Tag der Nachbarn

Lampertheim feiert Tag der Nachbarn

Von 
Tanja Capuana
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Lampertheim. In vielen europäischen Ländern ist er schon längst Tradition: der Tag der Nachbarn. In Lampertheim ist er nun auch zum zweiten Mal feierlich begangen worden. Während manche Privathaushalte ihre Nachbarn einluden, gab es in der Kernstadt dezentrale Feierlichkeiten.

Auf dem Alfred-Delp-Platz beispielsweise herrschte munteres Treiben. Auf Bierbänken ließen sich die Besucher Burger und Pommes schmecken. Die Freundinnen Barbara, Bianca, Jacqueline, Stefanie und Elena genossen den Sommertag. „Man kann so auch mal Menschen kennenlernen, die nur drei oder vier Häuser entfernt wohnen“, lobte Barbara.

Am Stand des Jugendbeirats warteten süße Waffeln auf große und kleine Naschkatzen. Eigentlich seien die Leckereien kostenlos, erzählte Jennifer Fröhlich, Ansprechpartnerin der Jugendförderung. Doch viele Bürger wollten dafür Geld spenden, so dass die Helfer schließlich eine Spendenbox aufstellten. Das Team hatte auch dafür gesorgt, dass das Spielmobil der Stadt für die Kleinen im Einsatz war. Bobbycars, Dreiräder und andere Spielgeräte hatte es wieder mitgebracht. Und nicht nur die jüngsten Gäste hatten somit ihren Spaß: Am Hula-Hoop-Reifen etwa versuchten sich auch die Erwachsenen. So tobte sich Beate Daunke mit ihrem Enkel Elias aus. „Heute ist Oma-Tag“, sagte sie lachend, während der sechsjährige Junge in einem roten Gummikreisel über den Boden rollte.

Bastelaktionen für Kinder

Yasemin Pankomin gefiel das Fest ebenfalls. „Es ist super“, lobte die zweifache Mutter. „Ich wohne seit 2014 in Lampertheim“, sagte sie. „Ich wusste gar nicht, dass es hier so schöne Sachen gibt.“ An der Veranstaltung schätzte sie die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und dass für Kinder etliche Aktionen geboten wurden. So konnten die Kleinen am Stand der Technischen Betriebsdienste nicht nur Vogelhäuschen aus Holz bemalen, sondern auch einen Topf mit Küchenkräutern verzieren und mitnehmen.

Andrea Bergbold war mit ihrem fünfjährigen Sohn Matheo auf dem Fest. In diesem Rahmen informierte sie sich auch über die Pläne der Stadtentwicklung, die den Alfred-Delp-Platz verändern möchte. „Der Platz hat Potenzial“, lobte sie.

Sabine Vilgis, Fachbereichsleiterin der Technischen Betriebsdienste, nutzte den Tag der Nachbarn, um einerseits über das Projekt Klimafreundliches Lampertheim zu informieren. Andererseits erzählte sie Interessenten, welche Möglichkeiten es gibt, den Platz zu verschönern – etwa mit mehr Bäumen, die auf dem Parkplatz gepflanzt werden sollen. „Wir möchten, dass der Platz für mehrere Nutzergruppen attraktiver wird“, begründete Vilgis und hoffte auf viele Anregungen.

Konzert vor der Couch

Das Diakonische Werk Bergstraße stellte das neue Quartiersbüro vor. Kerstin Biehal und Samira Osti gehören zum Personal, Susanne Kolb leitet das Projekt Partnerschaft für Demokratie, das sich unter anderem für Vielfalt, Demokratie und gegen Extremismus einsetzt. Die drei Frauen nutzten den Tag daher ebenfalls, um die Nachbarschaft besser kennenzulernen, und luden zu Kaffee und Kuchen ein. Das Büro versteht sich als Anlaufstelle aber auch Schnittstelle zu weiteren Hilfsstellen. Olga Engels folgte der Einladung. „Ich wohne zwei Straßen weiter“, erzählte die Frührentnerin,„andere Menschen kennenzulernen ist ja immer etwas Gutes.“

Flotte Rhythmen von Tom Petty über The Beatles bis zu den Rolling Stones erschallten vor dem Familienzentrum: Miles Wroblewski und Sven Sander alias „Miles & Sven“ unterhielten die Besucher mit amerikanischer Rockmusik, Country und weiteren Musikstilen, die einfach Spaß machten.

Aber auch Mitglieder der Musiker-Initiative Lampertheim (MIL) sorgten dort mit Swing und Jazz für Stimmung. Katharina Nägele, Leiterin des Familienzentrums, und ihr Team hatten im Rahmen des Aktionstages zu einem fröhlichen Couchkonzert eingeladen. Einige Besucher machten es sich dort auf einem grauen Sofa bequem und genossen zur Musik erfrischende selbstgemachte Zitronenlimonade.

Silvia Freudenberger, Projektkoordinatorin des Familienzentrums, hatte das Programm auf die Beine gestellt. Damit wollte sie die Bürger darauf aufmerksam machen, dass es mit dem Familienzentrum eine Anlaufstelle gibt – etwa zur Starthilfe in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes. Gleichzeitig wolle man die Sportkurse wie beispielsweise Yoga und Pilates vorstellen, so Freudenberger.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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