Soziales

Johannesgemeinde hilft der Tafel in Lampertheim weiterhin

Damit die Tafel in Lampertheim die steigende Anzahl an Bedürftigen versorgen kann, kauft die Johannesgemeinde derzeit Lebensmittel zu. Diese Hilfe will sie nun für ein weiteres Jahr fortsetzen

Von 
Rosi Israel
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Das Tafelteam und Ute Weber-Schaefer (2. v. r.) freuen sich über die weitere Unterstützung durch die Johannesgemeinde. © Rosi Israel

Lampertheim. Der Tafel-Fahrer Eduardo Hurtado Cabella lenkt das voll beladene Kühlfahrzeug in die Gewerbestraße und stoppt vor der Tafel Lampertheim. Schnell kommen die Helferinnen und Helfer des Dienstagsteams herbei, um beim Entladen der Lebensmittel zu helfen. Andere Ehrenamtliche putzen im Arbeitsraum Gemüse und legen es in den Verkaufsraum.

Auch die Tafelkoordinatorin des Diakonischen Werkes Bergstraße, Ute Weber-Schäfer, ist zur Ausgabestelle in die Spargelstadt gekommen. Das heißt, es liegt etwas Besonderes an. Und ob! Die Kirchenvorstandsmitglieder Adele Erlenkämper und Thomas Mietzker von der Johannesgemeinde Neuschloß sowie Pfarrer Thomas Höppner-Kopf überbringen ihre wichtige Botschaft: „Der Kirchenvorstand hat beschlossen, die Tafel Lampertheim für ein weiteres Jahr bei der monatlichen Grundversorgung mit zugekauften Lebensmitteln zu unterstützen.“

Adele Erlenkämper erklärt, dass die „Patenschaft auf Zeit“ mit der Tafel eigentlich nur ein Jahr lang bestehen sollte. Weil die Not aber nicht weniger geworden sei, seien die Spenden weiterhin sehr gefragt. – und die Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder Neuschloß sei ungebrochen.

„Wir können unsere Augen nicht vor der Not, dem entsetzlichen Krieg in der Ukraine und den Flüchtlingsströmen verschließen, auch im christlichen Sinne“, betont Erlenkämper. Die Geflüchteten, aber auch zahlreiche in Lampertheim ansässige Familien bräuchten Hilfe. Immer mehr Menschen seien in einer Notlage. Die Vorsitzende erläutert die Bedürftigkeit: „Bedarfsartikel des täglichen Lebens fehlen und manche Produkte haben sich extrem verteuert. Dadurch sind sie für viele unerschwinglich geworden. Außerdem sind die Energiepreise stark gestiegen.“ Die Preissteigerungen spürten auch die Verantwortlichen der Tafel.

„Wir von der Johannesgemeinde wollen den Menschen, die teilweise am Existenzminimum leben und die es am Härtesten getroffen hat, im christlichen Glauben beistehen. Und darum werden wir ein weiteres Jahr den Tafelbetrieb bei der monatlichen Grundversorgung mit zugekauften Lebensmitteln unterstützen“, so Erlenkämper. Sie lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Tafel-Team, etwa mit Gerdi Greßhoff, der Teamleiterin der Fahrer. Nur so könnten die Gemeindemitglieder bedarfsgerecht und zeitnah spenden.

Neuer Aufruf zu Erntedank

„Wir feiern am 24. September Erntedank in der Gemeinde Neuschloß und werden in diesem Gottesdienst wieder für die Spendenaktion werben“, so die Mitglieder der Johannesgemeinde. Weber-Schäfer informiert die Sponsoren: „Die Situation im Tafelbetrieb ist unverändert. Wir haben mit rund 500 Tafelnutzern die Obergrenze erreicht.“ Die Menge der Lebensmittel sowie die Raum- und Personalkapazitäten reichten nicht aus. Ungefähr 45 freiwillige Helfer seien in Lampertheim im Einsatz. „Donnerstags ist die Tafel sehr knapp besetzt“, erklärt die Tafelkoordinatorin.

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