Lampertheim. Wie schon im Vorjahr musste die Polizeistation Lampertheim-Viernheim auch 2021 zwei Verkehrsunfälle aufnehmen, bei denen je eine Person tödlich verletzt wurde. Dies weist die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2021 aus, die das Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt vorgelegt hat.
Nachdem die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Lampertheim-Viernheim 2020 – dem ersten Jahr der Corona-Pandemie – deutlich gesunken war, ist sie im vergangenen Jahr wieder merklich angestiegen. Das Niveau der Vor-Corona-Jahre hat sie allerdings noch nicht wieder erreicht. Deswegen könne auch nicht von einer bedenkenswerten Steigerung gesprochen werden, heißt es seitens der Pressestelle des Präsidiums in Darmstadt.
In Lampertheim wurden im vergangenen Jahr 592 Unfälle erfasst (37 mehr als im Vorjahr), in Bürstadt 270 (+9), in Biblis 06 (+1), in Groß-Rohrheim 47 (+19) und in Viernheim 696 (+51). Im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Südhessen wurde eine deutliche Zunahme an Unfällen registriert, doch auch hier blieb die Zahl deutlich unter dem Mittelwert der Jahre 2017 bis 2019. Im Jahr 2021 wurden im Präsidiumsgebiet insgesamt 22 482 Unfälle erfasst, 2020 waren es 20 772 gewesen.
Die beiden Unfälle mit tödlichem Ausgang seien sogenannte Alleinunfälle gewesen, bei denen es keine weiteren Unfallbeteiligten gab. Im April 2021 war ein Autofahrer mit seinem Wagen auf der B 47 bei Bürstadt von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Schutzplanke geprallt. Er verstarb noch an der Unfallstelle. „Der nicht angelegte Sicherheitsgurt trug maßgeblich zu den folgenschweren Verletzungen bei“, so die Polizei. Auch das zweite Todesopfer verstarb noch an der Unfallstelle. Der Autofahrer war in Viernheim auf dem Straßenheimer Weg unterwegs, als sein Wagen aus ungeklärten Gründen nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. 2021 gab es im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen 29 Unfälle mit tödlichem Ausgang, bei denen 31 Menschen ums Leben kamen.
Keine örtlichen Häufungen
Besondere Unfallhäufungen an bestimmten Örtlichkeiten wurden laut Polizei 2021 in diesem Zuständigkeitsbereich nicht festgestellt. Eine deutliche Zunahme sei aber wieder bei den Wildunfällen zu erkennen, heißt es weiter. In Lampertheim wurden 2021 56 Wildunfälle (neun mehr als im Vorjahr) erfasst, in Bürstadt 41 (+15), in Biblis 10 (+1), in Groß-Rohrheim sieben (+3) und auf Viernheimer Gemarkung 25 (+5). Die Steigerung, die auch im gesamten südhessischen Raum zu verzeichnen sei, sei vermutlich auf die zuletzt milden Winter und die damit einhergehende Zunahme der Wild-Population zurückzuführen, sagt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Darmstadt. Deswegen sei es wichtig, gerade in der Dämmerung Fahrweise und Geschwindigkeit entsprechend anzupassen – vor allem in Waldgebieten und an Stellen, an denen Schilder auf möglichen Wildwechsel hinweisen.
Die wie immer deutlich höhere Zahl an Unfällen in Viernheim war auch 2021 auf zahlreiche Unfallfluchten zurückzuführen, die sich auf dem Parkplatz am Rhein-Neckar-Zentrum ereigneten. Hier komme es beim Ein- oder Ausparken immer wieder zu Beschädigungen an Autos, die von deren Haltern angezeigt würden. Darauf weist Matthias Seltenreich, Leiter der Polizeistation Lampertheim-Viernheim, im Gespräch mit dieser Redaktion hin.
Die Polizei setze beim Thema Verkehr weiterhin auf Abschreckung und Prävention. Mit Geschwindigkeitskontrollen versuche man, Rasern Einhalt zu gebieten. „Gerade die mobilen Anhänger-Geräte sind echt gut, weil die Autofahrer nie wissen, wo genau sie stehen“, findet der Lampertheimer Polizeichef. Auch dass die Buß- und Strafgelder im Bußgeldkatalog im vergangenen Jahr erhöht wurden, begrüßt Seltenreich: „Das führt schon dazu, dass die Fahrer vorsichtiger sind.“ Die Erhöhungen sollen, so das Bundesverkehrsministerium, vor allem dazu dienen, die Sicherheit im Straßenverkehr im Allgemeinen und die von Fußgängern und Radfahrern im Besonderen zu erhöhen.
Crash-Kurse für Fahranfänger
Um die Straßen in Lampertheim, Viernheim, Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim sicherer zu machen, setze die Polizei auch künftig auf Präventionsprogramme. Damit sollen vor allem die gegenseitige Rücksichtnahme und die Aufmerksamkeit jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers erhöht werden. So gebe es Crash-Kurse für Fahranfänger oder auch Veranstaltungen an weiterführenden Schulen, bei denen mit sogenannten Schockbildern gearbeitet werde.
„Da sind die jungen Menschen durchaus beeindruckt, wenn sie sehen, dass auch Menschen in ihrem Alter nicht unverwundbar sind“, berichtet Stationsleiter Seltenreich und stellt fest, dass diese Präventionsprogramme durchaus erfolgreich seien.
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