Umwelt

Fahrrad-Rikschas verlassen Lampertheim

Von 
Rosi Israel
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Zum Abschluss des Projekts nahmen die Lampertheimer noch einmal in den E-Rikschas Platz. © Rosi Israel

Lampertheim. Fröhlich winkend fuhren die sechs E-Rikscha-Piloten und ihre Fahrgäste durch Lampertheims Innenstadt. An Bord eines Dreirades war Spargelkönigin Alina Sophie I. und grüßte die Passanten. Bürgermeister Gottfried Störmer fuhr mit seinem eigenen Fahrrad in der Gruppe mit. Und als ältester Begleiter Alfred Warmbold mit seinem Elektromobil.

Die Fahrt ging zuerst zum Agaplesion Dietrich-Bonhoeffer-Haus, wo noch weitere Passagiere in eine bis dahin leerfahrende Rikscha zustiegen. Die vergnügliche Tour nahm Fahrt auf und weiter ging es zum Naturschutzgebiet Biedensand. Zur Stärkung wurden örtliche Lokalitäten angesteuert.

Zu Beginn der Radpartie war großes Treffen auf dem Europaplatz, der auch für ein Gespräch genutzt werden konnte. Schweren Herzens mussten die Organisatoren der Spargelstadt die geborgte E- Rikscha zurückgegeben. Allen Beteiligten wurde für ihr Engagement gedankt; Fahrer und Fahrgäste ließen ihre erlebte, wunderbare Zeit mit der Rikscha in Lampertheim Revue passieren. Und Citymanager Dirk Dewald tröstete: „Wir wussten, dass wir die Rikscha wieder abgeben müssen.“

Die Lampertheimer hatten die Rikscha über das Projekt „Radfahren gemeinsam neu entdecken“ für den Aktionszeitraum geliehen und insgesamt 150 Personen spazieren gefahren. Die Fahrgäste waren Senioren und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen. „Wir haben bei unseren Fahrten in Lampertheim alle fünf Senioreneinrichtungen und private Haushalte einbezogen“, erklärte Dewald.

Der Wunsch, eine eigene Rikscha für Lampertheim zu besitzen und diese dauerhaft einzusetzen, sei enorm groß. Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Denn für die Anschaffung eines solchen Gefährts werden noch rund 5000 Euro benötigt. Noch dazu hätten die Hersteller derzeit Lieferengpässe, da während der Corona-Krise das Radfahren boomt.

Dauerhafte Unterstützer gesucht

„Wir hatten 15 ehrenamtliche Piloten, aber wir benötigen nun Freiwillige, die dauerhaft eine Rikscha steuern. Wir sind bereits im Gespräch“, ließ Dewald wissen. Die Fahrten waren zwar kostenlos, aber es seien Spenden eingegangen und Sponsoren gefunden worden. Nun werden noch drei weitere Unterstützer benötigt, sagte der Citymanager. Bürgermeister Gottfried Störmer dankte den Verantwortlichen Dirk Dewald, Ute Striebinger, Vorsitzende des Seniorenbeirates, und dem TV Lampertheim um Chefin Sabine Gärtner für ihr Engagement.

„Ich freue mich, dass es die Sonne gut mit den Aktiven meint“, sagte Alina Sophie I. Sie lobte die Piloten, weil diese die Menschen aus ihren vier Wänden holten, spazieren fuhren und dabei ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ute Striebinger verabschiedete die Rikscha mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Zum einen war sie die Initiatorin der Rikscha für Lampertheim, zum anderen hat sie Hoffnung auf eine, in der Spargelstadt stationierte. Sie lobte die Teamarbeit der Aktiven.

Am Sammelpunkt wurde die ausgeliehene Rikscha verabschiedet und mit den anderen fünf Vereins-Rikschas auf die Reise durch Hessen geschickt. Anlass war der Start der Sommertour des Vereins „Radeln ohne Alter“ unter dem Motto „Ein Recht auf Wind in den Haaren“.

Die Tour, die über Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt nach Kassel geht, beträgt 555 Kilometer, erläuterte Daniela Kinkel vom Vereinsvorstand Radeln ohne Alter Deutschland. Wenn die sechs Rikschas on Tour sind, werde es eine spannende und spaßige Fahrt. Die Geschäftsführerin Caroline Kuhl bedankte sich bei den Lampertheimern für den mitreißenden Start. Die Spargelstadt sei ein ganz aktiver Standort.

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