Lampertheim. Die Innere Medizin des Lampertheimer St.-Marienkrankenhauses hat einen neuen Chefarzt. Professor Dr. med. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) übernimmt zusätzlich zu seiner dortigen Funktion die Chefarzt-Aufgaben in Lampertheim. Als seinen ständigen Vertreter schickt Ebert Dr. med Nicolai Härtel , der gestern seinen Dienst in Lampertheim angetreten hat. Er folgt auf Dr. Thomas Martin, der die Klinik zum 30. September auf eigenen Wunsch verlassen hat.
Steffen Koller, Geschäftsführer des Marienkrankenhauses, stellte Härtel gestern der örtlichen Presse vor und erläuterte das neue Konstrukt der Zusammenarbeit mit der UMM. Dabei betonte Koller, dass man medizinisch-fachlich in der Vergangenheit immer schon gut mit dem Uniklinikum zusammengearbeitet habe, auch wenn die Übernahme des Südhessischen Klinikverbunds durch die UMM 2015 in einer Insolvenz gemündet und man seither gesellschaftsrechtlich wieder getrennte Wege gegangen war.
„Jetzt haben wir eine neue Situation“, sagte Koller. Mit der Kündigung von Martin habe das Marienkrankenhaus vor der Entscheidung gestanden, die freiwerdende Chefarzt-Stelle neu besetzen zu müssen. Da es für ein kleines Haus schwierig sei, Bewerber für solche Posten zu finden, habe man sich für dieses Konstrukt entschieden. Das Marienkrankenhaus kauft die Chefarzt-Leistung quasi bei der UMM ein. „Damit können wir unseren Patienten das Fachwissen und die Erfahrung eines universitären Maximalversorgers vor Ort in Lampertheim bieten“, so Koller. Das heißt, Härtel und ein weiterer Oberarzt, der von der UMM nach Lampertheim kommt, können mit ihrem diagnostischen Wissen und Können ein breiteres Spektrum abdecken, als das vorher der Fall war. Die neue personelle Ausrichtung ermögliche Patienten aus Lampertheim, dem Ried oder auch den nördlichen Mannheimer Stadtteilen mit leichten bis mittelschweren Erkrankungen eine hochwertige wohnortnahe medizinische Versorgung. Schwer erkrankte Patienten profitierten zugleich von der fachlichen Nähe zum Klinikum, auf dessen Möglichkeiten und Strukturen jederzeit zurückgegriffen werden könne. Das bedeute für die Patienten mehr Sicherheit, so Koller. Für die geriatrische Abteilung des Marienkrankenhaus unter Leitung von Dr. Jürgen Heins sei eine starke Innere Medizin von großer Bedeutung. Deshalb sei es keine Option gewesen, den freiwerdenden Chefarzt-Posten nicht neu zu besetzen und sich vollends auf die Geriatrie zu konzentrieren.
Nachfragen, ob Lampertheim nun erneut auf dem Weg ist, eine Außenstelle der UMM zu werden, wehrt Koller ab. „Das wollen wir nicht. Aber wir brauchen einen starken Partner, um unsere Arbeitsplätze zu sichern und das Potenzial der Klinik zu entwickeln.“ Das mitzuentwickeln, reizt auch Härtel. Beide sind überzeugt, dass das Marienkrankenhaus auf einem guten Weg ist und gut vorankommen wird.
Nicolai Härtel
Nicolai Härtel wurde 1977 in Heidelberg geboren und ist in Hemsbach aufgewachsen.
Er ist Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Hämatologie und internistische Onkologie sowie Facharzt für Gastroenterologie.
Zuletzt war er am Heilig-Geist-Hospital in Bensheim beschäftigt.
Zuvor hat er seine Facharzt-Ausbildungen am Uniklinikum Mannheim absolviert. Prof. Dr. Matthias Ebert war dort sein Mentor.
Härtel lebt in Ilvesheim, ist verheiratet und hat zwei Töchter.
In seiner Freizeit reist und liest Härtel gerne. swa (Bild: Marienkrankenhaus)
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