ein wichtiges Anliegen seiner Organisation, dass sämtliche gesellschaftliche Gruppen für demokratische und freiheitliche Werte einstehen können, wie der Pädagoge und frühere Schulleiter hervorhob. „Demokratie lebt von Vielfalt und Gleichberechtigung“, fügte er hinzu.
Und auch wenn demokratische Ideale und politische Praxis, etwa in der Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedsstaaten, mitunter schwierig in Einklang zu bekommen sind, der Gemeinschaftsgedanke wurde in diesem Jahr bundesweit immerhin von etwa 70 000 Kindern und Jugendlichen aufgegriffen, die für den Europäischen Wettbewerb 50 000 kreative Arbeiten einreichten.
„Wenn man sich genau umschaut, spürt man, dass es Vorurteile, Ausgrenzung oder Mobbing in allen Lebensbereichen gibt“, sagte etwa die 15 Jahre alte Hannah Schäfer am Donnerstag.
Verschiedne Schattierungen
Mit ihrem impressionistisch anmutenden Bild „We Are All Different Shades Of The Same Colour“ wurde sie mit dem Landespreis des Wettbewerbs ausgezeichnet. Mit ihrem Werk, das sich ins Deutsche mit den Worten „Wir haben alle unterschiedliche Schattierungen derselben Farbe“ übersetzen lässt, habe sie ausdrücken wollen, dass Menschen zwar sehr verschieden sind. Gleichzeitig sei es aber wichtig, sich trotz der Unterschiede gegenseitig zu akzeptieren. „Es fällt schon auf, dass viele Menschen Vorurteile haben. Dem möchte ich etwas entgegensetzen“, sagte die Neuntklässlerin.
Auch der 17 Jahre alte Paul Heiselbetz wurde mit dem Landespreis ausgezeichnet. Sein Bild zeigt mit dem Löwenzahn eine Pflanze, deren kleine Samen durch die Luft wirbeln. „We all come from the same root ... but the leaves are all different“ – auf Deutsch etwa „Wir haben alle die gleiche Wurzel ... aber die Blätter sind alle unterschiedlich“ – lautet der Titel des Werks, das im Prinzip eine ähnliche Aussagekraft hat, wie das Bild von Hannah Schäfer. „Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich ein großer Künstler bin“, zeigte sich der Elftklässler bescheiden. Gleichwohl sei es ihm ein Anliegen gewesen, mit dem Bild die Universalität der Spezies Mensch hervorzuheben. „Das ist ihm gelungen“, lobte Kunstlehrerin Elke Mayer.
Mit ihren Werken lagen Hannah und Paul übrigens im Trend. Wie es von der Europa-Union heißt, waren etwa 87 Prozent der eingereichten Werke in diesem Jahr der Bildenden Kunst zuzurechnen. Neben Gemälden, Skulpturen und Collagen reichten viele der Schüler etwa auch Fotografien ein.
Neben Hannah und Paul sind noch sechs weitere Kinder und Jugendliche ausgezeichnet worden, die das Lessing-Gymnasium besuchen. Neben Nele Hansch und Anna Hartnagel sind das Sena Haun, Paula Herrmann, Alexia Poubouridis und Luca Siebenhaar.
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