Lampertheim/Bürstadt. Wasser ist ein Lebensspender. Doch wenn es in die Schlagzeilen kommt, sind dies meist keine guten Nachrichten. Entweder es gibt zu wenig davon und Natur und Landwirtschaft leiden oder es fällt so viel vom Himmel, dass Katastrophen ausgelöst werden. In Lampertheim gab es rund um das nasse Element Neuigkeiten, die durchweg positiv waren: Wasserried und die Städte Lampertheim und Bürstadt unterzeichneten einen Konzessionsvertrag, der den Bedarf der Bürger auf Jahrzehnte hinaus deckt. Er regelt die Nutzung der öffentlichen Verkehrswege zum Betrieb und zur Weiterentwicklung der Versorgungsnetze.
Unterschrieben vom Lampertheimer Bürgermeister Gottfried Störmer, seinem Bürstädter Amtskollegen Boris Wenz und Wasserried-Geschäftsführer Frank Kaus, tritt dieser am 1. Januar 2026 in Kraft. Bei der Zeremonie mit anwesend waren der Erste Stadtrat der Spargelstadt, Marius Schmidt, Bürstadts Erster Stadtrat, Christoph Lang und Hans-Christian Sorge, der Technische Leiter von Wasserried.
Rahmenbedingungen verbessern sich für beide Kommunen
Alle Anwesenden lobten das Resultat. Kaus sprach in seiner Begrüßung von einem „historischen Ereignis, welches die Wertigkeit und das Vertrauen der drei Beteiligten unterstreicht“. Dem gemeinsamen Verhandlungsergebnis hätten die Stadtverordnetenversammlungen bereits zugestimmt, sodass der Umsetzung nun nichts mehr im Weg stehe.
Störmer rückte die interkommunale Zusammenarbeit in den Fokus seiner Betrachtungen und bezeichnete diese als „zukunftsorientiert“. Er beschrieb, dass der Vertrag der Lampertheimer mit Wasserried eigentlich noch eine Laufzeit bis 2031 gehabt hätte, man aber im Hinblick auf das gemeinsame Wirken bereit gewesen sei, aus diesem vorzeitig auszusteigen, um den neuen Kontrakt gegenzeichnen zu können.
Frank Kaus legte Wert auf die Feststellung, dass die Rahmenbedingungen der nun in Kraft tretenden Vereinbarungen eine deutliche Verbesserung gegenüber den zuvor geltenden bedeute. Boris Wenz zeigte sich nicht weniger begeistert: „Es handelt sich um einen Schulterschluss zweier Städte, noch dazu mit einem kommunalen Unternehmen. Besser geht es nicht.“
Auch Darmstadt und Frankfurt nutzen Wasser aus dem Ried
Doch wenn es um das Thema Wasser geht, bleibt ein Blick in die Zukunft nicht aus, so auch an diesem Tag. Aber im Gegensatz zu vielen Gegenden der Republik, fällt der in Südhessen nicht bange aus. „Die Lage des Ried im Rheingraben begünstigt unsere Situation, unsere Grundwasserstände sind hoch“, sagte Kaus. Auf diese Weise könne man nicht nur sich selbst, sondern darüber hinaus andere Regionen mit Wasser versorgen. So wird Darmstadt zu 100 Prozent und Frankfurt zu 40 Prozent mit Grundwasser aus dem hessischen Ried beliefert.
Dabei ist der Preis von aktuell 0,3 Cent pro Liter noch immer vergleichsweise günstig und die Qualität sehr gut. Die Preisentwicklung, da waren sich alle einig, sei nicht abzusehen, die Versorgungssicherheit dagegen absolut gesichert. Störmer: „Die nächste Generation wird uns wohl dankbar dafür sein, dass wir diesen Weg im Interesse der Menschen eingeschlagen haben.“
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