Bahn

ICE-Neubaustrecken: Wie viel Fläche muss Lampertheim abgeben?

Wie werden die ICE-Neubaustrecken von Frankfurt nach Mannheim und von Mannheim weiter nach Karlsruhe miteinander verbunden? Die Stadtverordnetenversammlung Lampertheim hat sich jetzt einem Positionspapier angeschlossen

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Auch wenn die großflächige Zerschneidung des Lebensraums vom Tisch ist, könnten noch Lampertheimer Flächen für die ICE-Trasse gebraucht werden. © Berno Nix

Lampertheim. Die Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer jüngsten Sitzung einem Positionspapier des Verbands Region Rhein-Neckar zugestimmt. Damit unterstützt die Stadt Lampertheim die Forderung, dass – falls bei der ICE-Neubaustrecke zwischen Manneim und Karlsruhe ein Tunnel unter Mannheim hindurchführen und der Haupt- und Güterbahnhof entsprechend angebunden werden sollte – dies auch schon bei der weiteren Planung der ICE-Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim mit berücksichtigt wird.

ICE-Neubaustrecken: Wie werden die beiden Abschnitte verbunden?

Die Planung für den südhessischen Streckenabschnitt ist soweit vorangekommen, dass ein bergmännischer Tunnel auf Lampertheimer Gemarkung beschlossene Sache ist. Er soll nördlich der Weschnitz bei Einhausen beginnen und südlich Lampertheims bei Mannheim-Blumenau enden und von dort aus weiter zur Riedbahn Richtung Mannheim-Waldhof führen. Damit sind für Lampertheim grundlegende Forderungen, die sowohl die Stadt als auch die Bürgerinitiative BILA in den vergangenen Jahren formuliert hatten, erfüllt. Da die beiden Streckenabschnitte zeitlich versetzt geplant werden und der nordbadische Abschnitt noch nicht so weit gediehen ist wie der südhessische, ist derzeit ein sogenannter Übergabepunkt im, Mannheimer Norden vorgesehen.

Doch auch die Stadt Mannheim fordert seit einigen Jahren einen Tunnel, der unter Mannheim hindurchführt und trotzdem den Personenfernverkehr an den Hauptbahnhof und den Güterverkehr an den Güterbahnhof anbindet.

Egal ob mit oder ohne Tunnel auf Mannheimer Gemarkung, ist es für Lampertheim wichtig, zu wissen, wie die beiden Streckenabschnitte miteinander verbunden werden sollen, da davon auszugehen ist, dass dafür auch Flächen auf Lampertheimer Gemarkung benötigt werden.

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Deswegen vertreten die Kommunen in dem Positionspapier des Regionalverbands eine gemeinsame Position gegenüber der Deutschen Bahn (DB). Zentrale Forderung ist die Gesamtbetrachtung der Verkehrsbeziehungen zwischen den beiden Neubaustrecken-Projekten. Die Gesamtbetrachtung werde durch die Aufteilung in einzelne Projektabschnitte erschwert und berge die Gefahr einer nicht kompatiblen Planung, heißt es in dem Positionspapier, das an den Bundesverkehrsminister und an die DB AG gegangen ist.

Die Anschlussfähigkeit der Strecke Mannheim-Karlsruhe an die Strecke Frankfurt-Mannheim müsse gewährleistet werden, heißt es weiter. Die Forderung nach einer Option für mögliche zusätzliche Gleise durch Mannheim in einem Güterverkehrstunnel müsse aufrechterhalten werden. Ein dafür notwendiges sogenanntes Überwerfungsbauwerk auf den Gemarkungen von Lampertheim und Mannheim müsse bereits in das südhessische Verfahren integriert werden.

„Anbindung an die Bahnhöfe ist unabdingbar“

„Eine Planfeststellung der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim ohne Berücksichtigung der weiteren Durchquerung des Mannheimer Stadtgebiets und einen Anschluss an das Projekt Mannheim-Karlsruhe wäre fehlerhaft und unzureichend“, heißt es in dem Papier weiter. Eine Anbindung an den Mannheimer Haupt- wie den Güterbahnhof sieht die Region allerdings als unabdingbar an.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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