Natur - Nabu organisiert "Kescher-Aktion" / Kinder fangen, betrachten und bestimmen Wasserinsekten

Ruderwanzen paddeln durchs Aquarium

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Blick ins Aquarium: Kinder erforschen bei der Kescher-Aktion des Naturschutzbundes Wasserinsekten.

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Lampertheim. Laut quakende Frösche begrüßten schon von weitem eine Gruppe kleiner Naturforscher auf ihrem Weg zu den Teichen der ehemaligen Nabu-Storchenstation. Fast alle hatten ihre eigenen Kescher oder Becherlupen mitgebracht, um für die morgendliche Kescheraktion gut gerüstet zu sein. Wer keine eigene "Expeditionsausstattung" hatte, bekam vorher noch von den Lampertheimer Nabu-Kindergruppenleiterinnen Anke Diehlmann und Andrea Hartkorn vereinseigene Kescher und Gläschen in die Hand gedrückt.

Während die Kinder an den Ufern nach Wasserinsekten und Kaulquappen kescherten, konnten sie geschickt gleitende Wasserläufer oder Libellenarten wie etwa die leuchtend blau gefärbte Azurjungfer beobachten. Auch der lebhaft zwitschernde Gesang des Sumpfrohrsängers war im Röhricht zu hören.

Nach einiger Zeit füllten sich langsam die Gläschen mit allerlei zappelndem Getier. Die Funde wurden schließlich in ein dafür bereitgestelltes Aquarium geschüttet, um sie zu begutachten und zu bestimmen. Paddelnde Ruderwanzen und Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer- und rote Zuckmückenlarven waren die Ausbeute. Aber auch große und kleinere Wasserkäfer flitzten durch das Becken. Am Glasboden konnten zudem noch ein paar Wasserflöhe entdeckt werden.

Mit dem Fang von Kaulquappen hatten sie diesmal kein Glück, dafür ging ihnen eine große Libellenlarve ins Netz und sorgte für erstaunte Gesichter. "Sie lebt räuberisch und frisst neben Wasserinsekten, Würmern und Kleinkrebsen auch mal ihre eigenen Artgenossen", erklärten die Betreuerinnen. Aber auch Fischbrut und Amphibienlarven stünden auf dem Speiseplan der Großlibellen.

Mit Bestimmungsbüchern konnten die Miniforscher noch etwas über die Entwicklungsstadien der Wasserinsekten erfahren. Nach ausführlicher Betrachtung wurden die wuselnden Wassertierchen schließlich von den kleinen Naturschützern in Gläser und Eimer umgefüllt, um Libellenlarven und Co. wieder zu ihrem Lebensraum, den Teichen, zurückzubringen. aha

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