Bildung

Lampertheimer Pestalozzischule bekommt zusätzliche Räume

Weil die Schülerzahlen stetig steigen, werden im kommenden Schuljahr an der Lampertheimer Pestalozzischule sechs neue Klassenzimmer in Modulbauweise errichtet. Zum Schulbeginn erwartet die Grundschule 75 Erstklässler

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
Lesedauer: 
Im Laufe des neuen Schuljahres sollen auf dieser Freifläche auf dem Pestalozzischul-Gelände in Modulbauweise sechs Klassenzimmer und die Mensa entstehen. © Berno Nix

Lampertheim. Mit 75 Abc-Schützen in drei ersten Klassen startet die Lampertheimer Pestalozzischule nach den Sommerferien ins neue Schuljahr. Hinzu kommen 18 Kinder, die in der Vorklasse unterrichtet werden, und 16 Kinder, die die Deutsch-Intensivklasse besuchen.

„Wir verzeichnen seit Jahren steigende Schülerzahlen, haben in unserem Bezirk viel Zuzug“, berichtet Rektorin Michaela Ohse-Beck im Gespräch mit dieser Redaktion. Da der zweite Jahrgang inzwischen auf 80 Kinder angewachsen ist, wurden aus den bisher drei ersten Klassen, vier zweite gemacht. Und auch die dritte Jahrgangsstufe ist bereits vierzügig. Somit werden an der Schule nach Angaben des Kreises Bergstraße, dem Schulträger, im neuen Schuljahr mehr als 330 Mädchen und Jungen unterrichtet, fast 40 mehr als im Schulentwicklungsplan Plus für die Jahre 2020 bis 2025 prognostiziert. Aktuelle Prognosen sehen für das Schuljahr 2024/25 einen weiteren Anstieg auf 351 Kinder voraus.

In der Pestalozzischule werden unter anderem auch Kinder unterrichtet, die vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geflohen und beispielsweise in der Alten Forstschule untergebracht sind. Sie besuchen in der Regel die altersgemischte Intensivklasse, um überhaupt erst einmal die deutsche Sprache zu erlernen, sind aber zugleich einer Klasse zugeordnet, mit der sie beispielsweise Sport oder Musik gemeinsam haben – Fächer, die auch ohne große Sprachkenntnisse funktionieren. Ein Teil dieser Intensivklassenschüler war im vergangenen Schuljahr in der Biedensandschule untergebracht, nun werden aber alle in der Grundschule im Rosenstock unterrichtet. Ein Glücksfall für die Pestalozzischule ist, dass auch ein Lehrer aus der Ukraine dorthin gekommen ist.

Zuzug macht sich bemerkbar

Doch es sind nicht nur die Flüchtlingskinder, die die Pestalozzischule wachsen lassen. Auch der anhaltend hohe Zuzug junger Familien in die Spargelstadt beschert der Schule ordentlich Zuwachs. „Auch die Schülerbetreuung platzt aus allen Nähten, dort werden im neuen Schuljahr 170 Mädchen und Jungen vor und nach dem Unterricht betreut“, sagt Ohse-Beck.

Die Rektorin blickt hoffnungsvoll aufs neue Schuljahr, soll die Schule dann doch mit neun Modulen erweitert werden. Auf einer Freifläche, die im Moment zum Bolzen genutzt wird, werden sechs neue Klassenräume entstehen. Außerdem wird eine Mensa samt Küche eingerichtet. Aus bautechnischen Gründen könne die Mensa nicht, wie ursprünglich angedacht, im Hauptgebäude eingerichtet werden, so die Rektorin. Für die Übergangszeit stehen zunächst zwei Container für die beiden zusätzlichen Klassen zur Verfügung. Die Module werden dann eine dauerhafte Lösung sein. Ohse-Beck hätte sich zwar einen An- oder Aufbau ans bestehende Schulgebäude gewünscht, wie sie im Gespräch mit dieser Redaktion sagt. Das sei baulich aber nicht möglich gewesen. Doch sie betont, dass die Module keine Container und somit keine Notlösung seien, sondern im Gegenteil moderne, gut ausgestattete Klassenräume.

„Wir sind von unserem Gelände her in einer komfortablen Lage“, weiß die Schulleiterin zu schätzen, dass es auf ihrem Areal durchaus noch Ausdehnungsmöglichkeiten gibt – anders als beispielsweise an der Lampertheimer Schillerschule, die ebenfalls mit massiver Raumnot zu kämpfen hat.

Personell sieht Ohse-Beck die Pestalozzischule fürs neue Schuljahr gut aufgestellt. „Alle Stunden sind vergeben“, sagt sie. Im neuen Schuljahr werde es eine zusätzliche Medienstunde für alle Klassen geben, in der die Schülerinnen und Schüler im Computerraum an Tablets oder Laptops lernen können. „Seit einem Jahr haben wir die Medienerziehung intensiviert und das wollen wir fortsetzen“, so die Rektorin. Auch der Pädagogische Tag im vergangenen Schuljahr habe sich mit dem Thema befasst. „Wir haben da einige sehr engagierte Kolleginnen, die das weiter vorantreiben“, freut sich die Schulleiterin. Im neuen Schuljahr wird es auch wieder die Forscherwerkstatt geben und der musikalische Bereich soll ausgebaut werden.

Einschulung am Dienstag

Das nächste Schuljahr startet für die Zweit-, Dritt- und Viertklässler am Montag, 4. September, um 8 Uhr. Die Erstklässler und die Schüler der Vorklasse werden am Dienstag, 5. September, um 10 Uhr bei hoffentlich gutem Wetter auf dem Schulhof begrüßt. Wer möchte, kann zuvor um 9 Uhr den ökumenischen Einschulungsgottesdienst in der St.-Andreaskirche besuchen.

Der Förderverein gestaltet den ersten Schultag mit einem Kaffee- und Kuchenverkauf mit und außerdem gibt es wieder einen großen Büchertisch. Dort können sich die Erstklässler ein Buch aussuchen, das ihre Eltern für sie kaufen und der Schülerbücherei spenden. Dafür haben sie dann das Vorrecht, es als erste lesen zu dürfen. „So bestücken wir unsere Bücherei jedes Jahr aufs Neue mit einer großen Zahl an aktuellen Büchern“, freut sich Ohse-Beck. Weitere Infos zur Grundschule im Rosenstock gibt es im Internet www.pestalozzischule-lampertheim.de.

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

Copyright © 2025 Südhessen Morgen