Soko "1609"

Nach Tötung in Lampertheim: Soko ermittelt jetzt im kleinen Team

Nach den intensiven Ermittlungen geht es nun um die Auswertung. Die Staatsanwaltschaft betont, der Lampertheimer Fall werde weiterhin intensiv untersucht. Hinweise zu zwei gesuchten Männern werden geprüft

Von 
Daniela Hoffmann und Stephen Wolf
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Zwei Kriminalkommissare der Kripo Darmstadt am Parkplatz Waldesruh bei der Spurensuche zu Anfang des Falls. Unser Bild stammt vom 23. September. © Berno Nix

Lampertheim. Die Zahl der Polizeibeamten, die in der Sonderkommission „1609“ arbeiten, ist deutlich verkleinert worden. Das bestätigte Joachim Hauschild von der Staatsanwaltschaft Darmstadt auf Anfrage.

Die Soko war eingerichtet worden, nachdem eine 36 Jahre alte Joggerin im Wald nahe des Lampertheimer Stadtteils Neuschloß leblos aufgefunden worden war. Die Grundschullehrerin und Mutter zweier Kinder war durch Messerstiche getötet worden. Die Soko ist nach dem 16. September benannt, dem Tag an dem die Bluttat geschah.

Gruppe der Ermittler von 30 auf 15 Beamte reduziert

Die Gruppe der Ermittler ist inzwischen von 30 auf jetzt noch 15 Beamte reduziert worden, wie es hieß. Dieser Vorgang sei jedoch nicht ungewöhnlich, wie Oberstaatsanwalt Hauschild mitteilte: „Am Anfang so eines Falles gibt es immer eine Fülle von Maßnahmen, die abgearbeitet werden müssen.“ Dazu gehöre beispielsweise auszuwerten, wer sich zum Tatzeitpunkt mit seinem Handy in den örtlichen Funkzellen eingeloggt hatte. Ebenso müssten Befragungen im Umfeld des Opfers rasch erfolgen. Dafür würden dann etliche Beamte zusammengezogen - auch aus benachbarten Kommissariaten. „Wenn man dann nach einer gewissen Zeit sieht, wir brauchen jetzt nicht mehr ganz so viele Leute, kehren diese wieder an ihren eigentlichen Arbeitsplatz zurück“, erläuterte Hauschild. Dennoch würde das Gewaltverbrechen im Lampertheimer Forst weiterhin intensiv untersucht. „Querbezüge sieht man aber oft besser in einem kleineren Team“, gab Hauschild Einblick in den Alltag der Ermittler.

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Der Fall hatte in den vergangenen Wochen sowohl die Ermittler als auch die Bevölkerung in Atem gehalten. Mitte Oktober teilten die Behörden mit, dass nach zwei unbekannten Zeugen gesucht wird. Sie sollen sich während der Tatzeit am Montag, 16. September, in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben. Staatsanwaltschaft und Polizei gaben damals auch bekannt, dass zur Tatzeit ein heller Kleinwagen gesehen wurde, der vom Waldparkplatz Bürstadt in Richtung der Stadt gefahren sein könnte. Zeugen hatten berichtet, der Wagen habe ein Wormser Kennzeichen gehabt. Weder bei den Männern noch mit Blick auf das Fahrzeug gebe einen konkreten Anfangsverdacht. Dafür lägen bisher zu wenig Angaben vor, hieß es. Man hoffe jedoch, dass die Personen womöglich für den Fortgang der Ermittlungen wichtige Hinweise geben könnten.

Zu zwei gesuchten Zeugen werden aktuell Hinweise ausgewertet

Sowohl bezüglich der Zeugen als auch hinsichtlich des Fahrzeugs sind Hinweise eingegangen, die derzeit ausgewertet und überprüft werden“, teilte Staatsanwalt Hauschild am Dienstag mit. Hinsichtlich möglicher Spuren und der konkreten Ermittlungen bezüglich des Wagens mit dem Wormser Kennzeichen könne man aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen. Allerdings gingen mittlerweile weniger Hinweise ein, als in den ersten Wochen nach der Tat. Bis Mitte Oktober gab es mehr als 200 Hinweise zu dem Tötungsdelikt. Bezüglich neuer Spuren sei für die „Soko 1609“insbesondere die weitere Auswertung dieser Hinweise relevant.

Redaktion

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