Mainz. Neun Monate in der Fußball-Bundesliga haben Thomas Tuchel das Prädikat "Trainer-Aufsteiger des Jahres" eingebracht. "Ich habe mir zugetraut, ein Profi-Team trainieren zu können. Für mich war das keine Überraschung", sagte der Taktgeber des FSV Mainz 05 nun in der Nachbetrachtung der abgelaufenen Rekordsaison der Rheinhessen. Vier Tage vor Rundenbeginn war der 36-jährige Trainer der A-Junioren zum Nachfolger des Aufstiegscoaches Jörn Andersen aufgestiegen. Ein Glücksgriff der Vereinsführung, der mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis Ende Juni 2013 honoriert wurde.
Am 14. Juni beginnen die Mainzer die Vorbereitung auf den Saisonstart am ersten August-Wochenende im DFB-Pokal. "Der Spagat muss gelingen. Die Mannschaft muss wieder Lust haben, auch zuzuhören, damit wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen. Es wird schwer, den guten Start dieser Spielzeit zu toppen." Der nächste Schritt in der Entwicklung will Tuchel nicht zwangsläufig an Punkten und Tabelle festmachen. "Wir wollen uns an unserem Handeln messen lassen. Wenn unsere Ziele mit weniger Punkten erreicht werden und wir die Zuschauer begeistern, ist es auch gut."
Neuzugänge sollen die Leistungsdichte hochhalten. "Wir wollen nur Spieler, für die Mainz 05 etwas Besonderes ist, die einen Entwicklungsschritt machen wollen, die sich mit auf den Verein einlassen", stellte Tuchel klar. Wichtig sind die verbleibenden Leistungsträger: Torhüter Heinz Müller und Nikolce Noveski verdienten sich ein Extralob für ihre überragende Saison. Der angeblich umworbene Andre Schürrle soll sich weiterentwickeln. "Es ist wichtig für ihn, in einer behüteten Atmosphäre zu bleiben. Er weiß um meine Wertschätzung", sagte Tuchel, der auch überzeugt ist, dass sich Aristide Bancé gut vorstellen kann, bei Mainz 05 bestens aufgehoben zu sein. "Ihn muss man anders anpacken. Seinen Aggressionstrieb zur Motivation nutzen. Er ist vom Typ her ein Leader", meinte Coach, der wohl auch weiter auf den von Champions-League-Finalist Inter Mailand umworbenen Stefan Bell bauen kann.
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