Lampertheim. Mit dem Zünden von Konfettikanonen, tanzenden, bunten Lichteffekten und fröhlichen Stimmungsliedern haben die Fastnachter des ersten Carneval-Clubs Rot-Weiß (CCRW) 1956 Lampertheim ihre spektakuläre Weiberfastnachtssitzung umrahmt. Am Donnerstagabend spielten die närrischen Frauen mit der Gruppe Fantasy an der Spitze die Hauptrolle. Frauenpower war angesagt, Männer mussten draußen bleiben. Allerdings schmuggelten sich als Frauen verkleidete Mannsbilder unter die feiernden Weiber – wie zum Beispiel Burschen als kecke Minnie-Maus oder als braves Tanzmariechen.
Mit der Weiberfastnachtssitzung gehen die Närrinnen und Narren des CCRW in die heiße Phase. Die Schlechtwetterfront, die am Schmutzigen Donnerstag durch die Spargelstadt zog, ließ die Närrinnen kalt, sie feierten in der Hans-Pfeiffer-Halle auf der großen Bühne. Pünktlich um 20.11 Uhr brach in der Lampertheimer Karnevalshochburg der närrische Frohsinn aus, den das Bollwerk-Trio – Barbara Boll (Gesang), Matthias Klöpsch (Gitarre) und Patrick Embach (Keyboard) – erst einmal anstupste und mit seinen Songs das närrische Volk in Schwung brachte. Reinhard Meys Lied „Über den Wolken“ singend, führte Barbara Boll eine Polonaise an, und die Partygäste schlängelten sich durch den Saal.
„Ich hoffe, ihr seid alle gut drauf?“, fragte Fantasy-Sprecherin Ilonka Grosch und eröffnete mit: „Dreimal Helau in diesem Bau“ die Sitzung. Da das CCRW-Kampagnenmotto „Hitparade“ heißt, wurde es nun für die Weibersitzung überarbeitet. Grosch rief „Hit“ und die Feiernden antworteten mit „Parade“.
Gehäkelte Ente für die Prinzessin
Außerdem stellte die Fantasy-Queen den Weiberfastnachtsjahresorden vor, der auf das 40-jährige Jubiläum der Gruppe hinweist. Ohne Fantasy geht im CCRW fast gar nichts und bei der Frauenfastnacht sowieso nicht. Barbara Boll stimmte ein „Happy Birthday“ an, und die Närrinnen in den Zuschauerreihen sangen kräftig mit. Die jubelnde Schar verursachte Gänsehautmomente. „Euer Applaus ist unsere Nahrung“, freute sich Ilonka Grosch. Sie dankte auch den Unterstützern, von der Veranstaltungstechnik bis hin zur Bewirtung. Selbst Stadtprinzessin Daniela I. kommt aus den Reihen von Fantasy. Deshalb erhielt sie als Geschenk eine große gehäkelte Ente mit Krönchen auf dem Kopf. Die Handarbeit hatte das Häkelwunder Ingvelde Huthoff gefertigt.
Dann ging es im Bühnengeschehen Schlag auf Schlag. Die Große Garde des CCRW legte einen flotten Marsch auf die Bühnenbretter, die Konfetti-Crew lebte tanzend ihre Ideen gegen graue Haare aus, und die LA-Feuerfunken ließen ihre Einsatzkleidung fallen. Auch die Fireboys aus Riedrode heizten den Weibern mit einem Striptease mächtig ein.
Das Männerballett Kolibris des DFC Biblis ging mit Pippi Langstrumpf und einer Piratenschar auf Abenteuer, und die Bürstädter Sackschdoahogger rockten über die Bühne. „Sie sind das erste Mal bei uns“, kündigte Ilonka Grosch das Männerballett „7up“ der TG Bobstadt mit seinem Showtanz an, das die Närrinnenschar ebenso von den Plätzen riss.
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