Lampertheim. Sie haben gut lachen, denn sie alle haben etwas Gutes getan. Mit viel Spielfreude sind „Hermann & Die Superhelden“ in „Meea singen, wie meea babbeln – in Oowend fa eich mit Rock- und Pop-Liedaa aus de Region“ im Schwanensaal aufgetreten. So begeisterten die Musiker unter anderem mit dem Song „Zwischen Bergstrooß un unne am Rhoin“. Mit den Musikern aus dem Ried standen auch Lampertheimer Akteure auf der Bühne. „Sie alle haben auf eine Gage verzichtet“, erklärt Kalle Horstfeld, Initiator dieser Mundart-Veranstaltung und Gründer der „Lômbadder Babbler“.
Horstfeld hatte auch durch das Programm von „Meea singen, wie meea babbeln“ geführt. Die Gäste wurden regelrecht mitgerissen, denn die Mundartakteure brachten mit ihren Liedern ein Stück Heimat auf die Bühne. Nun haben Kalle Horstfeld, der Bandleader Hermann Hofmann aus Bürstadt und der Lampertheimer Schlagzeuger Helmut Steffan sowie Bernd „Schepper“ Schäfer einen symbolischen Scheck über 600 Euro an den Heimat-, Kultur- und Museumsverein (HKMV) überreicht. Schon im Vorfeld war klar gewesen, dass der Erlös aus dem Event in den Heimatkundlichen Pfad fließen soll. Den hatte Ronnie Gutschalk vom Vorstand des HKMV bereits nach und nach restauriert. Doch immer wieder fallen einige Stationen dem Vandalismus zum Opfer.
Hommage an Lampertheim sorgt für Gänsehautmoment
Kalle Horstfeld und der Musiker Helmut Steffan hatten Gabi Wesp von „cultur communal“ angesprochen und prompt Unterstützung erhalten. „Alle Künstler haben einen grandiosen Auftritt auf die Bühnenbretter gelegt“, betonte Horstfeld bei der Spendenübergabe. Er hatte den Kontakt zu den Bühnenakteuren geknüpft. Zum Bandprojekt „Hermann & Die Superhelden“ gehören noch Hans-Peter Herbel, der Bassist Stefan Bauer und der Schlagzeuger Clemens Borchert. Die Musiker produzieren ihre Mundartlieder in einem Bürstädter und in einem Mannheimer Studio.
Schepper gilt als „Lômbadda Buh“, obwohl er nun in Bürstadt wohnt. Er griff zur Gitarre und sang „So oafach is des“ in Platt in Anlehnung an das Original von Stefan Stoppok. Scheppers Eigenkreation „Neirhoipartyblues“ brachte die Fans in Jubelstimmung. Auch der Babbel-Freund Heinz „Clever“ Eichenauer sorgte für Gänsehauteffekt mit seinem Auftritt. „Ich lieb dich, mein schönes Lampertheim“ ist eine Hommage an seine Heimatstadt und wurde zum Ohrwurm.
Der Heimatkundliche Pfad, der um Lampertheim führt und Geschichtliches erzählt, hat 20 Stationen und ist 54 Kilometer lang. „Man kann ihn auch gut mit dem Fahrrad abfahren“, sagt Ronnie Gutschalk. Seine Kinder Johanna und Jakob haben ihm fleißig geholfen. Auch HKMV- Vorsitzender Stefan Herz freut sich über die Spende. „Wir können das Geld gut gebrauchen, der nummerierte Pfad ist ein sehr aufwändiges Projekt. Es enthält geschichtliche Informationen rund um die Stadt, ausgehend vom Heimatmuseum in der Römerstraße.“ Am Burgplatz ist eine Übersicht zu sehen. Weiter geht es etwa zur Hollerngrabenquelle, zum Jagdschloss in Neuschloß, zum Rennweg, später in die Oberlache, dem Freischärler Grab, zum Bau, dem Kleeblatt und der Tuchbleiche. Jede Station des Rundweges lade zum Verweilen und zum Lesen ein, so Herz.
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