Lampertheim. Darf der Spargellauf noch Spargellauf heißen, wenn er gar nicht mehr in der Spargelsaison stattfindet? Die Frage klingt banal. Tobias Schlögel, der Leiter der Leichtathletik-Abteilung des TV Lampertheim und Chef-Organisator des Events, musste sie zuletzt aber auffällig oft beantworten. „Lampertheim ist ja auch das ganze Jahr über Spargelstadt“, entgegnete er meistens.
Das mag zwar stimmen. Ein Bruch findet trotzdem statt. Eine ausführlichere Antwort lohnt daher. Sie dürfte aber manch einen Traditionalisten in die Realität holen. Fakt ist: Der alte Termin Ende Mai oder Anfang Juni hatte ausgedient. Feiertagsausflüge, Familienpläne: Vieles war wichtiger geworden als das ehrenamtliche Aushelfen im Vereinsleben, das sich im Wandel befindet. Ohne den Einsatz der langjährigen Planerin Sabine Gärtner hätte der Traditionslauf die Corona-Zeit vermutlich gar nicht überlebt.
Dass das neue Orga-Team über 250 Helfer motivieren konnte, verdient deshalb Respekt und keine Nebendebatte. Der Spargellauf wird nun ganzheitlicher gedacht und nicht auf einen Tag reduziert. Auf der neuen Strecke rennen die Teilnehmer den Altrheindamm entlang – und damit an Vereinen wie dem WSV und dem Kanu-Club vorbei, die fleißig mit anpacken. Mehr Einheit könnten die lokalen Sportvereine kaum vorleben. Auch die neuen Social Runs bringen Menschen zusammen und sollen als regelmäßige Läufertreffs beibehalten werden. Spargellauf ist künftig also nicht nur einmal im Jahr.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Nicht nur einmal im Jahr
Claudio Palmieri zur Debatte um den Namen Spargellauf.