Katholische Pfarrgruppe - Statt im Krippenspiel wird die Geschichte von Jesu Geburt an Stationen im Pfarrgarten erlebbar gemacht

Engel verkündet frohe Botschaft vom Baum herab

Von 
Dieter Stojan
Lesedauer: 
Die Musiker und Musikerinnen des Katholischen Kirchenmusikvereins Lampertheim erfreuten beim Weihnachtsspaziergang im Pfarrgarten von Mariä Verkündigung mit weihnachtlichen Weisen. © Dieter Stojan

Lampertheim. Die Kinderchristmette am Nachmittag des Heiligen Abends ist normalerweise vor allem für Eltern mit Kindern der Beginn der Weihnachtsfeierlichkeiten. Die Kinder warten in gespannter Atmosphäre auf das immer wiederkehrende Krippenspiel von der Geburt Jesu, bei den Eltern beginnt nach all der Hast der vergangenen Tage die weihnachtliche Ruhe einzukehren.

Nun schon das zweite Jahr musste die katholische Pfarrgemeinde Lampertheim auf dieses vorweihnachtliche Ereignis verzichten. Die Pandemie zwingt zu alternativen Lösungen. Aus einem Krippenspiel in festlich geschmückter Kirche war – wie schon im vorigen Jahr – ein Weihnachtsspaziergang im Pfarrgarten der Kirche Mariä Verkündigung geworden. Die Jugend der Pfarrgemeinde, insbesondere die Pfadfinder, hatten sich in die Vorbereitung eingebracht und die Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas durch Schautafeln und entsprechende Ausgestaltung des Pfarrgartens vorbereitet.

Los ging es für die Besucher am Eingang zum Kindergarten, wo die üblichen Kontrollen in Coronazeiten stattfanden, ehe sie einen mit Windlichtern gekennzeichneten Weg betraten. Der Weg führte durch das Jugendheim, wo aus den Lautsprechern weihnachtliche Weisen – gesungen vom Chor Ephata – erklangen, zur Verkündigungsstation. Hier hatte sich der Pfadfinder Tim Siegel als Engel verkleidet in einer Baumkrone platziert. Bei jedem nahenden Besucher ließ er sich an einem Seil vom Baum gleiten, um die Botschaft von der Geburt Jesu zu verkünden. Eine originelle Idee, welche besonders die Kinder begeisterte.

Beliebte Lieder

Im Hintergrund war eine kleine Schafherde zu sehen, bewacht von einem Hirten. Derart auf die Geburt Jesu eingestimmt, war der Weg zur Krippe mit den Hirten als Bewacher nicht mehr weit. Da war dann auch das Spiel des Katholischen Kirchenmusikvereins zu hören, der von Markus Niebler dirigiert wurde. Beliebte Klassiker wie „O du Fröhliche“ und „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ erklangen. Auch der musikalische Nachwuchs zeigte sein Können: Die erst 16-jährige Henrike Stöckinger übernahm das Dirigat und hatte das musikalische Geschehen tadellos im Griff.

An der Kirche erwartete Gemeindereferentin Birgit Bongiorno die Besucher, um ihnen den weihnachtlichen Segen zu spenden. Jeder konnte dabei seinen sehnlichsten Wunsch für die kommende Zeit zum Ausdruck bringen. Diesen weihnachtlichen Segen zu empfangen war vielen Besuchern wichtig. Hier gab es zeitweilig sogar Warteschlangen.

Überhaupt nutzten viele Besucher den Rundgang nicht nur zur Einstimmung aufs Weihnachtsfest, sondern auch als ein Ort der Begegnung, um sich mit Bekannten auszutauschen und einander „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Ansonsten waren die Gelegenheiten ja eher rar, der Besuch der feierlichen Christmetten am Abend wegen der Corona-Regeln nur einer begrenzten Zahl von Gläubigen möglich.

Wie Gemeindereferentin Bongiorno mitteilte, fällt auch der Besuch der Sternsinger im Januar aus. Wer den Haussegen trotzdem haben möchte, konnte einen entsprechenden Aufkleber mit den Initialen der Heiligen Drei Könige erhalten. Wer wollte, konnte sich auch das Friedenslicht aus Bethlehem mit nach Hause nehmen.

Freier Autor

Copyright © 2025 Südhessen Morgen