Ortsbeirat

Hüttenfelder Ortsvorsteher verabschiedet

Zehn Jahre lang leitete er die Geschicke des Lampertheimer Ortsteils Hüttenfeld, nun hat sich Karl-Heinz Berg in den Ruhestand verabschiedet. Was er in dieser Zeit alles erreicht hat und wer seine Nachfolgerin wird

Von 
Ronald Ehret
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Ortsvorsteher Karl-Heinz Berg (l.) gibt sein Amt als Ortsvorsteher nach zehn Jahren ab. Neben ihm seine Frau Marieta und Bürgermeister Gottfried Störmer. © Ronald Ehret

Hüttenfeld. Man kann ihn schon als Hüttenfelder Ikone bezeichnen. Zehn Jahre lang lenkte Karl-Heinz Berg als Ortsvorsteher die Geschicke des Lampertheimer Stadtteils Hüttenfeld. Nun wurde er mit fast 84 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Ihm folgt seine SPD-Parteigenossin Beate Kettler nach, die vom Ortsbeirat zur neuen Ortsvorsteherin gewählt wurde.

Da Beate Kettler nach Bergs angekündigtem Rücktritt bereits kommissarische Ortsvorsteherin ist, eröffnete sie die Sitzung und begrüßte neben Bürgermeister Gottfried Störmer und Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb auch ungewöhnlich viele Bürgerinnen und Bürger im Foyer des Bürgerhauses.

Bürgermeister Störmer hob in seiner Laudatio zum Abschied Bergs die Verdienste des SPD-Kommunalpolitikers in seiner Wirkungszeit hervor. Der in Mosbach geborene Karl-Heinz Berg kam 1966 mit Frau und Tochter nach Hüttenfeld, wo er recht schnell in die Kommunalpolitik einstieg. 1980 trat er der SPD bei und wurde bereits fünf Jahre später in den Ortsbeirat gewählt, dem er bis heute angehörte. 2001 wurde er hinter dem vor Kurzem verstorbenen Walter Schmitt zum stellvertretenden Ortsvorsteher, ehe er 2013 selbst an die erste Stelle trat. Seit 2001 gehört er der Stadtverordnetenversamlung an.

Landesehrenbrief erhalten

Sein Personen-Stammblatt bei der Stadt füllt jedenfalls ein ganzes DIN-A-4 Blatt aus. Es gibt kaum ein Ressort, in dem er nicht tätig war: Ob in der Sport- und Kulturkommission, im Bauausschuss und dem Aufsichtsrat der VTL, überall hinterließ Berg sichtbare Spuren. Und diese ehrenamtliche Tätigkeit brachte ihm 1998 den Landesehrenbrief ein.

Was waren nun die entscheidenden Eckpunkte in seiner Führungsrolle im Stadtteil Hüttenfeld und darüber hinaus? Berg konnte Erfolge verbuchen bei der ÖPNV-Anbindung an die Kreisstadt Heppenheim, bei der Beseitigung der Geruchsbelästigung durch die ehemalige TVA und der Einrichtung des Kulturparks. Berg konnte erreichen, dass, nachdem die Volksbank ihren Automaten neben der Schule nach mehreren Sprengungen geschlossen hatte, wenigstens der VoBa-Bus einmal die Woche nach Hüttenfeld kommt. Auch sonst konnte die Infrastruktur des Lampertheimer Vororts gut erhalten werden.

Karl-Heinz Berg bedankte sich seinerseits bei seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für die gute Zusammenarbeit. Er liebte wohl die persönliche Nähe zu den Mitbürgern und ihren Anliegen. Jetzt aber sei es an der Zeit, Platz zu machen für die jüngere Generation und mehr Zeit mit der Familie und vor allem mit seiner Ehefrau Marieta zu verbringen, die ihm über Jahrzehnte den Rücken für seine Tätigkeiten frei hielt.

Aber was heißt da schon Ruhestand? Das gilt für den Bundesbahnbetriebsinspektor i.R. wohl für den Ortsbeirat, dem er als SPD-Kommunalpolitiker seit 1985 angehörte. Als Stadtverordneter will er weiterhin tätig sein.

Probleme in Angriff nehmen

Als neue Ortsvorsteherin wurde die bisherige Stellvertreterin Beate Kettler einstimmig vom Ortsbeirat gewählt. Sie war die einzige Kandidatin. Berg ist zuversichtlich, dass Beate Kettler die Geschäfte gut weiterführt und der Übergang reibungslos verläuft.

Probleme stehen aber schon an. So wird es nach der Schließung der Arztpraxis im Industriegebiet wohl keinen Mediziner mehr vor Ort geben (wir haben berichtet). Gottfried Störmer konnte auch hier nur sein Bedauern ausdrücken, da bei der ärztlichen Versorgung der Bürger der Stadt die Hände gebunden seien.

Die Wahl von Kettlers Stellvertreter fiel mit fünf Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen auf Michael Plöser, wie Kettler auch Mitglied der SPD-Fraktion und für Karl-Heinz Berg in den Ortsbeirat nachgerückt. Er war ebenfalls der einzige Kandidat, der zur Wahl stand.

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