Ein großes Anliegen der Grundschulen ist es stets, ihre Kinder mit der Natur vertraut zu machen. Die Lampertheimer Schillerschule bildet da keine Ausnahme und führte in den zurückliegenden Jahren immer wieder Projekte durch, welche die jungen Abc-Schützen dazu brachten, auf Tuchfühlung mit ihrer Umwelt zu gehen.
Ein solches fand in der vergangenen Woche unter großem Applaus sein Ende: Die Kinder der vierten Klassen erhielten aus der Hand von Schulleiterin Annette Wunder-Schönung und Förster Jürgen Heumüller ihr Juniorförsterdiplom.
Über mehrere Monate hatten die Jungen und Mädchen dem Förster insgesamt vier Besuche in seinem Revier abgestattet. Den Kontakt hergestellt hatte Andrea Groß, die Vorsitzende des Schulfördervereins. In den verschiedenen Jahreszeiten sollten die Kinder kennenlernen und beobachten, wie sich Flora und Fauna verwandeln und was in welchen Monaten zu tun ist, um eine optimale Hilfestellung für ein gutes Gedeihen zu bieten.
Alle Kinder gehen mit großem Eifer an die Sache heran
Dabei waren die Ausgangslagen der Kleinen sehr unterschiedlich. „Für einige von euch war das eine neue Erfahrung, andere waren schon oft im Wald“, skizzierte Heumüller die Situation zu Beginn.
Allen gleich war der Eifer, mit dem sie an das Vorhaben herangingen. Sie erfuhren dabei zum Beispiel, dass die Pflanzen nicht nur Sauerstoff spenden und Kohlendioxid binden, sondern darüber hinaus auch für die Tiere im Wald Nahrung und Lebensgrundlage sind. Im Frühling werden dann die Setzlinge ausgebracht, im Sommer freigeschnitten. Was soll im Wald wachsen und was nicht? Was kann man mit Holz alles machen? Welche Tiere leben hier – und können die der Natur auch schaden? Viele Fragen galt es zu beantworten.
Der Nachwuchs lernte den Lebenszyklus im Lampertheimer Forst kennen, und zwar bei jedem Wetter. Dabei kam der Spaß natürlich nicht zu kurz, besonders beliebt war dabei das selbst gebackene Stockbrot.
Die Krönung war dann schließlich die Überreichung der Juniorförsterdiplome vor den Augen zahlreicher Mamas und Papas. „Vielleicht hat einer von euch Lust auf den Beruf des Försters bekommen, ich mache den jetzt seit 40 Jahren und habe keinen Tag davon bereut“, bekannte Heumüller.
Die Fortführung des Projekts ist noch ungewiss
Dass die Laune sich an diesem Abschlusstag geradezu ausgelassen gestaltete, lag wohl nicht nur an der erfolgreichen Zeit im Wald, sondern auch daran, dass nur wenige Stunden später die Osterferien begannen.
Obwohl sich alle Beteiligten begeistert von den lehrreichen Tagen im Wald zeigten, ist die Fortführung des Projekts noch ungewiss. Der Fachkräftemangel lässt mal wieder grüßen. Förster Jürgen Heumüller wird in Kürze eine andere Stelle antreten – und ob das Forstamt Lampertheim dann noch die personellen Kapazitäten haben wird, ein solches Unterfangen zu stemmen, steht in den Sternen.
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