Lampertheim. Die Stadt Lampertheim vergibt seit 2018 jährlich einen Kulturpreis an eine Preisträgerin, einen Preisträger oder ein Projekt aus den Sparten Wort, Musik, Darstellende oder Bildende Kunst. Im Rahmen einer musikalischen Feierstunde im Stadthaus ist jetzt Maria Karb mit der Trophäe ausgezeichnet worden.
Preisgeld für den guten Zweck
Zudem erhält sie ein Preisgeld von 2000 Euro. Dieses möchte sie sinnvoll investieren, betont Karb in ihrer Dankesrede. Der Großteil soll in ein Probewochenende für Ephata und die Ephata Juniors fließen. „Die andere Hälfte geht an die Lebenshilfe Lampertheim, an die Tafel Lampertheim und an die Gemeinde Sankt Andreas – zweckgebunden für die Renovierung der Orgel.“
Verschiedene Redner, darunter auch der Erste Stadtrat Marius Schmidt, Regionalkantor Gregor Knop und Christian Rauch von der Katholischen Kirche, ehrten die Preisträgerin, die an der Musikhochschule in Frankfurt in Konzert- und Operngesang ausgebildet wurde. Die Stipendiatin der Walter-Kaminsky- und Franz-Grothe-Stiftung schloss ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. Sie war 1989 Preisträgerin beim Internationalen Vocalistenconcours im niederländischen ’s-Hertogenbosch, am Staatstheater Wiesbaden, der Mannheimer Musikbühne und der Frankfurter Kammeroper engagiert.
Seit 1997 ist sie Dozentin für Gesang an der Musikhochschule in Frankfurt. Auch für musikalischen Nachwuchs engagiert sie sich, seit 2009 ist sie Dozentin bei dem Projekt Primacanta. Sie gründete 2004 den Gospelchor Ephata und leitet seit 2010 den Konzertchor Chorisma.
Der mitreißende Gospelsong „Music is in the Air“ von Ryan Murphy erfüllte den Raum. Mit viel Lebensfreude eröffnete der 60-köpfige Chor Ephata unter der Leitung von Bobin Kim sowie instrumentaler Begleitung von KyungA Glaser-Yu am Klavier und Percussionist Markus Niebler den Nachmittag. Auch die Sängerinnen und Sänger von den Ephata Juniors verzauberten.
Bürgermeister Gottfried Störmer begrüßte die rund 150 Gäste und beglückwünschte Karb. „Mit Stolz darf ich sagen, eine Lampertheimerin, die die Welt bereiste, in ihrer Heimatstadt einen festsitzenden Anker hat und durch ihre vielseitigen Erfahrungen, ihr Wissen und Können Lampertheim viele Impulse für ein lebenswertes Leben gibt.“
Stadtrat Gottlieb Ohl, Vorsitzender der Kulturkommission, gratulierte Karb für ihre Arbeit, mit der sie Ephata mit digitaler Unterstützung während der Corona-Einschränkungen aufrecht erhielt. „Ihre Online-Proben, die Sie aus technischen Gründen auf drei Abende die Woche und mehrere Einzelgruppen verteilten, bedeuteten für Sie einen immensen Zeitaufwand. Aus diesen Proben entstanden Online-Videos und Videotakes, die unter anderem zur Gestaltung des würdigen Gedenktags an die Corona-Toten des Kreise Bergstraße beigetragen haben“, sagte Ohl.
Jürgen Haist, Laudator und Leiter der Deutschen Schule im ecuadorianischen Quito, kennt Maria Karb bereits seit vielen Jahren; mit ihrem Chor hatte sie auch schon einen Auftritt an seiner Schule absolviert. Er zollte ihr großes Lob für ihre zahlreichen Errungenschaften und ihr Engagement. „Ephata hat sich unter deiner Leitung, liebe Maria, einen Namen gemacht, der weit über Lampertheim hinausreicht.“
Eine Leistung, die nur durch harte Arbeit möglich sei. Lobende Worte hatte Jürgen Haist auch für ihre gewinnende Persönlichkeit. „Du hast von dir selbst gesagt, dass du vom Singen besessen seist. Das kann gar nicht anders sein. Liebe Maria, du hast auch das Talent, die Menschen so lange zu plagen, bis du das bekommst, was du willst. Beschreiben wir es ganz im positiven Sinne als kreativ und ausdauernd nach Lösungen suchend, dabei das Ziel fest im Blick.“
Stolze Lampertheimerin
Maria Karb nahm die Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen. „Ich bin sehr dankbar dafür und stolz als gebürtige Lampertheimerin. Ich freue mich sehr.“
Ungewohnt sei die Situation, dass andere für sie die Fäden ziehen. „Normalerweise ziehe ich die Fäden“, sagte sie schmunzelnd. „Aber nach dem ersten Stress konnte ich die Feier auch genießen.“
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