Lampertheim. Wenn ein Kalif verzückt ausruft: "Das ist mein größtes Glück, dass ich ein Storch geworden bin!", dann kann es sich wohl nur um eine Szene aus dem Märchen "Der Kalif Storch" von Wilhelm Hauff handeln.
Diese Geschichte wird am morgigen Sonntag auf der Bühne in der Notkirche lebendig, denn die Kinder der Chöre Crescendo schlüpfen in die Rollen der Märchenfiguren. Noch wird eifrig für die Aufführung geprobt. Unter der Gesamtleitung von Heike Ittmann und der musikalischen Begleitung von Pianistin Elisabeth Seidl üben sie das Musical "Der Kalif Storch", das aus der Feder von Wolfgang Jehn stammt. Zur Premiere werden Künstler der Musikschule das Singstück umrahmen: am Klavier Yu-Hee Ooh, Schulleiter Joachim Sum, Eva Billau, die Flöte spielt, die Percussion übernehmen Bastian Woytinnek und sein Schüler Alex.
Beschwingte Melodien
Alles in allem eine große Herausforderung an alle Beteiligten. Besonders für die jungen Sänger, ob im Chor oder solistisch. Beschwingt sind die Melodien, die orientalische Töne enthalten und das Gesamtergebnis ist ein reizendes Bühnenwerk, dass die Chöre vor zauberhafter Kulisse wunderbar umsetzen. Und weil zuerst das Markttreiben in Bagdad im Drehbuch steht, kommen Krämer und Kaufleute auf den Marktplatz, um ihre Waren anzubieten. Damit alles ziemlich echt aussieht, haben die Eltern der kleinen Darsteller für passende Deko, wie prächtige Vasen und Schmuck, gesorgt.
"Wir werden das Stück jetzt einmal durchspielen", sagt Heike Ittmann zum Beginn der Probe zu den Kindern und bittet Elisabeth Seidl um das Klaviervorspiel. "Ware, Ware", singen die Chorkinder und preisen ihre, "in Handwerk hergestellten Erzeugnisse" an. Zeit für die Krämer Simon und Johanna in den Mittelpunkt zu treten. "Besser sprechen", verlangt Elisabeth Seidl und die Solisten wiederholen den Text, in dem sie deutlicher artikulieren. "Gut so", loben die zwei Fachfrauen Ittmann und Seidl. Und auch den Chor: "Sehr gut betont."
Dann nimmt die Geschichte ihren Lauf. Die beiden Störche Maren und Clara greifen zu ihren Schnäbeln aus Papier und befestigen sie in ihrem Gesicht, bevor der Gruß "Frau Langbein" erschallt. Bald werden die Besucher erfahren, dass es fatale Folgen haben kann, wenn der Verzauberte das Zauberwort zum Zurückverwandeln vergisst. In dem Märchen schickt der Kalif (Thomas) seinen Sklaven, dass er den Krämer herbeihole. Denn der Kalif möchte dem Großwesir (Malina) eine Freude bereiten, und dieser Krämer hat einen geheimnisvollen Kasten. Was darin ist, und wie das Bühnenwerk weiter verläuft, wird nicht verraten. Nur soviel, dass die jungen Sänger Thomas und Malina mit ihrem Duett "Dass das Volk dich nicht vergisst", eine Gänsehaut hervorrufen und gleich darauf stimmt auch der Chor in das Lied mit ein.
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