Manifest

Lampertheimer bekennen sich zu demokratischen Grundwerten

Mit der „Lampertheimer Erklärung“ will die Stadtgesellschaft die Demokratie fördern. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sie zu unterschreiben.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Bei der Stadtverordnetenversammlung am Freitagabend lag die Lampertheimer Erklärung erstmals zur Unterschrift aus. © Susanne Wassmuth-Gumbel

Lampertheim. Alle Lampertheimerinnen und Lampertheimer sind aufgerufen, sich zu Demokratie und Zusammenhalt in der Gesellschaft zu bekennen. Dafür wurde die „Lampertheimer Erklärung“ erarbeitet, die ab sofort von jedem Bürger und jeder Bürgerin unterzeichnet werden kann. Den Anfang haben am vergangenen Freitag die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats gemacht. Auch die Besucher der Sitzung des Stadtparlaments waren aufgefordert, mit ihrer Unterschrift Zeugnis für die demokratischen Werte abzulegen.

Bevor die Stadtverordnetenversammlung in die Tagesordnung einstieg, hatte Carmen Tokar den Anwesenden erläutert, was es mit der „Lampertheimer Erklärung“ auf sich hat. Tokar ist die Sprecherin des Bündnisses der Partnerschaft für Demokratie in Lampertheim.

Idee für ein demokratisches Manifest kam in Workshop auf

Demnach kam die Idee für die „Lampertheimer Erklärung“ in einem Workshop im September 2024 auf. In diesem Workshop war es darum gegangen, das Selbstverständnis des Bündnisses, das damals noch Begleitausschuss hieß, zu schärfen und gemeinsam Projektideen zu entwickeln. Dabei hatte der Vorschlag für ein solches demokratisches Manifest die meiste Zustimmung erhalten.

Partnerschaft für Demokratie

  • Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) ist seit 2022 in Lampertheim aktiv.
  • Sie wird mit Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch das Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert.
  • Übergeordnetes Ziel der PfD ist die Förderung und Umsetzung von Projektideen rund um Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt.
  • Die Stadt Lampertheim, eine Koordinierungs- und Fachstelle in Trägerschaft der Regionalen Diakonie Bergstraße, der Lampertheimer Jugendbeirat in der Rolle eines Jugendforums und ein Zusammenschluss von demokratischen zivilgesellschaftlichen Akteuren, das sogenannte Bündnis, sind die Partner der PfD.

In der Folge wurde „ein sichtbares Bekenntnis zu demokratischen Werten“ erarbeitet, wie Tokar formulierte. Es wurde ein Kurz- und eine Langversion erarbeitet. Die Kurzversion liegt der Unterschriftenliste bei, die in den kommenden Wochen bei Veranstaltungen in der Stadt und ihren Stadtteilen ausliegen wird. Möglichst viele Lampertheimerinnen und Lampertheimer sollen so die Möglichkeit bekommen, ein klares Bekenntnis zu den demokratischen Grundwerten abzulegen.

Es gibt eine Kurz- und eine Langversion der „Lampertheimer Erklärung“

Die Kurzversion lautet: „Wir, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lampertheim, bekräftigen unsere Überzeugung, dass Demokratie die Grundlage für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben ist. Das gewährleisten wir durch die folgenden demokratischen Grundwerte: Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Achtung der Menschenwürde. Dies unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Identität, Behinderung oder Bildungsstand. Hass, Gewalt und Ausgrenzung haben bei uns keinen Platz. Wir gehen tolerant und respektvoll mit unseren Mitmenschen um. Unser tägliches Handeln ist geprägt von den genannten demokratischen Grundwerten.“

Die „Lampertheimer Erklärung“ soll aber nicht nur ein Dokument wohlfeiler Worte sein, sondern auch gelebt werden. Dafür wird es weitere Projekte und Aktivitäten geben. Alle möglichen Akteure der Stadtgesellschaft sollen sich unter ihr versammeln und vernetzen und ganz im Sinne des Bundesprogramms Demokratie in Lampertheim leben.

Feierliche Präsentation in der Lampertheimer St.-Andreas-Kirche

Öffentlich präsentiert wird die „Lampertheimer Erklärung“ bei einer Feierstunde am Freitag, 14. November, 19 Uhr, in der St.-Andreas-Kirche, Römerstraße 108. Die öffentliche Veranstaltung steht unter dem Motto „Gemeinsam für Demokratie und Zusammenhalt“. Diese offizielle Vorstellung des Manifests bildet den Abschluss eines Demokratiefests am Nachmittag des 14. November. Unter dem Motto „Wir rocken die Demokratie!“ wird im Schwanensaal ein fröhliches Fest gefeiert.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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