Lampertheim. Die Sanierung der Lampertheimer Altrheinhalle ist seit einigen Wochen in vollem Gange. Sie bildet den Auftakt zu den umfassenden Bauarbeiten, die dem Schulzentrum-West bevorstehen. Im Rahmen seiner Sommertour, die das Thema Investitionen zum Motto hat, hat Landrat Christian Engelhardt (CDU) jetzt die Baustelle besichtigt.
Mit 3,5 Millionen Euro wird die Sanierung der Sporthalle zu Buche schlagen – ein vergleichsweise kleiner Betrag mit Blick auf die Investitionen, die der Kreis Bergstraße als Schulträger in den nächsten Jahren am Standort Lampertheim tätigen will. 81,6 Millionen Euro sind für den Neubau des Lessing-Gymnasiums eingeplant, der im ersten Quartal 2026 beginnen soll (wir haben berichtet). Dieser Bau wird als langgestreckter Riegel auf dem Sportfeld errichtet, das sich zwischen Alfred-Delp-Schule (ADS), Lessing-Gymnasium (LGL) und Altrheinhalle befindet.
Nach dem LGL wird die ADS neu gebaut
Wenn das neue LGL voraussichtlich 2029 bezogen werden kann, wird die Alfred-Delp-Schule in den LGL-Altbau umziehen, damit das alte ADS-Gebäude von Grund auf modernisiert werden kann. Da dabei kaum ein Stein auf dem anderen bleiben wird, spricht der Kreis auch bei diesem Vorhaben von einem Neubau. Wenn die ADS dann – voraussichtlich 2032 - ihre neuen Räume bezogen hat, soll das alte LGL abgerissen werden. Im Anschluss daran werden die Freiflächen als Grün- und Sportflächen neu gestaltet.
Dann erst wird entschieden werden, wie es mit der Altrheinhalle weitergeht. Dass das Schulzentrum-West eine Sporthalle braucht, ist unstrittig. Die Frage ist nur, ob die dann generalsaniert und erweitert oder durch einen Neubau ersetzt wird. „Zurzeit wissen wir nicht, ob sich eine Generalsanierung lohnt oder ein Neubau nötig ist. Feststeht, dass die drei Hallenteile nicht mehr ausreichen“, erklärte Engelhardt. Außerdem wolle der Kreis mit der Stadt darüber beraten und verhandeln, was sie benötigt. Für den Schulsport seien weder Bühne noch Tribüne nötig, aber aus Sicht der Kommune vielleicht ja doch wünschenswert. Da brauche es eine Absprache mit der Stadt – auch über eine mögliche finanzielle Beteiligung an dem Vorhaben.
Vor allem die Technik muss erneuert werden
Jetzt wird die Altrheinhalle erst einmal ertüchtigt, damit auch in den kommenden Jahren hier Schulsport stattfinden kann und Lampertheimer Vereine einen Ort für ihr Training haben. Denn die 40 Jahre alte Halle ist zwar in weiten Teilen noch in einem guten Zustand, wie der Landrat feststellte. Aber die Technik ist in die Jahre gekommen und muss ausgetauscht werden. Deswegen werden in den nächsten Wochen die Heizung, die Lüftung, die Beleuchtung, die Elektrik und auch die Sicherheitstechnik erneuert.
Veraltete Technik
In der Altrheinhalle werden folgende technischen Installationen erneuert: Heizflächen und Lüftung, Beleuchtung, Decken- und Sicherheitsbeleuchtung, Hausalarm- sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlage, Lautsprecheranlage.
Außerdem werden die Brandschutztüren und die Trennvorhänge ausgetauscht, der Bodenbelag in den Fluren erneuert und das Dach der Umkleiden neu abgedichtet.
Malerarbeiten runden die Sanierung ab. swa
Dass die Hallensanierung mit den Schulneubauten einhergeht, zeigt sich auch daran, dass die Löschwasserversorgung neu organisiert wird und im Zuge der Bauarbeiten auch ein neuer Löschwasserbrunnen gebohrt wird, der dann das gesamte Areal versorgen kann. Erneuert wird auch das Heizungssystem. Es wird dann eine zentrale Anlage an der ADS und ein komplett neues Verteilsystem geben.
Die Sanierung der Altrheinhalle soll bis zum Ende der Winterferien im Januar 2026 abgeschlossen sein. Wie Kreis und Stadt betonen, wurden für alle Vereine, die die Halle nutzen, alternative Trainingsorte gefunden. Die Schulen werden ihren Sportunterricht im neuen Schuljahr entsprechend organisieren. Ab dem Herbst soll eine Traglufthalle zusätzliche Kapazitäten bieten. Sie wird auf dem 20 mal 40 großen Sportfeld platziert. Wie der Landrat beim Vor-Ort-Termin erläuterte, hat der Kreis diese mobile Halle für 600.000 Euro angeschafft und wird sie nach ihrer Premiere in Lampertheim künftig auch an anderen Orten im Kreis einsetzen, wenn es Bedarf gibt. Dies sei eine gute Lösung, weil ja in der Regel auch alle anderen zur Verfügung stehenden Sporthallen sehr ausgelastet sind. Außerdem wird derzeit ein 15 mal 30 Meter großes Außensportfeld neben der Biedensandschule gebaut, das nach den Sommerferien ebenfalls für den Schulsport genutzt werden kann.
Auf den Baubeginn des neuen LGL blicken alle Verantwortlichen mit großem Optimismus. „Es ist ein gutes Zeichen für die Schulgemeinschaft, dass es bald losgeht“, sagte Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur beim Termin mit dem Landrat. Der glaubt, dass es vor allem für die Lehrerschaft motivierend sein könne, dass es nun vorangeht.
Bedenken, dass die zu Stoßzeiten morgens und mittags ohnehin schon hohe Verkehrsbelastung in den Straßen rund um das Schulzentrum, durch den jahrenlangen Baustellenbetrieb, der vor allem durch die Saarstaße führen soll, noch steigen könnte, sind Stadt und Kreis bekannt. Erster Stadtrat Marius Schmidt (SPD) kündigte an, dass es im November noch einmal Gespräche in dieser Angelegenheit geben werde. „Die Neubauten bieten vielleicht auch die Chance für eine neue Verkehrsführung. Das müssen wir erörtern“, erklärte er.
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