Lebenshilfe

Rockkonzert zum Abschluss

Fünf Menschen mit Beeinträchtigungen nehmen an Musik-Workshop in Lampertheim teil. Das Angebot ist Teil des Aktionsplans Inklusion

Von 
Dieter Stojan
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Sängerin Eleni überzeugt beim Auftritt gemeinsam mit der im Workshop entstandenen Band. © Dieter Stojan

Lampertheim. Viel Beifall bekamen die Protagonisten des Musikworkshops der Lebenshilfe. Sie präsentierten sich bei der Abschlussveranstaltung eines zweitägigen Wochenendseminars ihrem Publikum.

Der Workshop fand statt im Rahmen des „Aktionsplan Inklusion“. Er sollte musikalisch interessierte Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene mit und ohne Behinderung zusammenbringen, um ein neues Freizeitangebot zu schaffen. Ziel der Veranstalter war es, den Spaß und die Motivation aller Beteiligten am Musizieren zu wecken. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob man ein Instrument beherrscht oder sonstige Kenntnisse aufweist. Das hatte die Lebenshilfe bereits in ihrer Ankündigung klar gemacht.

Als ein niederschwelliges Angebot, welches in Lampertheim bis jetzt fehlt, bezeichnete der Leiter der Musikschule Joachim Sum das Vorhaben und sagte seine Unterstützung als Kooperationspartner zu. Weitere Unterstützer waren der Behindertenbeirat und die Stadt Lampertheim.

Für den Workshop fand sich eine Gruppe mit fünf Personen zusammen. Einige wollten die Grundlagen der Musik kennenlernen. Andere waren schon alte Hasen, welche gerne wieder einmal Musik machen wollten. Fachliche Unterstützung kam von den Musikpädagogen Tobias Bergener und Christian Schatka-Reith, die auch moderne Mittel wie Tablet-PCs einsetzten. Die Teilnehmenden hatten viel Spaß bei dem Workshop, wie sie berichteten. Um das leibliche Wohl kümmerte sich Michele Okumus. Die entstandenen Kosten wurden durch Spenden des Lionsclubs, der Rheinhessen-Sparkasse und der Firma Rößling gedeckt.

Es wurde intensiv geprobt für das Abschlusskonzert, bei dem Musik in bester Rockbandmanier erklang. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt begrüßte die Zuhörer im Namen der Stadt Lampertheim und dankte Günther Baus aus dem Vorstand der Lebenshilfe dafür, dass der Verein die Veranstaltung ausgerichtet hatte. „Wir sind als Stadt stark an der Inklusion interessiert und fördern jede Aktion, welche Behinderten die Möglichkeit gibt, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ich freue mich, dass mit dem Workshop ein weiterer kleiner, aber feiner Mosaikstein im Zuge der Inklusion entsteht“, erklärte Schmidt.

Dann konnten die Protagonisten endlich zeigen, was sie am Wochenende gelernt hatten. Die Band trat auf und zeigte sich breit aufgestellt. Da waren E-Gitarre, Bassgitarre und Keyboard vertreten, aber auch eine Querflöte verstärkte den Sound. Natürlich war Rhythmusverstärkung obligatorisch und Gesang durfte nicht fehlen. Stephan Selle als alter Hase agierte mit der jungen Eleni ausdrucksstark im Duett als Frontmann und Frontfrau. „Shake It Off“ von Taylor Swift und „You Gotta Fight For Your Right“ von den Beastie Boys hatten die Bandmitglieder in der kurzen Zeit einstudiert. Das Ergebnis konnte sich hören lassen und kam beim Publikum gut an. Günther Baus war selbst am Keyboard mit aktiv.

Bandprojekt soll fortgesetzt werden

Er meinte im Gespräch, dass man im Vorfeld etwas unsicher gewesen sei, wer zu dem Workshop kommen wird und wie groß der musikalische Wissensstand ist. Das Ergebnis übertraf auf jeden Fall seine Erwartungen, wie er deutlich machte. Abschließend waren sich die Teilnehmer einig, dass der Workshop großen Spaß gemacht hat und man das Projekt weiter entwickeln sollte.

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