Vernissage

Erste Kunstausstellung im Heimatmuseum in Lampertheim

Im Heimatmuseum in Lampertheim sollen regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden. Den Auftakt macht Jurate Batura Lemke, deren Werke nun bis zum 19. Januar zu sehen sind

Von 
Rosi Israel
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Jurate Batura Lemke (v.l.), Gottfried Störmer und die Sängerin Valentina Daghero Fornaguera bei den Malereien vom Biedensand. © Rosi Israel

Lampertheim. Vor allem für die Mitglieder des Heimat-, Kultur- und Museumsvereins (HKMV) war es ein großer Tag: Es wurde der Auftakt von „Kunst im Heimatmuseum Lampertheim“ mit der Ausstellung der Hüttenfelder Künstlerin Jurate Batura Lemke gefeiert.

Stefan Herz, der erste Vorsitzende des HKMV, begrüßte die Gäste und dankte seinen „Museumsgeistern“, den ehrenamtlichen Helfern, für ihren Einsatz. Auch sprach er dem Musiklehrer und Gitarristen des Litauischen Gymnasiums, Gintaras Rucys, der spanischen Sängerin Valentina Daghero Fornaguera und dem Gitarristen Gabrielius Lendraitis sein Lob über die musikalischen Darbietungen aus. Das Trio begeisterte mit spanischen und litauischen Liedern. Stefan Herz stellte auch die Künstlerin vor. Jurate Batura Lembke wurde als Kind litauischer Flüchtlinge in Würzburg geboren.

Sie lebte in Sydney und Toronto. In der größten Stadt Kanadas studierte sie am Ontario College of Art und absolvierte Kunst- und Pädagogikstudien. „Seit 1979 arbeitet Batura Lemke in ihrem Atelier in Hüttenfeld“, erklärte Herz. Sie war Dozentin an der Volkshochschule Lampertheim und Kunsterzieherin am Privaten Litauischen Gymnasium. Zudem richtete sie Ausstellungen im In- und Ausland aus. Ihre Illustrationen zieren zahlreiche Bücher.

Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos) dankte in seinem Grußwort den Mitgliedern des HKMV für die Bereitschaft, in den Räumlichkeiten des Museums wechselnde Kunstausstellungen zu zeigen. Der Verwaltungschef lobte, dass das Thema Kunst in Lampertheim – und jetzt auch im Heimatmuseum – einen hohen Stellenwert hat. Auch der Erste Stadtrat Marius Schmidt (SPD) mit Ehefrau Birgit, Magistratsmitglieder sowie Malerinnen und Maler waren zur Eröffnung gekommen. Die Künstlerin selbst zeigte sich glücklich, im Heimatmuseum auf zwei Etagen ausstellen zu können. Ihre Kunst passe hervorragend zu den Räumen und den Ausstellungsstücken. Sie bedankte sich für die Hilfe, die sie von ihren Unterstützern und ihrer Familie erhalten hatte. „Alle meine Bilder sind Auszüge aus meinen Erlebnissen“, erklärte Lemke. Sie sei von der kanadischen Natur fasziniert, aber auch von Lampertheimer Naturschönheiten. Die Bilder entstammen ihrer Gedankenwelt und wurden mit verschiedenen Medien ausgearbeitet. „Ich gebe der Fantasie viel Spielraum, der Betrachter kann seine Gefühle hineininterpretieren“, so die Künstlerin. „Von mir sind sehr unterschiedliche Bilder zu sehen. Tuschezeichnungen, Collagen, Ölmalerei und Mischtechniken. Ich brauche die Vielfalt, sonst wird es beim Arbeiten langweilig und es tritt ein Stillstand ein.“ In ihren Werken herrscht das Thema Natur vor, mit all ihrem Liebreiz und Geheimnissen.

Im Wohnzimmer des Museums stellt sie ihre Acrylmalereien „Biedensand“ und die Tuschezeichnung „Luisenpark Mannheim“ aus. Für den Schlafraum hat sie entsprechend zu den ausgestellten Puppen ein großes Bild mit einer Handpuppe – ein Sperrmüllfund – und Muscheln – ein Strandfund – gemalt. Mit dem Hintergrund: „Die Puppe hat einen leeren Blick und die Muscheln sind auch leer.“ In der Küche des Bauerngehöftes hängen detailgetreue Arbeiten mit Gemüse.

Finissage am 19. Januar mit Versteigerung

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Januar zu sehen. Sie ist immer am ersten und dritten Sonntag im Monat, von 10 bis 12.30 Uhr, sowie am zweiten und vierten Mittwoch von 18.30 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Termine können per E-Mail an vorstand@heimatmuseum-lampertheim.de vereinbart werden. Zur Finissage am 19. Januar um 11 Uhr wird ein Bild versteigert.

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