Lampertheim. Die Kantorin und Organistin Heike Ittmann und die Evangelische Lukasgemeinde fiebern dem nächsten großen Ereignis entgegen: dem 19. Lampertheimer Orgelsommer, der von „cultur communal“ unterstützt wird.
„Immer sonntags im August, um 20 Uhr, in der Domkirche, wird das Orgelspiel die Besucherinnen und Besucher begeistern. Es gibt ein vielseitiges Programm, mit alter und neuer Musik“, macht Ittmann beim Pressegespräch die Anwesenden neugierig auf die bevorstehenden Veranstaltungen.
Wenn die Orgelpfeifen zum Schwingen gebracht werden und je nach ihrer Größe verschiedene Tonhöhen erzeugen, dann wird ein Stimmungsreichtum erzeugt. Denn dank der Vollständigkeit der großen Blauen Vleugels-Orgel können sprichwörtlich alle Register gezogen werden, freut sich die Organistin. Und da die Orgel komplett erklingt, wird es eine Art Entdeckerkonzerte geben, die selbst Stammhörer zum Staunen bringen können.
Freier Eintritt für alle 18-Jährigen
Diese Orgel-Festspiele in der Domkirche mit hochkarätigen Musikern und den anschließenden feierlichen Empfängen des Fördervereins Domkirche auf dem Vorplatz sind das Aushängeschild der Lukasgemeinde. Wie abwechslungsreich eine Orgel erklingen kann, möchte Ittmann auch jungen Leuten vorstellen und hören lassen.
Weil die Orgel ihren 18. Geburtstag feiert, gewährt die Lukasgemeinde den 18-Jährigen und denen, die es in diesem Jahr noch werden, unter Vorlage ihres Personalausweises freien Eintritt zu den Veranstaltungen.
Außerdem weist die Kantorin auf die Ausstellung in der Domkirche hin. „In dieser besonderen Galerie wird die Lukasgemeinde präsentiert. Die Fotografin Stefanie Eichler hat die Bilder geschaffen“, erklärt Ittmann.
Soloprojekt zum Auftakt
Am 6. August spielt Patrick Gläser aus Öhringen auf dem Kircheninstrument und lässt die Orgel rocken. „Das ist ein mitreißendes Soloprojekt. Der Inhalt aus Pop, Rock und Filmmusik soll vor allem Jugendliche ansprechen. In seinen Moderationen webt der Organist einen roten Faden durch sein Programm“, erläutert Ittmann. Ein Lampertheimer Stammgast hat Patrick Gläser empfohlen.
Der nächste Organist, der am 13. August sein Stelldichein gibt, ist Stefan Schmidt aus Würzburg. Der äußerst vielseitige und international gefragte Kirchenmusiker stand schon im letzten Orgelsommer im Programmplan. Sein Konzert musste aber wegen einer akuten Erkrankung ausfallen.
Nun lässt er Werke wie von César Franck „Prière“, Johann Sebastian Bach „Fantasia G-Dur“, aber auch seine Improvisation „Da pacem Domine“ (Gib Frieden, o Herr) mit gregorianischer Melodie hören. Deshalb heißt der Titel seiner Aufführung „Dona nobis pacem“ (Schenke uns Frieden) und nimmt Bezug auf den Ukrainekrieg.
Nach ihren männlichen Kollegen bespielen zwei Lampertheimer Organistinnen die Domorgel. Zuerst Dr. Elke Voelker. „Sie zählt zu den packenden Organistinnen ihrer Generation, und ihre Wettbewerbserfolge haben sie zu einer weltweiten Konzerttätigkeit geführt“, berichtet Ittmann. Sie fügt hinzu: „Elke Voelker war als Dommusikerin und kommissarische Domkapellmeisterin an der Speyerer Kaiser- und Marienkathedrale tätig. Derzeit arbeitet sie an einer international ausgezeichneten Einspielung der Orgelwerke des deutschen Komponisten Sigfrid Karg-Elerts.“ Am 20. August wird „Lobe den Herren, o meine Seele“ aus Karg-Elerts Choralimprovisationen zu erleben sein, ebenso wie die Festmusik aus den Meistersingern von Richard Wagner, bearbeitet von Karg-Elert.
Hausherrin gestaltet Abschluss
Die Hausherrin Heike Ittmann verwöhnt die Gäste am 27. August. Bei ihrer Vorführung steht der deutsche Komponist und Musiker des Barock, Johann Sebastian Bach, im Vordergrund. Der kreative Bach ist für die Initiatorin des Orgelsommers auch heute noch einer der wichtigsten Komponisten in der Musikgeschichte. So lässt Ittmann als erstes Stück die Sinfonia „Wir danken dir, Gott“ von Bach, arrangiert von Marcel Dupré, hören. Einen weiteren Genuss präsentiert sie mit Bachs Sinfonia „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“, bearbeitet von Alexandre Guilmant.
Die Lampertheimerin konzertiert als Solistin mit Stücken von Naji Hakim, und auch jetzt in der Domkirche wird sie mit diesem Komponisten erfreuen. Sie spielt „Bach´orama“, eine Orgelfantasie über Themen von Bach.
Die Eintrittskarten für die vier Konzerte gibt es nur an der Abendkasse. Der reguläre Preis für die Tickets beträgt 10 Euro, mit Ermäßigung 7 Euro. Wer sich zu Beginn des Orgelsommers eine Abokarte für die vier Konzerte kauft, zahlt 33 Euro. Ermäßigt kostet das Abo 22 Euro. Alle, die 18 Jahre alt sind oder dieses Jahr 18 Jahre alt werden, erhalten freien Eintritt, wenn sie ihren Personalausweis vorlegen können.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-lampertheimer-orgelsommer-zieht-alle-register-_arid,2108949.html