Lampertheim. Wenn „Große Musik auf kleine Ohren“ trifft, können auch schon die Kleinsten klassischen Klängen lauschen. Hierfür hatten die Lampertheimer Musikschule und die städtische Jugendförderung junge Familien mit Nachwuchs im Alter von bis zu drei Jahren zum Babykonzert in den Römersaal eingeladen. Dort hatten es sich Eltern mit ihrem Nachwuchs auf bunten Kissen gemütlich gemacht und warteten schon gespannt auf musikalische Darbietungen von Barock bis in die Moderne.
Zuvor animierte Querflötistin Christine François die Eltern noch zu einigen Entspannungsübungen, schließlich solle ja das Konzert auch helfen, vom Alltag etwas abzuschalten. Allerdings seien Mitsingen und freies Bewegen der Kleinen durchaus erwünscht und es werde auch Gelegenheit gegeben zu tanzen.
Muntere Töne
Das Eröffnungslied „Spring“ von Thord Gummesson spielte mit munteren Tönen auf den nahenden Frühling an, der sich temperaturmäßig zwar noch etwas Zeit ließ, aber schon mal im Raum für wohlige Stimmung sorgen sollte. Etwas schüchtern kuschelten anfangs noch einige kleine Musikfreunde an Mamas oder Papas Schulter, aber nach und nach löste sich deren Anspannung.
Die ganz Mutigen unter den Allerkleinsten erkundeten den Raum, wurden meist aber doch wieder in die Mitte zurück verfrachtet, denn von dort aus hatte man einfach den besten Blick auf Klavier, Querflöte, Violine und Percussion.
Besonders markante Geräusche erklangen aus dem Instrument namens Guiro. Das afro-kubanische, längliche Rhythmusinstrument, auch „Ratschgurke“ genannt, wurde beim Latin-Pop-Song „Havana“ eingesetzt. Es besteht aus Holz und ist auf der Oberseite geriffelt. Gudrun Kaufmann ging damit durch die quietschende und brabbelnde Kinderschar und machte mit einem Holzstab schnarrende Geräusche.
Flotte Rhythmen gab es auch beim Stück „Sous le ciel de Paris“, das mit Flöte, Violine, Klavier und Percussion zum Tanzen animierte. Auch bei „Simama kaa“, einem Lied aus Ghana, bei dem Hanna Heß trommelte, wurde getanzt, geklatscht und mitgesungen.
Heitere Klänge gab es bei einem Klavierstück von Chopin, gespielt von Annalisa Orlando. Ruhigere Töne sorgten für besinnliche Momente, etwa bei Gesangseinlagen und Solostücken für Harfe, gespielt von Susanne Weinacker, oder Violine, die von Karolina Birkstedt gespielt wurde. Dann wiegten die Eltern ihre Sprösslinge im Arm oder wippten sie auf dem Schoß.
Die Musikerinnen beschlossen nach einer kurzweiligen Stunde das Babykonzert mit einem Abschiedskanon von Miriam Winkler: „Es ist nun Zeit – auf Wiedersehen.“
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