Lampertheim. Der Einkauf im Supermarkt, notwendige Reparaturen oder Anschaffungen, die Kosten für Strom und Heizung – wegen des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise wird derzeit fast alles teurer, und viele Menschen haben Sorge, ihre Rechnungen bald nicht mehr zahlen zu können. Auch Menschen, die bisher ein gutes Ein- und Auskommen hatten, machen sich Gedanken, wie es weitergehen soll.
Allen, die schon jetzt nicht mehr weiterwissen oder Sorge haben, was noch auf sie zukommt, will die Stadt mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Energie lässt niemanden kalt“ helfen. An drei Abenden können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren, wie sie mit steigenden Energiekosten umgehen können und wo es Hilfen gibt.
„Niemanden alleine lassen“ – dieses Motto hat die Bundesregierung für die aktuelle Energiekrise herausgegeben, und die Verantwortlichen der Stadt Lampertheim „nehmen das im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr ernst“, wie es Erster Stadtrat Marius Schmidt am Mittwoch in einem Pressegespräch formulierte. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf eine steigende Zahl von Anfragen und Hilfeersuchen besorgter Bürger.
„Viele Bürger haben Fragen und Sorgen und wenden sich damit an uns und unsere Netzwerk-Partner“, sagt Andreas Dexler, Leiter der Stabsstelle Soziales. Deswegen haben sich die Verantwortlichen entschlossen, mit einer Veranstaltungsreihe Antworten auf von vielen gestellte Fragen zu geben und darüber hinaus umfassend zu informieren, welche Hilfen in Anspruch genommen werden können.
Eng gewebtes soziales Netz
„Lampertheim verfügt über ein eng gewebtes soziales Netz“, betont Schmidt. „Dieses Netzwerk unterstützen wir, damit wir in Situationen wie derzeit auf es zurückgreifen können.“ Zu diesem Netz gehört zum einen die Stabsstelle Soziales, die umfassend über die staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten für Geringverdiener und Bedürftige wie Grundsicherung, Berufsausbildungsbeihilfe oder Wohngeld informieren kann und die auch den Lampertheimer Sozialpass ausgibt.
Zum anderen gibt es in Lampertheim karitative Organisationen, die Menschen in Not mit Sach- und Lebensmitteln versorgen (wir berichten regelmäßig). Hierzu zählt der Hilfeladen des Projekts EMIL („Einfach miteinander in Lampertheim), in dem Geflüchtete und Sozialpassinhaber kostenlos oder zu einem günstigen Preis Haushaltswaren, Elektrogeräte und gespendete Fahrräder bekommen können. Auch die Tafel Lampertheim unterstützt Bedürftige. Allerdings führt sie inzwischen eine Warteliste, da die zahlreichen Anfragen derzeit nicht mehr zu bewältigen sind. Die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Blücherstraße bietet Kleidung für Kinder, Damen und Herren an. Und auch die Gruppe „Helping Hands/Rudis Netzwerk“ setzt sich nicht nur für Geflüchtete, sondern auch für andere Bedürftige ein und gibt gespendete Kleidung, Lebensmittel oder Hygieneartikel ab. „Diese Lampertheimer Institutionen sind für Krisenzeiten wie diese da und nachhaltig gesichert. Es muss sich niemand schämen, wenn er deren ehrenamtliche oder staatliche Hilfe in Anspruch nimmt“, appelliert Schmidt an alle Betroffenen, davon Gebrauch zu machen. Informationen über die Hilfen und die entsprechenden Kontaktdaten hat die Verwaltung in einem Flyer zusammengestellt, der im Rathaus-Service zu haben ist und auch verteilt wird.
Jennifer Zintel-Andres von der Stabsstelle Soziales bestätigt, dass sie inzwischen deutlich mehr Beratungsgespräche mit Lampertheimerinnen und Lampertheimern führt, die sich sorgen, dass ihr Geld für die Ausgaben des täglichen Lebens bald nicht mehr reicht. Ähnliches erlebt Kerstin Biehal vom Quartierbüro Östliche Kernstadt. „Zahlreiche Familien sind von den Kostensteigerungen betroffen. Wir kennen Menschen, die sich nicht mehr trauen, ihre Wohnung zu heizen“, sagt sie und hofft, dass viele Lampertheimer zu den Veranstaltungen kommen.
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