Konzertabend

Elementare Energien beim Lampertheimer Orgelsommer

Gereon Krahforst erhält beim Auftakt des Lampertheimer Orgelsommers in der Domkirche großen Applaus. Er geht den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft, die im Zentrum der Konzertreihe stehen, Schritt für Schritt nach.

Von 
Dirk Timmermann
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Das Auftaktkonzert im Lampertheimer Orgelsommer gestaltete Gereon Krahforst. © Berno Nix

Lampertheim. Feuer, Wasser, Erde, Luft: Die vier Elemente stehen im Zentrum des diesjährigen Lampertheimer Orgelsommers. Bereits zum 20. Mal findet die von Heike Ittmann initiierte Konzertreihe statt - wie immer mit herausragenden Vertretern ihres Fachs. „Die Energie, die in den Elementen steckt, bringt auch unser heutiger Künstler mit“, begrüßte die Kantorin und Organistin an der Domkirche ihren ersten musikalischen Gast.

Etwa 70 Minuten lang sollte Gereon Krahforst sodann an der „großen Blauen“ die rund 80 Besucher durch die Auftaktveranstaltung führen. Die 2005 erbaute Orgel mit ihren 43 klingenden Registern auf drei Manualen und Pedal ist der ganze Stolz der Lukasgemeinde und stammt aus der renommierten Manufaktur Vleugels.

Infos zum Orgelsommer

Fortgesetzt wird der Orgelsommer am 11. August. Lukas Euler aus Darmstadt wird Werke unter anderem von Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Claude Debussy (1862-1918) präsentieren.

Eine Woche später, am 18. August spielt Sebastian Freitag (Dresden).

Der Abschluss am 25. August obliegt Heike Ittmann höchstselbst.

Beginn der Konzerte ist jeweils um 20 Uhr, Karten gibt es für zehn Euro (ermäßigt: sieben) an der Abendkasse. tim

Nicht weniger Exzellenz bewies der Mann, der hinter dem Instrument saß: Gereon Krahforst, 1973 in Bonn geboren, hat in Köln und Frankfurt Musikwissenschaft, Komposition, Kirchenmusik, Klavier und Orgel studiert - und seitdem eine Reihe exponierter Positionen bekleidet: Seit 2015 fungiert er als Abteiorganist in seinem Wohnort Maria Laach, seit 2018 ist er zusätzlich Organist der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle. Darüber hinaus machte er sich als Domorganist in Paderborn, als künstlerischer Leiter des Bonner Orgelfestes und als Kathedralorganist in St. Louis, Missouri/USA, einen Namen.

In der Domkirche ging der vielfach ausgezeichnete Rheinländer, der auch als Juror bei internationalen Wettbewerben wirkt, den Elementen Schritt für Schritt nach: Zu jedem von ihnen präsentierte er eine Improvisation, ohne jedoch „sämtliche Energie direkt zu verschießen“. So war eine stetige Steigerung möglich.

Händels „Wassermusik“ darf nicht fehlen

Nicht fehlen durfte zudem ein Klassiker von Georg Friedrich Händel (1685-1759): Aus dessen „Wassermusik“ erklang das Allegro maestoso in D-Dur nach einer Orgeltranskription von Carl McKinley. „Gott des Himmels und der Erden“ lautet das Choralvorspiel von Max Reger (1873-1916), „Gleichwie das Feuer“ ein Werk des norddeutschen Barock-Komponisten Melchior Schildt (1592-1667).

Doch auch einen ungewöhnlichen Erschaffer von Orgelmusik hatte Krahforst mit im Gepäck: „Naji Hakim ist ein zeitgenössischer Komponist, der nach Paris kam und sich dort dem Christentum zuwandte“, so die einführende Erläuterung. Kraftvoll und lebendig geriet der Auszug aus „The Embrace of Fire“, in dem der 1955 geborene Libanese und studierte Maschinenbauingenieur Hakim auf den Bibelvers Lk 12/49 Bezug nimmt.

Der Wind trat zum Abschluss in Liedvariationen von Samuel Scheidt (1587-1654) hervor, und auch Robert Sirota (geb. 1949) lässt das Element in seinem Orgelstück aufleben. Für seine Darbietung erntete Gereon Krahforst Standing Ovations.

Ausklang der Konzerte mit einer schönen Tradition

Traditionell klingen die Konzerte des Orgelsommers mit einer Zusammenkunft von Organist und Besuchern vor der Domkirche aus, für Wasser und Wein ist gesorgt. Weitere Infos zum Orgelsommer sowie Lebensläufe aller Mitwirkenden sind online verfügbar: www.lukasgemeinde-lampertheim.de.

Mehr Infos: www.lukasgemeinde-lampertheim.de

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