Geselligkeit

Premiere der „Sommerwiesn“ in Lampertheim gelingt

Sommerwiesn statt Hoffest: Der Männergesangverein 1840 geht neue Wege bei seinem Sommerfest und die Rechnung geht auf. Warum die Premiere geglückt ist

Von 
Dieter Stojan
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Die Swinging Roses des GV Cäcilia/Sängerrose traten beim Sommerfest des MGV 1840 im Pfarrgarten der Lutherkirche auf. © Dieter Stojan

Lampertheim.  „Sommerwiesn“ nennt sich die Veranstaltung, welche das traditionelle Innenhoffest des Männergesangvereins 1840 ersetzt. Auch der Veranstaltungsort hat gewechselt. Hatte man früher mitten im Zentrum bei der Notkirche der Lukasgemeinde gefeiert, war jetzt der Pfarrgarten der Lutherkirche der Schauplatz. Das Ambiente ist grüner geworden, aber zugleich ist man von der Witterung abhängig, da ja der Saal der Notkirche als Ausweichquartier wegfällt.

Angenehme Temperaturen helfen 

Zur Premiere herrschten angenehme Temperaturen, was sich auch im Zuspruch positiv niederschlug. Zwar waren einige logistische Probleme zu bewältigen, da zuvor noch ein Gottesdienst der Luthergemeinde stattfand, aber mit dem Zupacken zahlreicher Helfer konnte das Fest pünktlich beginnen. Getränke, Bonkasse und Essensausgabe hatte man auf dem Vorplatz der Kirche platziert, so dass der Pfarrgarten ausschließlich den Besuchern und der musikalischen Unterhaltung vorbehalten war. Der Vorsitzende Holger Schneibel begrüßte die Gäste und kündigte den Evangelischen Posaunenchor Hofheim/Ried als ersten Unterhaltungspunkt an. Dessen Auftritte beim MGV haben schon Tradition. Mitgliederstark boten sie unter der Leitung von Dirk Hindel über eine Stunde einen bunten Strauß bekannter Melodien.

Publikum klatscht mit

Ohne Pause ging es weiter mit dem Frauenchor und dem gemischten Chor des Sängerbunds Hüttenfeld. Marc Bugert hatte hier das Dirigat. Bei dem Song „Oh happy day“ klatschten die Zuhörer, unter ihnen auch Bürgermeister Gottfried Störmer mit Kulturamtsleiter Rolf Hecher sowie Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb, rhythmisch mit.

Dann hatte der Männerchor des MGV unter der Leitung von Elisabeth Seidl seinen Auftritt. Er setzte auf traditionelle Lieder wie „Jenseits des Tales“ oder „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“, ehe die Swinging Roses des GV Cäcilia/Sängerrose zumindest sprachlich ein Kontrastprogramm vortrugen. Frank Aiglstorfer war hier Dirigent. Die Damen sangen „We are the world“ oder „Let me entertain you“. Das Publikum applaudierte. Auch der Männerchor erhielt viel Zustimmung. Mit dem „Wellerman“ und dem „Drunken Sailor“, aber auch dem „Griechischen Wein“ trug man dem Sommerfestcharakter Rechnung. Gleichzeitig war es der letzte Programmpunkt des Festes.

Natürlich bleiben wir bei Festivitäten wie dem Kochkäsfest in der Notkirche
Holger Schneibel

Verein will auch künftig aktiv am Kulturleben mitwirken

Holger Schneibel zog im Gespräch ein Resümee und schilderte, warum der MGV sein Konzept geändert hatte. Die Gründe seien vielfältig. Immerhin sei man fast 30 Jahre auf dem Gelände der Notkirche gewesen. Der Zuspruch zum fast zweitägigen Innenhoffest habe immer mehr nachgelassen. „Wir hatten einen immensen Personalaufwand bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen, das hat sich nicht mehr gerechnet“. Dazu kam, dass die Hauptlast für Aufbau und Bedienung der Gäste sich immer mehr auf die jüngeren Mitglieder des Gesangvereins verlagerte. „Wir mussten der aktuellen Altersstruktur einfach Rechnung tragen. Wir haben zwei Stunden für den Aufbau gebraucht und gleichzeitig nur 40 Mitglieder im Einsatz“, so Schneibel.

„Natürlich bleiben wir bei Festivitäten wie dem Kochkäsfest in der Notkirche“, erklärte er entgegen anderslautender Gerüchte und betonte, dass der Verein auch zukünftig aktiv im Kulturleben der Stadt mitwirken möchte.

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