Politik

Engagement für ein friedvolles Miteinander in Lampertheim

Partnerschaft für Demokratie stellt neue Projekte vor. Wanderausstellung zur sexuellen Diversität im Alter geplant.

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Dirk Timmermann
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Die Projekte der Partnerschaft für Demokratie präsentieren Dennis Kramer, Jennifer Fröhlich, Carmen Tokar, Janine Klingler und Gottfried Störmer. © Dirk Timmermann

Lampertheim. Demokratie-Projekte haben in Lampertheim auch weiterhin einen festen Platz. 140.000 Euro an Fördermitteln hat das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Empfänger ist die „Partnerschaft für Demokratie“, ein zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss, der in der Spargelstadt im April 2022 mit der Arbeit begann. Bis 2032 läuft die aktuelle Förderperiode.

„25 Projekte aus dem Aktions- und Initiativfonds sowie sechs Projekte aus dem Jugendfonds konnten wir bisher umsetzen“, erklärte Janine Klingler anlässlich der Vorstellung neuer Konzepte. Die Mitarbeiterin der Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) arbeitet eng mit der Stadt, dem Jugendforum und dem Bündnis der Partnerschaft für Demokratie zusammen, das sich nun konstituiert hat. Sämtliche Projektanträge bewertet zunächst das Bündnis, dem 15 Mitglieder angehören. Im Falle der Förderempfehlung liegt die Entscheidung beim Magistrat.

„Demokratie ist kein Selbstläufer“, erklärte Bürgermeister Gottfried Störmer. Vielmehr sei die Staatsform die „Grundlage für das Leben, das wir hier führen“. Zum „aktiven Part“ gehöre die Wahlteilnahme. Eine Beteiligung von 47 Prozent sei unzureichend, sagte der Rathauschef mit Blick auf die Wahl des Bürgermeisters. Vier Projekte hat die Partnerschaft für Demokratie in diesem Jahr realisiert, wie Jennifer Fröhlich vom Fachbereich 40-1 erläuterte. Als Teil der Veranstaltungsreihe zum Weltkriegsende fand eine musikalische Lesung statt, zudem ein Improtheater-Event. Hinzu kam eine multimediale Zeitreise durch „75 Jahre Europa“ und ein Ausflug ins Bonner Haus der Geschichte für Schüler weiterführender Schulen. 12.000 Euro wurden hierfür verwendet, 40.000 Euro stehen 2025 für Projekte zur Verfügung.

Lampertheimer Erklärung als größtes Vorhaben

Zusätzlich zur Bundesförderung steuert das Land 12.000 Euro bei, 3.560 Euro sind städtische Eigenmittel. Geplant für August ist die Neuauflage einer Wanderausstellung zur sexuellen Diversität im Alter. Sehr gut angekommen sei die Schau zuletzt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, berichten die Aussteller. „Inklusives Tanzen“ soll im September starten und im Dezember in einen Abschlussball münden. Den Anstoß gab das „inklusive Musizieren“, aus dem eine Band hervorging. Workshops sind am Litauischen Gymnasium und an der Alfred-Delp-Schule vorgesehen. Das größte Projekt hat das neu formierte Bündnis der Partnerschaft für Demokratie entwickelt: „Wir wollen die ‚Lampertheimer Erklärung‘ in der Domkirche auslegen“, verrät Carmen Tokar. Nach Wunsch der Sprecherin sollen das Bekenntnis zu demokratischen Werten möglichst viele Einzelpersonen und Gewerbetreibende unterzeichnen. Marketing-Maßnahmen sollen sich anschließen. Ein „Demokratie-Fest“ im letzten Quartal plant eine eigens gegründete Arbeitsgruppe.

Ein Jugendprojekt zum Thema Diskriminierung steht im Litauischen Gymnasium bevor, Theater zur Mobbing-Prävention voraussichtlich in der Stadtbücherei. Um die Bedarfe vor Ort zu erforschen, erfolgt 2026 eine Ressourcenanalyse auf Basis einer Bürgerbefragung. Weitere Mitstreiter sind im Bündnis derweil gerne gesehen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite pfd-lampertheim.de.

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