Lampertheim. Aufgrund der Corona- Pandemie konnten die Sternsinger der katholischen Gemeinden Lampertheim auch in diesem Jahr nicht von Haustür zu Haustür ziehen. Der Gesundheitsschutz der Kinder und Jugendlichen ist oberstes Gebot. Aber gar nichts tun und die Menschen auf den Segen warten lassen, war für das Team keine Option. Die Verantwortlichen setzten deshalb auf eine kontaktlose Aktion.
Vor dem Gottesdienst am Dreikönigstag in St. Andreas berichtete Pfarrsekretärin Martina Fehling von herzerweichenden Augenblicken. Eine familiäre Gruppe von Sternsingern marschierte am 6. Januar zu Lampertheimer Altenwohnheimen, um den Bewohnern und dem Personal den Segen zu bringen. Selbstverständlich ohne Kontakt, denn die Sternsinger blieben in den Höfen der Häuser stehen. Warm angezogen schauten die Bewohner aus den Fenstern oder von den Balkonen herunter und lauschten der Musik und den Vorträgen der Sternsinger. „Wir haben die Menschen glücklich gemacht, und ihre strahlenden Gesichter haben uns glücklich gemacht“, freute sich Martina Fehling. Diese alternative Begegnung sei anders schön gewesen.
Am Abend gestalteten die Mädchen und Jungen sowie der Jugendchor Ephata unter der Leitung von Maria Karb den Gottesdienst mit. Sie feierten mit dem katholischen Pfarrer Virginijus Grigutis das Epiphaniasfest. Als Weise aus dem Morgenland zogendie Kommunionkinder mit dem leuchtenden Stern des Friedens in das Gotteshaus ein, und der Chor Ephata sang von den drei Königen Kaspar, Melchior und Baltasar. Die Gemeindereferentin Birgit Bongiorno schilderte die christliche Legende, als die Heiligen Drei Könige in Bethlehem ankamen. Geführt durch den Stern huldigten sie dem Jesuskind.
Auch die Lampertheimer Könige wollten nicht untätig sein und aller Widrigkeiten der Pandemie zum Trotz für eine gute Sache kämpfen. Darum hatte das Gemeindeteam Tütchen gepackt mit der Information zum Dreikönigssingen, einem Gebet, dem Segensaufkleber und einem Überweisungsträger für das Kindermissionswerk zugunsten der medizinischen Versorgung von Kindern in Afrika. „Die Not ist dort groß“, informierte die Gemeindereferentin. Auch freute sich Bongiorno, dass in drei Lampertheimer Schulen über das Kindermissionswerk gesprochen werde.
Außerdem würden weiterhin Segensaufkleber verteilt. „Seien Sie geduldig“, beschwichtigte die Gemeindereferentin. Doch nicht nur in die Briefkästen werden die Aufkleber mit dem Segen 20*C+M+B*22 „christus mansionem benedicat“ gesteckt, auch in der St.-Andreas-Kirche liegen die Tütchen bereit.
„Seht ihr unseren Stern dort stehen?“ fragten die Chormitglieder singend und stimmten in das Gloria in excelsis Deo ein. Pfarrer Grigutis legte nach dem Evangelium nach Matthäus die Erzählung über Herodes und die Sterndeuter aus dem Osten dar. „Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war, dort blieb er stehen.“
Die Fürbitten hielten im Wechsel die Geschwister Hanna und Julian Fehling. Zum Beispiel für alle Kranken und für die Menschen, die in den Krankenhäusern arbeiten. Pfarrer Virginijus Grigutis segnete die Kreide, den Segensaufkleber, die Sternsinger und das Gotteshaus. Der Segen werde die Herzen der Menschen öffnen, wünschte sich der katholische Pfarrer. Er bedankte sich bei den jungen Sammlern und sagte: „Ihr seid unsere Helden.“ Und der Chor Ephata jubelte: „Freut euch, Christus ist geboren.“
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