Biedensand-Bäder

Lampertheims Freibad: Ab ins neue Stahlbecken

Von Pfingsten an können Schwimmer in Lampertheims Freibad endlich wieder ihre Bahnen ziehen. Aktuell werden noch die Wasserproben ausgewertet.

Von 
Stephen Wolf
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Erleichtert: Marius Schmidt, Geschäftsführer der Biedensand-Bäder präsentiert das neue Edelstahlbecken, das acht Bahnen und einen Komforteinstieg bietet. © Berno Nix

Lampertheim. In wenigen Tagen wird das Freibad in Lampertheim wieder komplett sein. Wie der Geschäftsführer der Biedensand-Bäder Marius Schmidt mitgeteilt hat, sind nun die Arbeiten rund um das neue Edelstahlbecken beendet. Schwimmer können dort voraussichtlich zum Pfingstwochenende am 7. und 8. Juni ihre Bahnen ziehen. Man warte aktuell auf die Ergebnisse der Wasserproben, die Mitte vergangener Woche genommen wurden. „Wir gehen davon aus, dass Ergebnisse vor Pfingsten vorliegen“, sagte Schmidt, der auch Erster Stadtrat in Lampertheim ist. In der Regel dauere die Auswertung der Proben etwa zwei Wochen.

Zwar war die Freibadsaison am 15. Mai gestartet, die Stahlwanne konnte zunächst aber nicht genutzt werden. Und das, obwohl die Arbeit am Becken bereits Anfang Mai beendet und eine Rücklaufkammer installiert waren. Allerdings war der Beckenumgang noch nicht fertig, die Bagger noch im Einsatz, wie sich bei einem Besuch Anfang Mai erkennen ließ. Mittlerweile sind die Steinplatten rund um das Becken komplett verlegt. Auch die Arbeiten an den zwei barrierefreien Durchgangsbecken sind abgeschlossen. Lediglich ein Grünstreifen am Seitenrand muss neu bepflanzt werden, das soll in den kommenden Wochen geschehen, wie Schmidt sagte.

Die vorgesehenen Kosten wurden weitgehend eingehalten

Das alte Schwimmerbecken musste nach über fünf Jahrzehnten erneuert werden. Wegen undichter Fugen ging Wasser verloren. Obwohl das neue Becken nicht pünktlich zum Saisonstart fertig war, zog der Geschäftsführer eine positive Bilanz der Bauarbeiten. So habe man die ursprünglich geplanten Kosten von 2,1 Millionen Euro weitgehend eingehalten. Davon übernimmt das Land Hessen 505 000 Euro.

Das neue Schwimmerbecken im Freibad ist fertig und kann vorbehaltlich der Freigabe durch das Gesundheitsamt des Kreises mit etwas Glück an Pfingsten in Betrieb genommen werden. In den kommenden Tagen sollen die Ergebnisse der Wasserproben eingehen. © Berno Nix

Maximal steige der Gesamtbetrag auf 2,3 Millionen Euro. Dass die etwa 1,7 Millionen Euro teure Neuanschaffung aus Stahl, deren Einbau sowie ein neues Rohrleitungssystem am Ende nicht wesentlich mehr Geld gekostet haben als ursprünglich kalkuliert, sei bei solchen Projekten keine Selbstverständlichkeit, hob Schmidt hervor. So war etwa die Preisentwicklung für Baumaterial während der vergangenen Jahre stark schwankend.

Die Mehrkosten seien unter anderem auf den Einbau einer Rücklaufkammer zurückzuführen. Neben dem neuen Stahlbecken können die Badegäste mit weiteren Neuerungen rechnen. So gibt es im Freibad neue Dusch-Paneelen mit Temperaturregler. Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern auch um Vorgaben des Gesundheitsamtes, das hygienische Standards überwacht.

Unvorhergesehene Ereignisse

Auch das neue Schwimmerbecken wurde nun gründlich unter die Lupe genommen. Neben einer Wasser- und Haarfangprüfung stand auch ein Färbetest an, um die Durchströmung zu prüfen. „Die Arbeiten wurden abgenommen, kontrolliert und für gut befunden.“ In den vergangenen Jahren mussten die Biedensand-Bäder mehrfach auf unvorhergesehene Ereignissen reagieren. Überraschend stand etwa 2023 eine Sanierung des Schwimmerbeckens im Hallenbad an. Kacheln hatten sich nach Jahrzehnten gelöst, weil sich Wasser unter dem porös gewordenen Bodenbelag breit gemacht hatte.

Parallelbetrieb der beiden Nachbarbäder

  • Bis Schwimmer am übernächsten Wochenende schließlich ihre 50 Meter langen Bahnen im neuen Pool ziehen können, bleibt das benachbarte Hallenbad samt Schwimmerbecken als Ausweichmöglichkeit zugänglich.
  • An den Eintrittspreisen ändert sich nach Angaben des Geschäftsführers nichts. Bis Pfingsten werden zunächst noch Zugang und Kasse des Hallenbads genutzt. Über einen Weg an der Seite des überdachten Baus gelangen Badegäste ins Freibad und können beide Anlagen nutzen.
  • Der Parallelbetrieb beider Schwimmstätten ermöglicht es, dass Vereins- und Schulsport bis zur Freigabe des neuen Schwimmerbeckens problemlos aktiv sind. In dieser Phase bleibt das Hallenbad täglich bis 21 Uhr geöffnet. wol

Zuvor dauerte schon der energetische Umbau des Hallenbads mehr als zweieinhalb Jahre, ursprünglich waren zwölf Monate dafür vorgesehen. Auch beim neuen Schwimmerbecken des Freibads mussten Schmidt und seine Mitarbeiter Rückschläge hinnehmen. Ursprünglich sollte der Austausch der Kachel-Wanne in der Winterpause 2022/23 starten. Zwar sicherte das Land Unterstützung zu. Als klar wurde, dass der Förderbescheid nicht rechtzeitig eintreffen würde, hatte man das Vorhaben in die Winterpause 2024/25 verschoben. Daher mussten Badegäste in der zurückliegenden Saison ohne Schwimmerbecken auskommen und im Hallenbad ihre Bahnen ziehen.

Schließlich zeichneten sich im Herbst erneut Probleme beim Einbau des Beckens ab. Nach Angaben von Schmidt hatte die beauftragte Firma die vereinbarte Frist in Frage gestellt. Nachdem die Biedensand-Bäder auf den baldigen Umbau gedrängt hatten, starteten die Arbeiten dann beinahe wie geplant.

Nun ist die Vorfreude groß, wie Schmidt bekräftigte. Für Mittwoch, 4. Juni, ist eine Feier zur Wiedereröffnung des Schwimmerbeckens geplant. Dazu sind von 18 Uhr an die Bürger, aber auch Vereine und Vertreter aus der Politik sowie der beteiligten Gewerke eingeladen.

Redaktion

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