Lampertheim. In Lampertheim startet die Freibadsaison mit einem Schönheitsfehler. Zwar sind die Arbeiten am neuen Schwimmerbecken weit fortgeschritten, aber zum Saisonstart am Donnerstag, 15. Mai, kann die Stahlwanne noch nicht genutzt werden. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten Anfang Juni abgeschlossen sind“, sagt der Erste Stadtrat und Geschäftsführer der Biedensand-Bäder, Marius Schmidt. Gleichwohl stehen See, Liegewiesen und das Nichtschwimmerbecken für die Badegäste bereit. Dass schon in den ersten Tagen der neuen Freibadsaison Hochbetrieb herrscht, bezweifelt Schmidt angesichts aktueller Wetterprognosen. In diesem Jahr sei das kein Problem, da das neue Schwimmerbecken noch nicht einsatzbereit ist.
Becken des Hallenbads soll einige Wochen länger genutzt werden
Doch woran liegt das? Zwar sind die Arbeiten am Stahlbecken beendet, Treppen und auch eine Rücklaufkammer wurden installiert, wie sich bei einem Besuch erkennen lässt. Allerdings ist der Beckenumgang noch nicht fertig. Die Bagger sind dort noch einige Wochen im Einsatz. Das alte Schwimmerbecken musste nach über fünf Jahrzehnten erneuert werden. Wegen undichter Fugen ging Wasser verloren. Bis Schwimmer im Juni schließlich ihre 50 Meter langen Bahnen im neuen Pool ziehen können, bleibt das benachbarte Hallenbad samt Schwimmerbecken als Ausweichmöglichkeit zugänglich. An den Eintrittspreisen ändert sich nach Angaben des Geschäftsführers nichts.
Apropos, in den ersten Tagen der Freibadsaison werden zunächst noch Zugang und Kasse des Hallenbads genutzt. Über einen Weg an der Seite des überdachten Baus gelangen Badegäste ins Freibad und können beide Anlagen nutzen. Wie Schmidt sagt, ermöglicht der Parallelbetrieb der Schwimmstätten, dass Vereins- und Schulsport bis Anfang Juni problemlos möglich sind. In dieser Phase bleibe das Hallenbad täglich bis 21 Uhr geöffnet.
Erwartete Kosten wurden weitgehend eingehalten
Glücklicherweise habe man die geplanten Kosten von 2,1 Millionen Euro einhalten können. Davon trägt das Land Hessen 505 000 Euro. Maximal steige der Betrag auf 2,3 Millionen Euro an. Dass die Neuanschaffung aus Stahl und deren Einbau am Ende nicht wesentlich mehr Geld gekostet hat, sei bei solchen Projekten keine Selbstverständlichkeit, wie Schmidt betont. Während der vergangenen Jahren war die Preisentwicklung beispielsweise auch für Baumaterial stark schwankend. Die Mehrkosten seien auf den Einbau der Rücklaufkammer für das Becken zurückzuführen.
Erfahrungen mit unerwarteten Ereignissen sind dem Geschäftsführer der Biedensand-Bäder nicht fremd. So musste beispielsweise auch das Schwimmerbecken des Hallenbads 2023 überraschend saniert werden. Kacheln lösten sich nach Jahrzehnten, weil sich Wasser unter dem porös gewordenen Bodenbelag breit gemacht hatte. Zuvor hatte schon der energetische Umbau des Hallenbads mehr als zweieinhalb Jahre gedauert, ursprünglich waren zwölf Monate dafür vorgesehen.
Biedensand-Bäder sind regelmäßig mit Herausforderungen konfrontiert
Auch beim Schwimmerbecken des Freibads mussten Schmidt und seine Mitarbeiter Rückschläge hinnehmen. Ursprünglich sollte der Austausch der Kachel-Wanne in der Winterpause 2022/23 starten. Zwar sicherte das Land Unterstützung zu. Als aber klar wurde, dass der Förderbescheid nicht rechtzeitig eintreffen würde, musste man das Vorhaben in die Winterpause 2024/25 verschieben. Daher mussten Badegäste in der zurückliegenden Saison ohne Schwimmerbecken auskommen und im Hallenbad ihre Bahnen schwimmen.
Tests an Duschen und Becken
- Neben dem neuen Stahlbecken können die Badegäste mit weiteren Neuerungen rechnen. So gibt es auch neue Dusch-Paneelen mit Temperaturregler, die betriebsbereit sind und aktuell noch getestet werden.
- Dabei geht es nicht nur um Komfort, sondern auch um Vorgaben des Gesundheitsamtes , das hygienische Standards überwacht.
- Auch für das neue Schwimmerbecken stehen Tests an. Neben einer Wasser- und Haarfangprüfung gehört auch ein Färbetest dazu, um etwa die Beckendurchströmung zu prüfen. Dazu wird dem Füllwasser ein Farbstoff hinzugefügt. wol
Schließlich zeichneten sich im vergangenen Spätjahr erneut Probleme beim Einbau des neuen Edelstahlbeckens ab. Wie Schmidt damals mitteilte, konnte der Hersteller die vertraglich vereinbarte Frist nicht einhalten. Nachdem die Biedensand-Bäder auf den baldigen Umbau gedrängt hatten, starteten die Arbeiten beinahe wie geplant. Zwar sei ärgerlich, dass die Arbeiten am Schwimmerbecken zum Start der Saison noch nicht komplett abgeschlossen sind, räumt Schmidt ein. Aber am Ende überwiege die Vorfreude.
Diesmal nämlich, ist der Geschäftsführer überzeugt, stehe das Schwimmerbecken bald wieder bereit. „Wir sind zuversichtlich, dass alles klappt und die Arbeiten in den kommenden Wochen abgeschlossen sind.“ Für die Tage rund um die Wiedereröffnung des Schwimmerbeckens plane man ein Eröffnungsfest gemeinsam mit den Vereinen. Als möglichen Termin nennt Schmidt Fronleichnam. Der Feiertag fällt in diesem Jahr auf Donnerstag, 19. Juni.
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