Riedbahn-Sanierung

Nicht nur die Strecke wird flott gemacht

Verwaltung informiert im Ausschuss über Pläne der Bahn. Gleis 1 wird komplett erneuert. Bushaltestelle wird für Schienenersatzverkehr ertüchtigt

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Gleis 1, das direkt am Bahnhofsgebäude liegt, soll im Zuge der Generalsanierung der Riedbahn komplett erneuert und vor allem auch erhöht werden. © Berno Nix

Lampertheim. Im Wald bei Lampertheim und Neuschloß haben in den vergangenen Wochen Baugrunduntersuchungen für die Tunneltrasse in offener und in bergmännischer Bauausführung für die geplante ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim stattgefunden. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass das entsprechende Planfeststellungsverfahren für den betreffenden Planungsraum auf Lampertheimer Gemarkung Anfang 2024 eingeleitet wird. Dies hat die Verwaltung dem Stadtentwicklungs- und Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend mitgeteilt.

Aktuell ist die Bahn mit den Vorbereitungen für die Generalsanierung der Riedbahnstrecke befasst (wir haben berichtet). Sie und die damit verbundene Vollsperrung ist für den Zeitraum 15. Juli bis 14. Dezember 2024 geplant. Wie Vertreter der DB Netz AG der Stadtverwaltung mitgeteilt haben, soll im Bereich des Lampertheimer Bahnhofs im Zuge der Generalsanierung Bahnsteig 1 komplett erneuert und erhöht werden. Unter der Überdachung dieses Bahnsteigs sollen Fahrrad-Doppelstockparker installiert werden.

Des Weiteren plant die Bahn, die Bushaltestelle vor dem Bahnhof zu erneuern, sie neu zu streichen und Sitzbänke aufzustellen. Auch die Unterführung soll neu gestaltet werden. Bürgermeister Gottfried Störmer wertet diese Vorhaben lediglich als eine „Pinselsanierung“. Die Bahn wolle und müsse die Bushaltestelle herrichten, weil über sie während der monatelangen Sanierung der Schienenersatzverkehr abgewickelt werden muss. „Zwischen 5 und 9 Uhr morgens nutzen immerhin 3500 Menschen den Bahnhof. Das bedeutet, dass etwa 70 Busse ständig die Haltestelle an- und abfahren. Deswegen muss dort so aufgeräumt werden, dass das funktioniert“, so Störmer. Um eine grundlegende Umgestaltung und Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes, wie sie im Rahmen des Stadtumbaus vorgesehen ist, ginge es der Bahn nicht.

Lara Strubel von der SPD, die auch die Vorsitzende des Lampertheimer Fahrgastbeirats ist, wies darauf hin, dass schon der aktuelle, kurzfristige Schienenersatzverkehr weder nach Norden noch nach Süden einwandfrei funktioniere. „Ich gehe davon aus, dass das auch dann ein Problem wird“, versprühte Bürgermeister Störmer wenig Zuversicht.

Im Zuge der Riedbahnsanierung sollen Bahnhöfe entlang der Strecke aufgehübscht und modernisiert werden: mit besserer Reisenden-Information, attraktiven Außenbereichen und vollständiger Barrierefreiheit, wie es seitens der Deutschen Bahn heißt. Inwiefern diese Ertüchtigung sich auch auf die kommunalen Vorhaben hinsichtlich des Bahnhofsumfelds auswirkt, darüber sei die Verwaltung im Austausch mit der Bahn. Fest steht, dass die bestehenden Lücken in den Lärmschutzwänden in der Ortslage im Rahmen der Sanierung geschlossen werden – mit drei Meter hohen Wänden.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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