Lampertheim. Das Bild, das sich an diesem Vormittag auf dem Alfred-Delp-Platz bot, war durchaus nicht alltäglich. Eine unüberschaubare Menge von Kindern rannte auf einer mit Pylonen begrenzten Laufstrecke im Kreis und wurde dabei von zahlreichen Zuschauern angefeuert. Des Rätsels Lösung: Die Goetheschule führte zum zweiten Mal nach 2023 einen Spendenlauf durch, dessen Erlös einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen wird.
„Die Premiere war ein so großer Erfolg, dass wir die Aktion unbedingt fortsetzen wollten“, sagte Schulleiterin Christine Paz Minuten vor dem Startschuss. Bei der Erstauflage kamen knapp 10.000 Euro zusammen, eine riesige Summe, die damals selbst die Veranstalter überraschte und über die sich letztlich „Ärzte ohne Grenzen“ freuen durfte.
Sponsoren zahlen für jede gelaufene Runde Geld
Das Prozedere verlief damals wie heute gleich: Jedes Kind bekam im Vorfeld eine Spendenkarte, auf der sich bis zu vier Sponsoren eintragen konnten. Die erklärten sich bereit, für jede gelaufene Runde einen selbst gewählten Betrag zu überweisen. Das aus den Klassensprechern und ihren Stellvertretern bestehende Kinderparlament hatte in einer Sitzung beschlossen, dass der Erlös bei dieser Gelegenheit dem Goetheschulverein und der Stiftung Courage der Heidelberger Kinderklinik, die sich der Unterstützung chronisch kranker Kinder verschrieben hat, zukommen soll.
Zur Vorbereitung der Veranstaltung gehörte die Zusammenarbeit mit der Stadt, die den Alfred-Delp-Platz weiträumig absperrte, Teile des Lehrpersonals markierten dann die Strecke. Und weil ein solches Spektakel nichts ist ohne Publikum, verteilten die Kleinen in der Nachbarschaft Hinweiszettel mit der entsprechenden Einladung, dem Lauf beizuwohnen und die Teilnehmer anzufeuern. Insbesondere die Bewohner des benachbarten Seniorenheims nutzen diese Möglichkeit.
Jungs und Mädchen flitzen los
So versammelte sich Minuten vor Beginn eine beträchtliche Anzahl von Zuschauenden, die ersten Jungen und Mädchen gingen gegen 9 Uhr an den Start. „Die ersten und zweiten Klassen werden 15 Minuten laufen, die dritten und vierten 20 Minuten“, mochte Paz das „Gemeinschaftserlebnis“ in den Vordergrund stellen. Die ABC-Schützen hätten so die Möglichkeit, auf spielerische Art und Weise zu lernen, dass es wichtig ist, auch etwas für andere zu tun, und besonders dann, wenn diese krank oder bedürftig seien. Sie legte Wert auf die Feststellung, dass es sich hierbei nicht um einen sportlichen Wettkampf handele, sondern der Spaß im Vordergrund stehe. Paz: „Wer die komplette Zeit rennen möchte, kann dies tun, wenn aber jemand einfach nur geht, ist das ebenso in Ordnung.“
Kurz nach neun Uhr startete der Spendenlauf mit den ersten Klassen. Die Motivation war nicht minder groß wie der Geräuschpegel, als sich die Jüngsten der Goetheschule auf den Weg machten. Von „einfach nur gehen“ konnte nicht die Rede sein, Jungen und Mädchen legten los wie die Feuerwehr. Kleine Staus gab es an den Streckenpunkten, wo sie nach jeder gelaufenen Runde ein Gummibändchen in Empfang nehmen mussten, ansonsten lief alles reibungslos.
Die Klassenlehrer schafften es bei einiger Mühe, die Energie ihrer Schützlinge in geordnete Bahnen zu lenken. So verwandelte sich der kindliche Eifer in bare Münze für eine gute Sache. Eine Fortführung des Spendenlaufes hat Christina Paz fest ins Auge gefasst. Vermutlich alle zwei Jahre, damit er etwas Besonderes bleibe.
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