Leichtathletik

Hitzeschlacht Spargellauf

Beim Traditionsrennen in Lampertheim gibt es Top-Zeiten – andere Sportler übernehmen sich dagegen

Von 
Claudio Palmieri
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Wichtige Abkühlung: Bei Temperaturen um die 34 Grad mussten die Starterinnen und Starter viel trinken. © Berno Nix

Lampertheim. War der 33. EWR Spargellauf in Lampertheim unter nicht idealen Umständen ein Erfolg – oder eine Enttäuschung? Die Eindrücke vom Samstag muss Sabine Gärtner „noch sacken lassen“, sagte die Vorsitzende des Turnvereins (TV) Lampertheim und langjährige Chef-Organisatorin des Laufevents am Sonntagnachmittag.

„Wir sind schon zufrieden, auch wenn wir nicht an die Zahlen der vergangenen Jahre herangekommen sind. Bis zum kurzen Gewitter gegen 18:45 Uhr war es aber auch einfach sehr schwül“, stellte Gärtner klar. Ohne Schüler- und Bambiniläufe kam Gärtner nach einer ersten Zählung am Samstagabend auf 657 Starter. „Am Ende werden es circa 850 Teilnehmer gewesen sein“, hielt Gärtner fest: „Es gab viele Nachmeldungen – aber auch einige, die trotz Vorab-Anmeldung nicht gestartet sind. Was mich sehr verwundert hat, war, dass es vor Ort viele Ummeldungen von 10 Kilometer auf den Halbmarathon gab.“

Beim Spargellauf 2021 waren knapp 1000 Sportler unter Pandemiebedingungen an den Start gegangen. In der Vor-Corona-Zeit bewegte sich die Zahl der Teilnehmenden meist zwischen 1200 und 1500 Athleten.

Es war aber weniger die nur dreistellige Starterzahl, die bei Gärtner für einen „leicht bitteren Beigeschmack“ sorgte. Dass die Anzahl an ehrenamtlichen Helfern in den Tagen vor dem Lauf kaum noch anstieg, gibt der Planerin zu denken – auch mit Blick auf die Zukunft. „Wir haben eine 40 Jahre alte Halle, an der Reparaturen fällig sind. Der Gewinn des Laufs geht eins zu eins an den Verein. Wir müssen sehen, was wir verbessern können, aber es ist schade, dass sich manche gar nicht angesprochen gefühlt haben“, verbarg Gärtner ihre Enttäuschung nicht.

Für das Wohl der Athleten war bei Temperaturen um die 34 Grad trotzdem gesorgt. „Wir haben alle notwendigen Streckenposten besetzen können. Es gab zwar wenig Entspannung für uns, weil wir weniger Helfer hatten als sonst. Aber aus dem Feedback, das wir von den Läufern bekommen haben, wurde klar, dass wir in Sachen Verpflegungsstände sehr gut organisiert waren“, holte Gärtner aus. Ein Sonderlob richtete die TVL-Vorsitzende an die Anwohner: „Viele haben für zusätzliche Verpflegungsstellen gesorgt. Einige haben sogar Rasensprenger aufgestellt.“

Trotz eindringlicher Warnungen des Turnvereins ging nicht jeder Starter verantwortungsvoll mit der Wetterlage um. „Einige haben sich übernommen“, meinte Gärtner: „Sie haben das Ziel nicht erreicht oder mussten nach der Zielankunft medizinisch versorgt werden.“ Andere hielt die Hitze nicht von einer Top-Zeit ab. Laasri Hafid von der LG Eintracht Frankfurt legte den Halbmarathon in 1:19:44 Stunden zurück. Damit war er fast sechs Minuten schneller als der Zweitplatzierte Timo Kortemeyer (1:25:25). Schnellste Frau über 21,075 Kilometer war Anaid May von der MTG Mannheim (1:45:36). Stadtmeister wurde Sebastian Kusch (1:30:55), Stadtmeisterin Vivienne Weis (2:26:42).

Stadtmeister erst 2010 geboren

Auf der 10-Kilometer-Distanz sicherte sich Florent Mazuir in 37:57 Minuten den ersten Platz. Bei den Frauen setzte sich die Gesamt-14. Malwina Lao (43:18) durch. Zum Stadtmeister über 10 km krönte sich Olaf Pickenäcker (41:11). Stadtmeisterin wurde Alicia Siegel (58:00).

Platz eins beim Fünf-Kilometer-Lauf schnappte sich Prince Touray mit einer Zeit von 17:11 Minuten. Kaylie Englisch von der Leichtathletik-Abteilung des TVL (22 Minuten) war die schnellste Frau über 5 km. Die 2010 geborene Läuferin wurde damit zugleich Stadtmeisterin. Stadtmeister bei den Männern über 5 km wurde mit Simon Siech (19:24 Minuten) ebenfalls ein „2010er“.

Schnellster Schüler über 1,8 Kilometer war Friedrich Hermann (Jahrgang 2013) vom RV 03 Bürstadt mit einer Zeit von 8:16 Minuten. Schnellste Schülerin war Emma Ungefug (9:43 Minuten/Jhg. 2013). In der Schüler-Staffel holten sich Victoria Bengel, Lucy Dickerhof und Victoria Stahr (TV Lampertheim) mit einer Gesamtzeit von 30:19 Minuten den Sieg. Die beste Mixed-Halbmarathonstaffel stellten Jannik Herrmann, Lukas Nickels, Laura Pawlenka und Benjamin Koehl (Hausarztpraxis Dr. Seelinger und Kollegen).

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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