Lampertheim. Zum ersten englischsprachigen Debattierwettbewerb hatte das Lessing-Gymnasium eingeladen. Neben den 20 Teilnehmern konnte Jochen Müller, Fachbereichsleiter Sprachen, mindestens genauso viele interessierte Zuschauer begrüßen. Martin Lentzen hatte den "debating contest" initiiert und organisiert. Der Politik- und Englischlehrer am LGL ist das Debattieren, auch in einer Fremdsprache, von seiner Ausbildung her gewohnt. "Kontroversen suchen und leben" sieht er als Schlüsselkompetenz, auch im Hinblick auf das Berufsleben. Immer mehr Unternehmen agierten international. Da sei es wichtig, sich auf Denkweisen anderer Kulturen einzulassen und darauf eingehen zu können.
Klimaschutz und Meinungsfreiheit
Lentzen wollte die Schüler für das Thema sensibilisieren und hatte dazu mehrere Schulen im Umkreis um Unterstützung angefragt. Zugesagt hatten das Wormser Rudi-Stephan-Gymnasium sowie die Geschwister-Scholl-Schule und das Goethegymnasium aus Bensheim. Jedes Gymnasium war mit fünf Oberstufenschülern vertreten, die zwei Fragestellungen debattierten.
Dabei ging es um Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Einschränkung der Meinungsfreiheit. In Vierer-Gruppen vertraten jeweils zwei Schüler die Pro-Seite, während die anderen beiden Gegenargumente vorbrachten. Jede Gruppe debattierte zeitgleich und damit unabhängig von den anderen. Die Teilnehmer begannen mit einer kurzen Rede, debattierten zwölf Minuten lang und zogen ein Fazit.
Die Anforderungen an die Schüler waren hoch: Sie mussten nicht nur gute Argumente haben, sondern diese auch flüssig formulieren können und zugleich die Ausführungen der anderen Partei verstehen und darauf eingehen. Eine dreiköpfige Jury bewertete, wie gut das im Einzelfall gelang.
Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde und die beiden Besten zudem ein Jahresabo der Zeitschrift "World and Press". Gewonnen hat Samy Salem vom Goethegymnasium, Zweiter wurde Christopher Porter von der Geschwister-Scholl-Schule, Dritter Schems Koperly, ebenfalls vom Goethegymnasium.
"Bei 'Jugend debattiert' ist das LGL seit Jahren mit dabei", erklärte Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur. Daher sei sie sehr stolz darauf, dass es gelungen sei, die Debattierkultur auf eine Fremdsprache zu übertragen. Da die Resonanz so positiv war, steht bereits fest, dass es im Herbst eine Wiederholung geben wird - dann am Goethegymnasium. Jay
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