Gesundheit

Lampertheim klärt am Osteoporose-Tag über Risiken und Prävention auf

Am 27. September lädt das St.-Marien-Krankenhaus zu Vorträgen, Info-Ständen und Mitmachaktionen ein. Ziel ist es, Bewusstsein für die Volkskrankheit zu schaffen.

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Rosi Israel
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Werben für den Osteoporose-Tag: Erste Kreisbeigeorndete Angelika Beckenbach (sitzend, 2.v.r.). Erster Stadtrat Marius Schmidt (r.), Krankenhaus-Geschäftsführer Florian Busse sowie (hinten stehend) die zwei „PauLas“ und Jennifer Jarke, links Florian Busse, rechts Marius Schmidt © Rosi Israel

Lampertheim. Seine Oma habe Marius Schmidt schon als Jugendlichem geraten, sich gesund, vor allem ausgewogen zu ernähren, um seinen Knochen etwas Gutes zu tun. Ob sein gesunder Lebensstil ihm zugutekommt, wird der Erste Stadtrat und Sozialdezernent wohl erst in späteren Jahren erfahren. Er vertrat die Stadt Lampertheim beim Pressegespräch am St.-Marien-Krankenhaus, bei dem das Programm für den Osteoporose-Tag am 27. September vorgestellt wurde.

Für den Tag laden der Kreis Bergstraße, insbesondere die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach, und unterstützende Partner ein. Der Osteoporose-Tag findet am Samstag, 27. September, von 10 bis 15 Uhr am Lampertheimer Krankenhaus veranstaltet, um über die chronische Knochenerkrankung zu informieren und aufzuklären. Themen sind Risiken, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Osteoporose betrifft Millionen Menschen und gilt als Volkskrankheit

„Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose. Bedingt durch die steigende Lebenserwartung kommt Osteoporose immer häufiger vor. Damit ist es eine Volkskrankheit“, stellte Schmidt heraus und verdeutlichte so die Wichtigkeit, Wissen über die Erkrankung zu vermitteln. Für die Betroffenen bringe der Knochenschwund Herausforderungen mit sich. Aber: „Man kann eine ganze Menge dagegen tun. Das Leben ändert sich durch die Krankheit, aber es endet nicht“, betonte Schmidt und plädierte für eine Osteoporose-Vorsorge. Erkrankte könnten der schwindenden Knochendichte den Kampf ansagen. Vor diesem Hintergrund berichtete Schmidt nicht ohne Stolz über die rege Lampertheimer Osteoporose-Selbsthilfegruppe, die Margit Selb seit dem Jahr 2003 leitet.

Florian Busse ist seit Februar der Geschäftsführer des St.-Marien-Krankenhauses. Er stellte die Einrichtung als kleinste Klinik im Kreis Bergstraße vor. „Aber wir sind vor allem für die Fachbereiche Geriatrie und Innere Medizin bekannt“, so Busse. Zudem habe die Einrichtung hessenweit die größte Tagesklinik für Geriatrie. Er freute sich, dass die zwei „PauLas“ des Kreises Bergstraße, die psychosozialen Fachkräfte auf dem Land, die Veranstaltung organisieren und unterstützen. „Die Seniorenberaterinnen Christina Adler-Schäfer und Michaela Weber sind im Ried aktiv und Kooperationspartnerinnen für den Osteoporose-Tag“, bekräftigte Angelika Beckenbach.

„Prävention ist bei Osteoporose sehr wichtig“

Da viele Menschen an der Krankheit leiden, wolle man für diesen besonderen Tag werben und die Bevölkerung dazu einzuladen. Denn: „Prävention ist bei Osteoporose sehr wichtig und darum soll das Bewusstsein gestärkt werden. Wir haben interessante Programmpunkte ausgewählt, damit es ein interaktiver Tag wird“, so Beckenbach.

Das Programm am Osteoporose-Tag

  • Laut der Deutschen Gesellschaft für Osteoporose sind in Deutschland rund sechs Millionen Menschen von der Erkrankung Knochenschwund betroffen. Der Osteoporose-Tag am St. Marien Krankenhaus, Neue Schulstraße 12, wird am Samstag, 27. September von 10 bis 15 Uhr veranstaltet.
  • Um 10 Uhr spricht die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach ihr Grußwort, danach erfolgen die Begrüßungen durch Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer und den Chefarzt der Geriatrie, Dr. Csaba Reich.
  • Von 10.30 bis 11 Uhr hält Regina Stumpf von der AOK Hessen einen Vortrag zu Disease-Management-Programmen (DMP) bei Osteoporose.
  • 11.15 bis 11.45 Uhr referiert der Lampertheimer Facharzt für Innere Medizin, Sportmedizin und Osteologe Dr. Karl-Wilhelm Klingler über das Thema „Rund um die Osteoporose“.
  • 11.45 bis 12.15 Uhr gibt es eine Koch-Vorführung von Ernährungsberaterin Isabell Lütte.
  • 12.45 bis 13.15 Uhr hält das Personal vom Sanitätshaus Fritsch – Gesundheitsberater, Versorgungspartner und Hilfsmitteldienstleister – einen Vortrag über „Hilfsmittel bei Wirbelkörperfrakturen“.
  • 13.30 bis 14 Uhr spricht Dr. Csaba Reich , der Chefarzt der Geriatrie über „Osteoporose und Sturzrisiko“.
  • 14 bis 14.30 Uhr gibt es noch einmal eine Koch-Vorführung „Kochen für die Knochen“ von Isabell Lütte.
  • Die Küche ist von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Dort finden die Beratungen durch Isabell Lütte, Ernährungszentrum Weinheim, statt. Es werden auch kleine Snacks zur knochengesunden Ernährung zum Probieren angeboten.
  • In der Osteoporose-Selbsthilfegruppe um Leiterin Margit Selb sind 21 Personen, darunter drei Männer.

„Wir beraten beispielsweise darüber, wie die betroffenen Menschen mit ihrer Erkrankung umgehen können“, erklärte Christina Adler-Schäfer und fügte hinzu: „Vorbeugung bei Osteoporose erfordert Eigenverantwortung.“ Zum Osteoporose-Tag werde eine breite Palette von ganzheitlichen Maßnahmen der Prävention und Behandlung vorgestellt. Zahlreiche Akteure übernehmen die Fachvorträge, Informationsstände und Mitmachaktionen. Die Empfehlungen für die Gesundheitsförderung folgten dem präventiven Gedanken, so Christina Adler-Schäfer.

Jennifer Jarke, Fachbereichsleiterin der Gesundheitsversorgung des Kreises Bergstraße erläuterte, dass der Trend in der Gesellschaft das zunehmende Alter sei. Dadurch komme es auch zu Herausforderungen im Pflegesystem. Wichtig sei eine Aktivierung der vorhandenen Ressourcen und „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzuregen, wie Menschen Beistand zu leisten und zu befähigen, dass sie ihre Lebensumstände mithilfe eigener Energie verbessern können.

Freie Autorin

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